Titel: | Diebskniffe zu London. |
Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. LI., S. 192 |
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LI.
Diebskniffe zu London.
Aus dem Register of Arts. N. 31. S.
224.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Diebskniffe zu London.
„Einer von der neueren Polizei“ (so lautet die Unterschrift des
Verfassers der Notiz, die wir hier im Auszuge mittheilen) warnt das Publicum, ja
nicht zu glauben, daß, wie es gewoͤhnlich heißt, eine Thuͤre nicht von
außen geoͤffnet werden kann, wenn man gut zusperrt, und obendrein innenwendig
den Schluͤssel steken laͤßt. Die Londoner Diebs-Practica ist
folgende:
Es sey, a, Fig. 20. der
Schluͤssel, der innenwendig in der Thuͤre stekt, und, d, die aͤußere Platte des Schlosses. Meister
Gauner und Comp. kommen nun mit mehreren Arten von Wikeleisen, cb, versehen, deren Nase, c,
(wie sie sie technisch nennen) sie von außen in das Schluͤsselloch
einfuͤhren. Die beiden Blaͤtter dieser Nase sind innenwendig hohl
(bilden hohle Halbcylinder), und noch uͤberdieß an ihrer inneren
Flaͤche mit einer Menge kleiner Zaͤhne versehen.
Sobald nun diese Nase den Kopf des Schluͤssels im Schlosse gefaßt hat, werden
die beiden Griffe des Wikeleisens mittelst einer Stellschraube, e, und eines Fluͤgelnietes, f, so fest als moͤglich angezogen, die Nase beißt
mit ihren Zaͤhnen in den Kopf des Schluͤssels ein, haͤlt ihn
fest, und der Gauner dreht nun mit seinem Wikeleisen den Schluͤssel, den er
beim Kopfe hat, von außen eben so leicht und sicher, als derjenige, der das Schloß
von innen sperrte, denselben nur immer an seinem Griffe drehen konnte.Wir haben schon oft gesagt, das sicherste Mittel gegen heimliches Oeffnen der
Schloͤsser ist Knallcomposition. Sobald der Dieb einen Knall
hoͤren wird, wird er das Stehlen bleiben lassen, denn er weiß nun,
daß er entdekt ist. A. d. Ue.