Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 345, Jahrgang 1930, Miszellen, S. 116
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Bücherschau. Bücherschau. Technischer Jahresbericht der AEG. 1929. Die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft bringt in ihrem technischen Jahresbericht 1929 wiederum bemerkenswerte Leistungen aus ihren mannigfaltigen Arbeitsgebieten zur Kenntnis. Die neuesten und größten Schöpfungen des Turbinenbaues werden beschrieben, so u.a. die 85000-kW-Einwellenturbine für die Elektrowerke. Der Bericht enthält Beschreibungen moderner Großkraftwerke, wie das der Grube „Else“, der Mikramag bei Magdeburg, solche von Wasserkraftanlagen verschiedener Größe, von Kohlenstaubkesseln, elektrischen Einrichtungen (Transformatoren, Gleichrichter, Schaltanlagen usw.), im Abschnitte „Stromerzeugung“. Weitere Abschnitte behandeln die Stromverteilung, den Stromverbrauch, das Verkehrswesen und Halbfabrikate. Bemerkenswert sind hier unter anderem die Beschreibungen von Kohlenstaubfeuerungen auf Schiffen, Lokomotiven, die der Anlagen der bayerischen Zugspitzbahn usw. Die Verwendung der Motoren usw. in den verschiedensten Industrien wird in zahlreichen Beispielen gezeigt. Ein Hinweis auf die ständige Ausstellung der AEG. im Haus der Technik in Berlin beschließt den Bericht, der mit seiner vorzüglichen Ausstattung in Wort und Bild weiten Kreisen willkommen sein wird. Kn. s. Dingler 1929 S. 211. Wasserkraft-Jahrbuch 1928/29 (4. Jahrgang) Herausgeber Geheimer Baurat, Oberbaudirektor Dr. Ing. e. h. K. Dantscher, ord. Professor d. Technischen Hochschule München. Ingenieur Carl Reindl, München. Mit 223 Abbildungen im Text. 1929. G. Hirth Verlag, A. G. München, Herrnstraße 4-10. Preis geb. 22,– RM. Der vierte Jahrgang des Wasserkraftjahrbuches will, wie die vorhergehenden, möglichst viel Neues aus den verschiedenen Gebieten der Wasserkraftnutzung bringen. Es geht deshalb von dem immer weiter um sich greifenden Gedanken der Energiewirtschaft ohne Staatengrenzen aus und bringt im ersten Abschnitt: Entwickelung der Wasserkraftnutzung, sowie im zweiten: Grundlagen für die Ausnützung der Wasserkräfte, Berichte über den Stand dieser, in den verschiedensten Ländern, wie z.B. Oesterreich, Italien, Frankreich, Norwegen, Schweden, Finnland, Island, Tschechoslowakei usw. Zwei weitere Abschnitte handeln von dem Ausbau der Wasserkräfte und den Wasserkraftmaschinen. In ihnen wird über die Bedeutung des Versuchs- und Meßwesens, über amerikanische und schwedische Wasserturbinen, Wellenschwingungen, Kavitation, Auswuchten von Laufrädern usw., berichtet. Druck und Abbildungen sind sehr gut, das Buch dürfte für weite Kreise von Interesse und Nutzen sein. Kuhn. Kreiselpumpen. Eine Einführung in Wesen, Bau und Berechnung von Kreisel- oder Zentrifugalpumpen. Von Dipl.