Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 39, Jahrgang 1831, Nr. LXXVI., S. 230
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LXXVI. Miszellen. Miszellen. Vergleichende Uebersicht der Kosten eines Dampfwagens und der Dampfmaschinen, welche Wagen an der Kette oder am Seile ziehen (der Locomotive und fixed Engines). Das Repertory of Patent-Inventions, November 1830 liefert S. 299. die Ueberschlaͤge der Kosten der Dampfwagen und der Dampfmaschinen, welche Wagen am Seile oder an der Kette ziehen, in Ruͤksicht auf die Eisenbahn von Liverpool und Manchester. Da diese lediglich an Ortsverhaͤltnisse gebundenen Ueberschlaͤge nur Localinteresse haben, so wollen wir uns begnuͤgen hier auf dieselben bloß aufmerksam gemacht zu haben. Vielleicht, daß man sie im J. 3660 nach C. G., wenn bis dahin eine Eisenbahn von Paris nach Wien uͤber Augsburg durch Bayern's Ebenen ziehen wird, einst nachzuschlagen Lust haben koͤnnte. Was Eisenbahnen fuͤr Militaͤr werden koͤnnen. Die englische Regierung hat mit der Manchester Eisenbahngesellschaft Unterhandlungen begonnen. Ein Regiment, das sonst drei Tage zu marschiren hatte von Liverpool bis Manchester und umgekehrt, kann nun auf der Eisenbahn in zwei Stunden transportirt werden. Manchester Courier. Galign. N. 4896. (Vielleicht gibt diese taktische Ruͤksicht uns Eisenbahnen in Deutschland, wenn andere Ruͤksichten es bisher nicht vermochten.) Schnellste bisherige Fahrt von Liverpool nach Manchester. Der Planet (ein Dampfwagen des Hrn. Stephenson) fuhr Ende Novembers von Liverpool nach Manchester in Einer Stunde. Zwei Minuten von diesen 60 Minuten wurden zum Schmieren und Nachsehen bei der Maschine verwendet. (Liverpool Advertiser. Galignani. N. 4904.) Aeolophon. Unter diesem Namen wurde Anfangs Decembers 4830 am Londoner Hofe von Hrn. Chapel ein neues musikalisches Instrument vorgestellt, und von Hrn. Chakenger gespielt. Das Instrument soll in Toͤnen den Umfang einer sehr reichen Orgel besizen, und doch tragbar seyn, wie ein kleines aufrechtes Fortepiano. (Courier. Galign. N. 4905.) Ueber den Bau der englischen Fenster. Wir haben unsere Leser bereits oͤfters auf den verschiedenen Bau der englischen Fenster im Vergleiche mit jenen auf dem festen Lande aufmerksam gemacht. Wer sich eine Idee von der Complication geben will, mit welcher man bei diesem einfachen Geraͤthe in England verfaͤhrt, verweisen wir auf das Repertory of Patent-Inventions, November, 1830. S. 261., wo er Hrn. W. H. Kitchen's und Hrn. Andr. Smith's Patent uͤber gewisse Verbesserungen an Fensterstoͤken, Rahmen, Laͤden dd. 7. Febr. 1829 mit der ausfuͤhrlichen Patent-Erklaͤrung beschrieben und in guten Abbildungen dargestellt finden wird. Gewebe aus Gummi elasticum. Die HHrn. Rattier und Guibal zu Paris lassen aufgeweichten Gummi elasticum spinnen, uͤberziehen dann die Faden, welchen sie beliebige Dike geben, mit anderen Stoffen, z.B. Seide, Baumwolle, Wolle, und verfertigen hieraus aͤußerst elastische, leichte und dauerhafte Gewebe. Die hieraus verfertigten Hosentraͤger sind ganz vortrefflich. (Vergl. Richard im Giornale d. Farmacia. 1830. N. 5–6. S. 325.) Ueber die Berechnung der musikalischen Intervalle, vorzuͤglich des Verhaͤltnisses der Quart, findet sich ein fuͤr gruͤndliche Musiker sowohl, als fuͤr Instrumentenmacher interessanter Aufsaz im Bulletin d. Sc. techn. Nr. 2. S. 152, worauf wir unsere Leser aufmerksam machen zu muͤssen glauben. Blaue Farbe aus Buchweizen. Im Mech. Mag. N. 381. 27. Novbr. 