Titel: | Maschine oder Instrument zum Umbrechen und Zurichten der Weidengründe zu Feldern, wodurch diese Arbeit wohlfeiler und schneller als durch das gegenwärtige Pflügen geschehen kann; auch zur Erneuung oder Besamung der Wiesen, ohne daß man dabei die ganze Oberfläche derselben aufreissen dürfte; worauf die HH. Wilh. Thomas, Kaufmann zu Sidney, Cornwall, und Jos. Lobb, Pächter ebendaselbst, sich am 1. Mai 1821 ein Patent geben ließen. |
Fundstelle: | Band 12, Jahrgang 1823, Nr. XVIII., S. 65 |
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XVIII.
Maschine oder Instrument zum Umbrechen und
Zurichten der Weidengründe zu Feldern, wodurch diese Arbeit wohlfeiler und schneller als
durch das gegenwärtige Pflügen geschehen kann; auch zur Erneuung oder Besamung der
Wiesen, ohne daß man dabei die ganze Oberfläche derselben aufreissen dürfte; worauf die
HH. Wilh. Thomas, Kaufmann
zu Sidney, Cornwall, und Jos.
Lobb, Pächter ebendaselbst, sich am 1. Mai
1821 ein Patent geben ließen.
Aus dem Repertory of Arts,
Manufactures et Agriculture. August 1823. S. 138.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
HH. Thomas Maschine zum Umbrechen der Weidengründe.
Diese Maschine, die die oben angefuͤhrten Eigenschaften
besizt, besteht aus einem walzenfoͤrmigen Messer, oder aus mehreren
schneidenden Raͤdern auf einer und derselben Achse, welche an einem
zweiraͤderigen Karren (Fig. 22, 23, Tab. I). angebracht
sind. Sie ist sowohl ihrer Form als ihrem Baue nach und in Hinsicht auf ihre
Verbindung mit dem Karren mancher Abaͤnderungen faͤhig. Die
Patenttraͤger nennen sie Schroͤpfer oder
Haker (scarifier or hash)
indem sie die Oberflaͤche eines Grasbodens in verlangter Tiefe und beliebiger
Entfernung zerschneidet, wodurch die alten GraswurzelnQueken ausgenommen. A. d. Ueb. ohne alles Pfluͤgen kraͤftig zerstoͤrt werden, und der
Paͤchter im Stande ist, das Land vor dem Umbrechen zu einem Weizen- oder
Ruͤben- (turnips) Aker noch laͤnger als
Wiese zu benuͤzen.
In Fig. 22 und
23 ist
A die Achse der Raͤder des Karrens, an
welcher ein paar Stangen zur Aufnahme des Pferdes angebracht sind. An der Achse sind
zwei senkrechte Traͤger, BB, befestigt,
welche die Achse oder Spindel DD halten, auf
welcher die schneidenden Raͤder, CCC, sich
befinden. Die Traͤger, BB, lassen sich in
Hinsicht auf Hoͤhe, mittelst Schraubennieten stellen, so daß, je nachdem man
ein Gewicht auf die Achse A legt, die schneidenden
Raͤder in jede beliebige Tiefe eindringen koͤnnen. Diese schneidenden
Raͤder C muͤssen aus Metall seyn, oder aus
irgend einem anderen harten und tauglichen Koͤrper; wahrscheinlich wird man
aber solche Raͤder aus Gußeisen und an den Kanten scharf geschliffen in den
meisten Faͤllen allen anderen vorzuziehen finden. Sie haben in der Mitte ein
Loch, wie Fig.
24 zeigt, und Schultern, wie sie Fig. 25 darstellt. Wenn
diese Messer so gebaut sind, so darf man nur eine oder mehrere Laͤufer (washers) von beliebiger Dike zwischen diesen
Raͤdern anbringen, um sie in irgend eine beliebige Entfernung von einander zu
bringen, und also den Grund so fein zu zerschneiden, als man will. Die
Patenttraͤger ziehen daher einzelne und getrennte schneidende Raͤder
vor, obschon sie auch schneidende Cylinder als ihre Erfindung in Anspruch nehmen,
Sie beschraͤnken sich aber darauf nicht, sondern nehmen auch andere
schneidende Werkzeuge von anderer Form, z.B. wie in Fig. 26, 27, 28 in Anspruch, wenn sie
auf aͤhnliche Weise zu aͤhnlichem Zweke verwendet werden. Sie wollen
auch diesen ihren Apparat unter bestimmten Umstaͤnden an gewoͤhnlichen
Paͤchter-Karren anbringen, und uͤberhaupt an Raͤderfuhrwerken;
auch an solchen, die mit der Brust geschoben werden. Wenn man mit dieser Maschine
Wiesen erneuen will, so muß man uͤber den Messern einen Behaͤlter mit
Gras-Samen anbringen, und dieser muß an dem Boden mit kleinen Loͤchern
versehen seyn, so daß jedes Loch genau uͤber, jedem Messer zu stehen kommt,
und der Saame unmittelbar in die Furche faͤllt, die das Messer geschnitten
hat. Hinter den Messern muß eine Walze nachgehen, die an demselben Karren befestigt
seyn kann.