-Ing. L. Quantz. Dritte umgeänderte und verbesserte Auflage. Mit 149 Textabbildungen. Julius Springer, Berlin, 1930. Preis geh. 5,50 RM. Die Berechnung und der Bau von Kreiselpumpen hat ganz besonders in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Es ist daher zu begrüßen, daß das sowohl in den Kreisen der Studierenden wie auch der in der Praxis stehenden Ingenieure sehr geschätzte Buch von Quantz gerade jetzt in neuer Auflage erscheinen konnte. Die Fortschritte der neueren Forschungen sowohl wie der Konstruktionen sind weitgehend berücksichtigt, ohne dem Buche die wertvolle kurze Fassung und doch klarste Uebersicht zu nehmen. Bei der Berechnung der Kreiselpumpen sind die neueren Erkenntnisse über die Beeinflussung der Verhältnisse am Laufradeintritt durch die endliche Schaufelzahl verwertet. Wenngleich die Praxis vorläufig noch in der Mehrzahl der Fälle mit gesammelten Erfahrungswerten in der alten Weise weiterrechnet, wird sie doch nicht um die Beachtung dieser Forschungsergebnisse herumkommen. Die im Buche von Quantz im Anschluß an die Untersuchungen von Pfleiderer und Schulz aufgestellten Berechnungsmethoden führen den Leser leicht in diese neuen Ueberlegungen ein. Ganz besondere Fortschritte sind in letzter Zeit auf dem Gebiete der Schrauben- und Propellerpumpen gemacht. Dem ist Rechnung getragen durch Einfügen des Berechnungsbeispieles einer Schraubenpumpe und Wiedergabe einer Reihe neuzeitlicher Radformen in Zeichnung, Bild und Beschreibung. Auch die übrigen Abschnitte sind dem gegenwärtigen Stande angepaßt, so der Abschnitt über „Brunnen- und Abteufpumpen“ durch Beschreibung neuer Rohrbrunnenpumpen und der Abschnitt über „Selbstansaugende Kreiselpumpen“, die immer mehr Beachtung finden. Auf die sonstigen Kapitel einzugehen, erübrigt sich; sie halten sich im gleichen Rahmen wie in der vorigen Auflage. Durch die ersten beiden Auflagen ist das Buch so beliebt geworden, daß jeder, der es kennt, mit Vergnügen auch zu dieser neuen Auflage greifen wird. Allen übrigen aber, die leicht und schnell einen Einblick in das Gebiet der Kreiselpumpen gewinnen wollen, sei das Buch von Quantz aufs beste empfohlen. Dr.-Ing. Ritter. Das Kraftfahrzeug. Herausgeber Hanns Buttmann. IV. Kraftstoffe und Schmiermittel und Preußische Polizeiverordnung über den Verkehr mit Mineralölen und Mineralölmischungen, sowie Sicherheitslagerungen feuergefährlicher Flüssigkeiten von Alfred Reich, Lehrer am Polizeiinstitut für Technik und Verkehr. Mit 40 Abbildungen. Verlag G. J. E. Volckmann Nachf. G. m. b. H., Berlin-Charlottenburg 2. Preis kart. 4,80 RM. Der Verfasser hat auf Grund seiner langjährigen Erfahrungen als Lehrer am Polizeiinstitut für Technik und Verkehr, das vorliegende Buch geschrieben. Es wendet sich an die große Zahl derer, die als Autofachleute ein eigenes Urteil über die Anforderungen, die man heute an Kraftstoffe und Schmieröle zu stellen hat, gewinnen wollen. Es behandelt demgemäß die Verbrennung der motorischen Triebstoffe, den Einfluß der chemischen Zusammensetzung auf diese, die Eignung derselben und die Verfahren zu ihrer Herstellung. Es schildert die Prüfung und Untersuchungsverfahren der Brennstoffe, sowie die dazu in der Praxis erprobten Apparate, und chemischen usw. Verfahren. Ebenso werden die Schmiermittel, ihre Prüfung, Untersuchung, Eigenschaften, und die an sie zu stellenden Anforderungen beschrieben. Es folgen dann, die Preußische Polizeiverordnung über den Verkehr mit Mineralölen und Mineralölmischungen; Grundsätze für die Durchführung derselben; und Erläuterungen und Ausführungsbestimmungen dazu. Den Schluß macht ein Abschnitt über Brennstofflagerung, Messung usw. Das Buch ist gut und leicht verständlich geschrieben und mit guten Abbildungen ausgestattet (nur Abb. 18 dürfte etwas moderner sein). Es wird jedem, der mit Verbrennungsmotoren zu tun hat, von Nutzen sein. Kuhn. Aufgabensammlung aus der Wärmemechanik. Von Dipl. Ing. C. Zietemann. Professor an der staatlichen Akademie für Technik in Chemnitz. Zweite, durchgesehene und verbesserte Auflage. Mit 71 Abbildungen und einer is-Tafel für Wasserdampf. Dr. Max Jänecke Verlagsbuchhandlung, Leipzig. 