1830. S. 240. wird, ohne Angabe der Quelle, folgende Bereitungsart einer blauen Farbe aus Buchweizen (Polygonum Fagopyrum) empfohlen. Man rauft den Buchweizen aus der Erde, noch ehe der Same ganz hart geworden ist, und legt ihn auf der Erde in die Sonne, bis er troken geworden ist, und der Same leicht los wird. Wenn dieser endlich abgesondert wurde, wirft man das Stroh oder Kraut auf Haufen, befeuchtet es, und laͤßt es gaͤhren, bis es endlich anfaͤngt sich zu zersezen, wo es dann eine blaue Farbe annimmt. Nun muß es in Kuchen geformt werden, die, in der Sonne oder am Ofen getroknet und dann im Wasser gesotten, dieses haltbar blau faͤrben, so daß weder Weinessig noch Schwefelsaͤure diese Farbe veraͤndert. Alkali roͤthet dieses Blau, und Gallaͤpfel machen es leicht schwarz, und endlich durch Verdampfung schoͤn gruͤn. Man kann schoͤn und haltbar blau damit faͤrben. „(Jakobson im techn. Woͤrterb. und Boͤhmer kannten den Buchweizen als blaues Farbenmaterial, und mehrere Polygone werden beim Troknen durch Gaͤhrung blau. Es waͤre der Muͤhe werth Versuche anzustellen.)“ Bestandtheile des Schießpulvers. Dr. Ure hat verschiedene Arten von Schießpulver analysirt. Die Resultate einer Unternehmungen sind folgende: Textabbildung Bd. 39, S. 231 Salpeter; Kohle; Schwefel; Wasser; Verlust; Waltham Abbey; Hall, Dartford; Pigou und Wilks; Curtis und Harvey; Bataillenpulver Das Verfahren, sagt Dr. Ure, dessen man sich bei der Analyse des Schießpulvers gewoͤhnlich bedient, scheint so ziemlich genau. Der Salpeter wird zuerst durch heißes destillirtes Wasser abgeschieden, dann abgeraucht und gewogen. Man kann allerdings auf einen kleinen Verlust von diesem Salze gefaßt seyn, indem es bekanntlich bei der Temperatur des kochenden Wassers sich verfluͤchtigt. Ich habe immer im Dampfbade abgeraucht. Es ist wahrscheinlich, daß ein geringer Antheil des leichteren und lokereren Bestandtheiles des Schießpulvers, der Kohle naͤmlich, waͤhrend des Koͤrnens und Staͤubens sich verfluͤchtigt. Daher kann auch die Analyse ein kleines Deficit bei der Kohle unter der urspruͤnglich bei der Mischung des Pulvers angegebenen Menge derselben geben. Der Ruͤkstand an Kohle und Schwefel auf dem doppelten Filtrum wird, nachdem er durch gewoͤhnliche Dampfhize getroknet wurde, wie gewoͤhnlich, nach dem Unterschiede des Gewichtes des inneren und aͤußeren Papieres bestimmt. Er wird mittelst einer Zahnbuͤrste in einen Platinnatiegel gethan, und in einer verduͤnnten Kaliaufloͤsung bei Siedehize digerirt. Drei Theile Kali reichen vollkommen hin, um einen Theil Schwefel aufzuloͤsen. Wenn diese Aufloͤsung auf das Filtrum gebracht, und ihr Ruͤkstand auf demselben Anfangs mit einer sehr verduͤnnten siedend heißen Kaliaufloͤsung, dann mit siedendem Wasser ausgewaschen und hierauf getroknet wird, bleibt die Kohle rein zuruͤk. Das Gewicht derselben, abgezogen von jenem des gemengten Pulvers, gibt das Gewicht des Schwefels. Dr. Ure sagt, daß er mehrere und mehr directe Methoden versuchte, die Menge des Schwefels zu bestimmen, z.B. durch Aufloͤsung in heißem Terpenthinoͤhle, durch Verwandlung in Schwefelsaͤure mittelst Salpetersaͤure und chlorsaurem Kali, alle ohne genuͤgenden Erfolg. „Wenn wir, sagt Dr. Ure, untersuchen, wie das Maximum des Gas-Volumens durch die chemischen Einwirkungen der Elemente des Salpeters auf Kohle und Schwefel entsteht, so werden wir finden, daß es durch Erzeugung von Kohlenstoffoxyd und schwefeliger Saͤure geschieht mit Entwikelung von Stikstoff. Dieß leitet uns zu folgenden Verhaͤltnissen dieser Bestandtheile: 1 Aequivalent des Salpeters   102       75,00 p. C. 1      dito  –   Schwefels     16       11,77   – 3      dito der Kohle     18       13,23   –   ––––     –––––––––   136     100,00   – Die Salpetersaͤure enthaͤlt 5 Aeq. Sauerstoff, wovon drei sich mit den 3 der Kohle verbindend, 3 kohlensaures Gas geben, waͤhrend die 2 noch uͤbrigen das Eine Aeq. des Schwefels in schwefeligsaures Gas verwandeln. Das einzelne Aequivalent Stikstoff wird also, nach dieser Ansicht, allein entwikelt. Das Gas-Volumen, welches, unter dieser Voraussezung, aus 136 Gran Schießpulver entwikelt wird, die, ihrem Volumen nach, 75 Gran Wasser gleich sind, oder drei Zehntel Kubikzoll, wird, bei der Temperatur der Atmosphaͤre folgende Verhaͤltnisse darbieten: Textabbildung Bd. 39, S. 231 Gran; Kubikzoll; Kohlenstoff-Oxyd; Schwefelige Saͤure; Stikstoff d.h. Ein Volumen dehnt sich in 787,3 aus. Da aber die Temperatur der Gase in dem Augenblike ihrer Bildung durch Verbrennung Gluͤhhize seyn muß, kann man dieses Volumen sicherlich drei Mal so hoch annehmen, oder wenigstens bedeutend groͤßer als zweitausend Mal der Umfang des Schießpulvers selbst.“Journ. of the Roy. Inst. Phil. Mag. Novemb. 1830. S. 384. Notiz uͤber die ostindische Compagnie. Man schaͤzt die Waaren der ostindischen Compagnie in Europa, die unverkauft blieben, auf 4,653,040 Pfd. Sterl., die verkauft und nicht bezahlt sind, auf 803,221 Pfd.; Werth an Schiffen und Fahrzeugen, 221,481 Pfd.; das East India House und die Magazine zu London auf 1,294,768 Pfd. (Herald. Galignani. N. 4865.) Die Koͤniginn von England beschuͤzt englische Manufacturen. Die Koͤniginn von England wuͤnscht, daß die Damen in den Cercles, die sie gibt, sich nur in englische Stoffe kleiden. Waͤhrend ganz England die Koͤniginn dafuͤr segnen, und die ganze verstaͤndige Welt sie preisen wird, macht ein Nachbeter Huskisson's sich uͤber die gute und weise Koͤniginn im Globe lustig. So sehr sind unsere heutigen Volksaufwiegler verruͤkt! (Galignani. N. 4903.) Londoner Hutmachergesellen. Die Londoner Hutmachergesellen ließen Ihrer k. Majestaͤt durch Sir R. Wilson zwei Biberhuͤte uͤberreichen, welche Ihre Majestaͤt, wie sie sich auszudruͤken beliebten, bedauerte nicht annehmen zu koͤnnen, indem dadurch die Strohhutmacher und die Verfertiger seidener Huͤte beeintraͤchtigt wuͤrden. Einen Reithut, sagte sie, wuͤrde sie annehmen. Die Hutmacher machen nun einen Reithut aus Biberhaar fuͤr die Koͤniginn, der nicht mehr als acht Loth wiegen wird. (Courier. Galignani. N. 4859.) Aufhebung von Schreiber-Sporteln in England. Die Schreiber in England hatten es unter der vorigen Regierung so weit zu bringen gewußt, daß die Schiffe, die nach dem mittellaͤndischen Meere ausliefen, an bloßen Sporteln 3 1/2 Pfund Sterl. (42 fl.) ihnen bezahlen mußten. Der gegenwaͤrtige Koͤnig verbot auf das Strengste mehr als 5 Shilling (3 fl.), die Staͤmpeltaxe fuͤr den Brief, zu nehmen. (Liverpool Advertiser. Galignani. N. 4848.) Bureaukratie oder Schreiberregiment in England. 993 Oberschreiber und Kanzelleiherren beziehen in England jaͤhrlich 2,066,574 Pfd. Sterl., jeder im Durchschnitte jaͤhrlich 2081 Pfd. Sterl. (oder 20,810 fl. Conv. Muͤnze). Von diesen haben 161 von 2,500 bis 5,000 Pfd. Sterl. des Jahres; 44 von 5 bis 10,000 Pfd. Sterl., 11 uͤber 10,000 Pfd. (Herald. Galignani. N. 4907.) Koͤnigl. Staatsdrukerei in England. Nach Hrn. Hume zahlt England dem koͤnigl. Staatsbuchdruker jaͤhrlich fuͤr sein Monopol die Summe von 736,000 Sterling (8'832,000 fl.) Er erhaͤlt fuͤr den Bogen 2 1/2 Pence (7 1/2 kr.), waͤhrend viele andere Druker