1930. Preis 4,80 RM. Zum Verständnis und Einarbeiten in das Gebiet der Wärmemechanik ist nichts besser geeignet, wie eine Zahl systematisch aufgebauter Aufgaben und Rechnungsbeispiele. Der Verfasser bringt deshalb eine reichhaltige Sammlung von Beispielen und ihren Lösungen. Das Heft besteht aus folgenden Abschnitten: Im ersten werden die Grundlagen und Gesetze kurz wiederholt und die Beziehungen durch Gleichungen ausgedrückt, die fortlaufend nummeriert sind, so daß bei den Lösungen leicht darauf hingewiesen werden kann. Er stellt zugleich ein kurzes Repetitorium dar. Der zweite Abschnitt umfaßt die 286 Aufgaben, aufgebaut, auf der im Ersten enthaltenen Einteilung. Der dritte bringt die dazu gehörigen Lösungen, als Anhang folgen 16 Zahlentafeln, die zur Lösung der Aufgaben, sowie für den praktischen Gebrauch verwendbar sind. Im Einzelnen werden behandelt, die Gase und Dämpfe, ihre Gesetze, Verbindungen, Gemische, Wärmeeinhalt, Entropie, Zustandsdiagramme, Strömungen, im ersten Abschnitt. Die Aufgaben umfassen dazu entsprechende Beispiele. Das Buch ist auf den neuesten Stand gebracht, und dürfte seinen Zweck gut entsprechen, Druck und Ausstattung, sind namentlich mit Rücksicht auf den billigen Preis sehr gut. Einige Wünsche für weitere Verbesserungen seien aber geäußert. Bei den heutigen Bestrebungen, höchste Dampfdrücke zu verwenden, vermißt man, daß die Tafeln nur bis 100 at gehen und im IS Diagramm der kritische Punkt nicht mehr enthalten ist. Es wäre dann leichter, die Beispiele für Dampfmaschinen usw. auch auf diese ausdehnen. Der Abschnitt Ausströmen von Gasen und Dämpfen, würde sehr gewinnen, wenn auch die Verhältnisse bei der Dampf- und Gasmessung berücksichtigt würden. In der Tabelle Heizwerte, sind die für Braunkohle entschieden zu hoch, diese Werte stimmen nur für böhmische Braunkohle. Auch der für Gaskoks ist zu niedrig angegeben. Kuhn. Mitteilungen des Instituts für Strömungsmaschinen der Technischen Hochschule Karlsruhe. Herausgegeben vom Institutsvorstand W. Spannhake, o. Professor. Heft 1. mit 74 Abbildungen im Text und 13 Bildtafeln. Verlag von R. Oldenbourg München und Berlin 1930. Preis: Geheftet 8,– RM. Das vorliegende erste Heft der Mitteilungen enthält als Erstes, eine kurze Beschreibung des Laboratoriums für Strömungsmaschinen und seiner Einrichtungen. Es sind dies eine Modellversuchanstalt für Turbinen und eine solche für Pumpen. Die beiden nächsten Arbeiten stehen in einem inneren Zusammenhang und behandeln: „eine strömungstechnische Aufgabe der Kreiselradforschung und ein Ansatz zu ihrer Lösung“ (W. Spannhake) und „Verdrängungsströmungen bei Rotation zylindrischer Schaufeln in einer Flüssigkeit mit freier Oberfläche“. (W. Barth.) Der erstere der beiden Aufsätze ist die Erweiterung des von Prof. Spannhake in Göttingen 1925 auf der Hydraulikertagung gehaltenen