den Bogen um 3 Farthings (Ein Farthing ist 3/4 Pence, also 3 Pfennig) oder um 2 kr. 1 pf. druken wuͤrden. Dieser Druker hat Siz und Stimme im Parliamente und muß fuͤr die Minister stimmen. Wie Koͤnige zuweilen von schlechten Bedienten technisch betrogen werden. Der sel. Koͤnig Georg IV. hatte einen Zukerbaͤker und einen Tapezierer in seinem Dienste. Beide waren Franzosen, und beide hatten den Auftrag einen Theil des Schlosses Windsor-Castle zu moͤbliren. Sie kauften die Moͤbel auf dem festen Lande und schleppten sie nach England, wo sie nun nicht weniger als 200,000 Pfund (2,240,000 fl.) dafuͤr verlangen. Fuͤr einen einzigen Seiten-Tisch, der so ungeschikt und geschmaklos war, daß der sel. Koͤnig ihn alsogleich aus seinen Augen verbannte, fordern diese Ehrenmaͤnner jezt 8000 Pf. Sterl. (Herald.) Das Ordenskleid des h. Geist-Ordens aus weißem Atlasse, das der Koͤnig nie am Leibe hatte, ward ihm zu 2000 Guineen angerechnet. (Galignan. N. 4884.) Englisches Kalender-Wesen. Wer sich das Vergnuͤgen schenken will, sich zu uͤberzeugen, um wie viel das Kalenderwesen in einigen Laͤndern Deutschlands besser steht, als in England, der lese Mech. Mag. N. 381. 27. Nov. S. 237 u. f. Einnahme in England in den ersten 9 Monaten der J. 1829–1830. Octbr. 1829.   Octbr. 1830. Mauth 15,961,206   –   –   16,425,742 Accise 17,904,027   –   –   16,933,577 Staͤmpel   6,704,692   –   –     6,578,181 Post   1,396,000   –   –     1,349,006 Taxen   4,905,886   –   –     4,968,450 Miscellen      600,818   –   –        273,947 Deficit   943,576. Englische Civilisation. Das Dampfboth Suffolk, das immer zwischen New-Castle, Hull und Lynn faͤhrt, verungluͤkte in der Nacht beim Einlaufen in Shields-Harbour im Sturme. Obschon nur 150 Fuß weit von der Stelle, wo das Both strandete, Wachen standen, kam doch keine Huͤlfe; erst nach drei Stunden kam das Rettungsboth, und was durch dieses und durch das eigene Both des Dampfbothes gerettet wurde, wurde geraubt und gepluͤndert in Gegenwart der WachenEs ist hier nicht gesagt, daß die Wachen selbst gestohlen haben; zu London aber, in der Metropolis, haben, im vorigen September, zwei Polizeidiener der neuen Wellington-Peel'schen Polizeiwache einen Spießbuͤrger, der ein kleines Jesuiter-Raͤuschchen hatte, und den sie in Sicherheit bringen wollten, rein ausgepluͤndert. Sie kommen dafuͤr in die Peel'sche Colonie, nach Neu-Suͤd-Wallis. (Vergl. Spectator und Galignani. N. 4850.) und der Eigenthuͤmer. (Tyne Mercury. Galignani. N. 4849) Schlechte Marktpolizei zu London. Waͤhrend an dem oͤstlichen Ende von London die Fische gegenwaͤrtig zufaͤllig so wohlfeil sind, daß die Fischer daruͤber beinahe zu Grunde gehen muͤssen, bleibt am westlichen Ende, wo der Adel wohnt, alles beim alten Preise, weil dort die Koͤche mit den Fischern einverstanden sind. Ein Lord traf neulich seinen Fischer auf der Straße, und fragte ihn: warum er sein Haus aufgab, und ihm keine Fische mehr schikte? Ich habe Euer Gnaden Haus nicht aufgegeben, antwortete der Fischer. Ich erlaubte ihrem Koch um 30 p. C. mehr aufzuschreiben, als er mir bezahlte; vielleicht hat er jezt einen Fischer gefunden, der ihm 50 p. C. erlaubt. (Examiner. Galignani. N. 4873.) Englisches Mittagsmahl. Das groͤßte Mittagmahl, das jemals in England gegeben wurde, war jenes, das Lord Romney den Volontaͤrs von Kent gab, als der lezte sel. Koͤnig Revue uͤber dieselben hielt. Die Laͤnge der Tische zusammen genommen betrug 13,333 Yards (39,999 Fuß) oder 7 1/2 englische Meilen, und das Holz zu den Tischen allein kostete 1,500 Pfd. (18,000 fl.). (Atlas. Galignani. 