Vortrags. In diesem wird über die Zerlegung der Gesamtströmung in Teilströme gesprochen, eine dieser Teilströmungen ist die Verdrängungsströmung, die in der zweiten Arbeit behandelt wird. Die dritte Arbeit behandelt die Kräftemessung an einem Kreisgitter aus zylindrischen Schaufeln bei radialer Zuströmung (E. Bauer). Es werden darin die Konstruktion und Verwendung eines neuen Gerätes zur Messung von den Kräften an den Schaufeln eines Kreisgitters und Versuche mit einem solchem beschrieben. Das Heft dürfte nicht nur die Konstrukteure, sondern auch den praktischen Turbinenbauer interessieren. Kuhn. Mitteilungen des hydraulischen Instituts der Technischen Hochschule München. Herausgegeben vom Institutsvorstand D. Thoma. Dr. Ing. o. Professor. Heft 3 mit 233 Abbildungen. Verlag von R. Oldenbourg München und Berlin 1929. Geheftet 12,– RM. Das Heft berichtet über Forschungsarbeiten, die mit Unterstützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft durchgeführt wurden. Es enthält eine Arbeit von Dr. Ing. R. Hailer, Fehlerquellen bei der Ueberfallmessung, der die im vorhergehenden Heft beschriebenen Messungen mit verbesserten Einrichtungen wiederholt hat, über weitere derartige Untersuchungen soll später berichtet werden. Es folgen dann Versuche zur Ausbildung der Thomaschen Rückstrombremse, (Dr. Ing. Heim); Verlust in Rohrkrümmern mit gleichbleibendem Kreisquerschnitt; (Dr. Ing. A. Hofmann); Energieverlust in Kniestücken (Dr. Ing. Kirchbach); Verlust in schiefwinkligen Rohrverzweigungen (Dr. Ing. Petermann). Weiterhin berichten Dipl. Ing. Pöbing und Spangler über Reibungsverlust in Rohrleitungen, die aus überlappten Schüssen hergestellt sind; Dr. Ing. Schubart, über den Verlust in Kniestücken bei glatter und rauher Wandung. Dr. Ing. Voitländer, über einen neuen Apparat zur Untersuchung und Beurteilung der Schmierfähigkeit von Oelen; Dr. Ing. A. Hofmann, über Energieumsetzung in saug-rohrähnlich erweiterten Krümmern, und Dipl. Ing. Riemerschmid, über den Einfluß der Zähigkeit des Wassers auf den Wirkungsgrad einer kleinen Franzismodellturbine. Das Heft wird den interessierten Fachkreisen von Nutzen sein. Besonderes Interesse verdient die Arbeit über die neue Oelprüfungsmaschine nach Prof. Thoma, die eine viel umstrittene Aufgabe auf neuem Wege zu lösen versucht, als besonderer Vorteil wird hier erwähnt, daß die sich ergebenden Werte verschiedener, nach diesem Prinzip gebauter Maschinen, untereinander übereinstimmen werden. Kuhn. Technische Tabellen und Formeln. Von Prof. Dr. Ing. W. Müller, Regierungsbaurat a. D. Berlin. Mit 105 Figuren. Dritte, verbesserte und erweiterte Auflage. Sammlung Göschen Bd. 279. Walter de Gruyter & Co. Vormals Göschen'sche Verlagshandlung. J. Guttentag, Verlagsbuchandlung. Georg Reimer, Karl J. Trübner. Veit & Comp. Berlin 1930 Leipzig. Preis 1,80 RM. Die vorliegende dritte Auflage hat die früher bewährte Einteilung beibehalten und bringt Tabellen und Formeln über Wärme, Festigkeit, Maschinenelemente und Elektrotechnik, sowie einen Anhang über Masse und Gewichte in Deutschland, England und Amerika. Um es gleich vorwegzunehmen, der Anhang bringt nur sehr wenige und gerade die für den Techniker wichtigen Masse nicht. Die anderen Teile sollen den heutigen Stand der Technik angepaßt und die Bezeichnungen und Formelzeichen mit den Bestimmungen des Normenausschusses in Einklang gebracht sein. Leider ist das nicht überall der Fall, im Abschnitt Elektrotechnik fehlt z.B. der Begriff „Hertz“. Bei den Dampfkesseln ist als maximale Dampfmenge 30 kg/m2 angegeben, anscheinend bezieht sich das nur auf den Flammrohrkessel, dann fehlen aber Angaben über Schrägrohr- und Steilrohrkessel. Bei den Rohrleitungen (S. 121 fehlt der Nenndruck W 10). Die Wasserdampftabelle nur bis 20 at ist nicht mehr zeitgemäß, die höheren Drücke gehörten mit angegeben. Im Großen und Ganzen dürfte das Büchlein aber auch so seinen Zweck erfüllen. Kuhn. Theoretische Physik. Von Dr. Gustav Jäger, Professor der Physik an der Universität Wien. 5 Bände. Sammlung Göschen 76; 76; 78; 374; 0 7. I. Band. Mechanik. Mit 25 Figuren. Sechste verbesserte Auflage. II. Band. Schall und Wärme. Mit 7 Figuren. Sechste umgearbeitete und vermehrte Auflage. III. Band. Elektrizität und Magnetismus. Mit 35 Figuren. Sechste, verbesserte Auflage. IV. Band. Optik. Mit 44 Figuren. Sechste umgearbeitete und vermehrte Auflage. V. Band. Wärmestrahlung, Elektronik und Atomphysik. Mit 16 Figuren. Vierte umgearbeitete und vermehrte Auflage. Verlag Walter de Gruyter & Co. Berlin W 10 und Leipzig 1930. Jeder Band in Leinwand geb. Preis 1,80 RM. Gegenüber den früheren Auflagen wurde eine neue Unterteilung vorgenommen, so daß jetzt der I. Band nur die Mechanik, die anderen wie oben angeführt, die weiteren Abschnitte enthalten, dadurch wurde nicht nur eine wesentliche Vermehrung des Stoffes ermöglicht, sondern auch eine Neubearbeitung erforderlich, bei der gleichzeitig den Fortschritten der modernen Wissenschaft Rechnung getragen werden konnte. So sind namentlich das zweite und vierte Bändchen erweitert worden, das fünfte enthält Teile des bisherigen vierten, sowie neue Abschnitte, aus der Wärmestrahlung, Atomphysik, usw. Jedes Bändchen enthält kurze Literaturangaben, wie sie für eine Weiterbildung erforderlich sind. Die Bändchen werden in ihrer neuen Gestalt, die Aufgabe eine Einführung in das Studium und Wegweiser für den Studiereden zu sein, gut erfüllen und sich neue Freunde erwerben. Kuhn. Abhandlungen zur praktischen Geologie und Bergwirtschaftslehre. Herausgegeben von Professor Dr. Georg Berg. Landesgeologe Berlin. Band 18 und 19. Geochemische Migration der Elemente und deren wissenschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung, erläutert an. vier Mineralvorkommen: Chibina-Tundren – Smaragdgruben – Urangrube-Tuja-Mujun – Wüste Karakumy. von Prof. Dr. A. Fersmann, Mitglied der Akademie der Wissenschaften Leningrad. I. Teil. Mit 22 Figuren im Text und 4 Tafeln mit 11 Abbildungen. Verlag von Wilhelm Knapp, Halle (Saale), 1929. Preis 10,20 RM. II. Teil. Mit 17 Figuren im Text und 8 Tafeln mit 20 Abbildungen. Verlag von Wilhelm Knapp, Halle (Saale), 1930. Preis 8,– RM. Unter chemischer Migration der Elemente wird, wie in der Einleitung des ersten Teiles ausgeführt wird, die Wanderung der Elemente in der der Erdrinde, als eine gesetzmäßige, physikalische, chemische, chemisch-physikalische und geologische Erscheinung aufgefaßt. Sie wird im Grunde durch die inneren Kräfte und den Aufbau der Atome und der Kristalle bedingt und führt zum Stoffwechsel, Zerstreuung oder Anhäufung einzelner Elemente. An Hand von vier Beispielen wird dies im Einzelnen erläutert und besprochen. Das Studium dieser Fragen gibt Unterlagen zum Verständnis der großartigen physikochemischen Prozesse, die allmählich die Erdkruste verändern und die Ursache aller geologischen Erscheinungen des organischen Lebens und der kulturellen Entwicklung des Menschen sind. Darüber hinaus gibt es wichtige Einblicke in diese Prozesse, die für Bergbau und Bergwissenschaft, sowie Technik und Wirtschaft von Nutzen sind. Im Einzelnen behandelt der erste Teil: Die Aufgaben der topomineralogischen Forschung, die Grundbegriffe der Geochemie (nebst einem Literaturverzeichnis und geochemischen Tabellen) um dann die Chibina-Tundren und die uralischen Smaragdgruben zu behandeln. Während dieser Teil zwei geochemische Bildungen behandelt, die in engerem Zusammenhang mit magnatischen Vorgängen stehen, behandelt: Der II. Teil die Migration der Elemente unter hydrothermalen und hypergenen Bedingungen, an Hand von Beschreibungen der Uran-Vanadiumgrube Tuja-Mujun in Turkestan und der Schwefelhügel in der Mittelasiatischen Wüste Karakumy. Die Bücher bieten natürlich in erster Linie für den Geologen und den Bergbau- und -wissenschaft viel Interessantes und Neues, darüber hinaus wird aber auch der Metallurge manche Anregung aus ihnen schöpfen können, sowie jeder, der sich für solche Fragen interessiert, die ein Grenzgebiet zwischen Chemie, Geologie und Technik behandeln. Die beiden Hefte sind klar und fesselnd geschrieben, die Abbildungen und Photos sehr gut. Kuhn. Textabbildung Bd. 345 Polytechnische Gesellschaft zu Berlin Sitzungssaal: Berlin W, Köthener Straße 38 (Meistersaal-Gebäude) Geschäftsstelle: Berlin W 50, Regensburger Straße 12 a (Fernsprecher Bavaria 2449). PROTOKOLL der gemeinsamen Sitzung von Vorstand und Ausschuß der Polytechnischen Gesellschaft zu Berlin, vom 3. Juni 1930, abends 8 Uhr, in Landré's Weißbierstuben, Klosterstr. 76. – Anwesend vom Vorstand die Herren: Nichterlein, Samter, Schoepfs, Rabofski und Schreiber. Vom Ausschuß die Herren: Wolff, Heyde, Bauke, Danhauser. Um 8 Uhr 30 eröffnete der Vorsitzende die Sitzung. Herr Samter legt sein Amt als Schriftführer nieder und tritt aus dem Vorstand. Sein Austritt wurde angenommen vorbehaltlich der Entlastung. Verschiedene Vorschläge zur Hebung der Gesellschaft wurden eingehend erörtert und Abhilfe beschlossen. Der Vorstand wird sich bemühen, die Vorschläge durchzuführen. Gez. A. Nichterlein.       Vorsitzender des Ausschusses: Vorsitzender                              gez. Hans Wolff       –––––––––– Es sind neue Mitgliederlisten angefertigt worden. Die Mitglieder werden gebeten, sie beim Verlage von DpJ (Richard Dietze, Regensburger Str. 12A, Fernspr. Bavaria 2449) anzufordern und gleichzeitig mitzuteilen, wieviel Werbehefte sie zwecks Verteilung an geeignete Adressen wünschen. Rege Beteiligung an der Werbemaßnahme ist sehr erwünscht. –––––––––– Am 22. Juni 1930 hat der Gründer der Berliner Spiralfeder-Industrie der Fabrikant Herr Franz Sauerbier, Berlin-Grünau, Friedrichstraße 30-31, Inhaber der seit ca. 50 Jahren bestehenden weltbekannten Firma Franz Sauerbier Spiralfederfabriken Berlin SO 36, Forster Straße 1–6, seinen 70jährigen Geburtstag begangen. Die Polytechnische Gesellschaft zu Berlin, zu deren eifrigen Mitgliedern Herr Sauerbier zählt, beglückwünscht den Jubilar aufs herzlichste. I. A.: Nichterlein, 1. Ordner. –––––––––– Exkursionsbericht der Polytechnischen Gesellschaft, Berlin. Von den Ausmaßen einer modernen Brotfabrik macht man sich eine Vorstellung, wenn man erfährt, daß dieselbe täglich 200000 Brote herstellt. Es handelt sich nicht um amerikanische Verhältnisse, sondern um die bekannte Firma: „Brot- und Pumpernickelfabrik Gebr. Wittler, G.m.b.H., in Berlin N 65, Maxstraße 2–5.“ Der Betrieb umfaßt außer der Brotfabrikation noch eine Konditorei, eine Weißbrotbäckerei und Pumpernickelfabrik. Das Grundstück liegt an drei Straßenfronten und mißt über 15000 qm. Die Firma verschickt die täglichen Herstellungsmengen in 170 Wagen und beschäftigt über 700 Angestellte. Den Ingenieur interessieren hauptsächlich die Einzelheiten der automatischen Brotherstellung und die maschinelle, saubere Verpackung der Waren in geschlossenen Papierhüllen zwecks Durchführung eines bisher unerreichten hygienischen Betriebes. Das Mehl wird in eigenen Lastautomobilen angerollt und durch Elevatoren in den Speicher entladen. Im Fabriklaboratorium wird es auf seine einwandfreie Beschaffenheit und auf seine Eignung in backtechnischem Sinne untersucht. Hiernach wird dasselbe genau nach Mischangabe zugeschüttet und von der Mehlsieb- und Mischanlage aufgenommen. In dieser Anlage wird das Mehl nach dem Sieben, also nach Entfernen jeden Unrats, innig gemischt und wandert von hier automatisch in einen der bereitstehenden 16 Lagersilos, welche eine Aufnahmemöglichkeit von je 150 Ztr. haben. Jeder Silo hat eine automatisch arbeitende Mehlabwiegevorrichtung, die von der Teigmacherei aus bedient wird. Um einen immer gleichmäßigen Ausfall der Ware zu gewährleisten, ist unbedingte Voraussetzung, daß die Teige gleichmäßig in Konsistenz und Temperatur sind. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die Zunahme bezw. Dosierung der Mehl- und Wassermengen vollkommen automatisch geschieht. Der Bottich mit seinem Inhalt, dem gewogenen Sauerteig, Mehl und Wasser kommt nun in die Knetmaschine, welche dieses in 5 Minuten zu ca. 10 Ztr. Teig verarbeitet. Der Bottich mit dem fertigen Teig kommt in den Kippapparat, welcher bewirkt, daß der Bottich entleert wird und der Teig in die Teigrutsche gekippt wird, die den Teig direkt in die automatische Wirk- und Wiegemaschine befördert. Hier wird der Teig noch einmal durchgewirkt und in dem Brotgewicht entsprechende gleichmäßige Stücke geteilt. Der auf diese Weise abgeteilte Teig für ein Brot wandert jetzt automatisch in den Langrollapparat, wo er dem Brot entsprechend langgerollt wird. Der soeben behandelte Langroller gibt das fertig geformte Brot weiter und legt es wiederum automatisch in eine am hinteren Ende des Langrollers sich langsam fortbewegende Mulde (hier wird das Brot, auch automatisch, mit dem Namen WITTLER versehen), welche mit einer Anzahl Brote gefüllt und in den automatischen Gärschrank gesetzt wird. In diesem macht das Brot auf einem Gehänge, welches an endlosen Ketten befestigt ist, eine Wanderung von 40 Minuten durch den Schrank und wird an der Eingabestelle wieder herausgenommen. Schluß folgt im nächsten Heft.