4836.) (Wenn in Deutschland ein großer Herr ein paar Duzend Leute tractirt, steht es in allen Zeitungen als ein Wunder zu lesen.) Zeche bei der lezten Parliamentwahl zu Bassetlaw. Bier (ale and porter) 7,200 Gallons (23,500 Maß); Brantwein 740 Gallons; Wein 1470 Flaschen. (Times. Galignani. 4836.) Englische Zeche und englische Justiz. Ein englischer Landmann kam mit seiner Frau nach London, und stieg im Gloucester Coffeehouse, Piccadilly, ab. Da er ganz fremd und unbekannt zu London war, so entschloß er sich uͤber Nacht daselbst zu bleiben, nahm ein sehr maͤßiges Nachtessen und Fruͤhstuͤk, trank bloß ein kleines Glaͤschen Brantwein, und ließ seiner Frau ein Glas Porter Bier geben. Die Zeche lautete am folgenden Tage, wie folgt: „1830 Sept. 25. 1 Bett, nebst Trinkgeld fuͤr Aufwaͤrter, Kammermaͤdchen   und Portier   6 Shill.Ein Shilling ist 36 kr. 2 Portionen Abendessen   5    – Bier (ein Glas Porter)   1    – Brantwein und Wasser (ein kleines Glaͤchen   2    –    4 PenceEin Pence ist 3 kr. Fuͤr das Zimmer   7    –    6    – Wachslichter (der Gast protestirte dagegen und verlangte   nur Talg   2    –    6    – 2 Portionen Fruͤhstuͤk   4    – Schinken   2    – –––––––––––––––––––––––   1 Pfd. 10 Shill. 4 Pence,“ d.h. 18 fl. 12 kr. Der Gast beklagte sich bei dem Wirthe; man behielt sein Gepaͤke als Unterpfand. Der Gast klagte bei Gericht; dieses gestand zwar, daß die Zeche ungeheuer waͤre, daß es aber nichts dagegen vermoͤge; er soll bezahlen, und bedenken, daß er eine Erfahrung mehr gemacht habe. (Herald. Galign. 4856.) Englische Betruͤgerei. Vor ungefaͤhr drei Wochen, heißt es in der Sheffield Iris (Galignani. N. 4891.) ließ sich ein Kaufmannshaus mit der Firma: „A. Ellison und Comp.“ in großen messingenen Buchstaben vor der Thuͤre, zu Sheffield nieder und begann daselbst Geschaͤfte, alles baar in Gold bezahlend. Es gab sich das Ansehen, als ob es vorzuͤglich mit Hamburger Haͤusern Geschaͤfte machte. In einigen Wochen darauf las man eines Tages am Fenster: „heute wird das Gewoͤlbe erst um 4 Uhr geoͤffnet.“ Es wurde aber nicht geoͤffnet, denn das ganze Haus Ellison und Comp. ist Nachts mit allen bisher in Credit erhaltenen Waaren von mehreren tausend Pfund Sterl. davon. Die Bande bestand aus 4 Individuen, welche den Herrn, Commis, Diener und Hausknecht trefflich spielten. Die aͤlteste Form, in welcher Gold in Schottland als Muͤnze gebraucht wurde, ist ganz und gar dieselbe, in welcher man dasselbe heute zu Tage in großen Geldgeschaͤften angewendet sieht, naͤmlich Barren oder Stangen. Eine solche dreiekige Stange, 15 Zoll lang, und jede Seite 1/2 Zoll tief, ist in Brewster's Edinb. Journ. of Science Julius S. 294 beschrieben. Wie viel einzelne Große in England Silber in Servicen besizen. Der Service des Herzogs von Northumberland, der jezt wieder von Dublin nach London muß, ist in Lloyd's Kaffeehaus zu 60,000 Pfd. Sterl. (720,000 fl.) angegeben, und mit 7 Shill. 6 Pence per Cent assecurirt. (Post. Galignani. N. 4906.) Sparcassen in Ireland. Wie in Ireland gespart wird, mag man aus Folgendem entnehmen. Im vorigen Jahre wurden in die Sparkasse zu Cork 6000 Pfd. eingelegt, und 13,000 Pfd. herausgenommen, und in allen Sparkassen Irelands wurden 213,000 Pfd. eingelegt, und 221,769 herausgenommen. (Limerick Chronicle. Galign. N. 4774.) Sparcassen in England. Hr. Tidd Pratt gab kuͤrzlich ein kleines Werk heraus, in welchem die Geschichte und Einrichtung aller Sparcassen (Saving-Banks) in Großbritannien beschrieben ist. Im J. 1799 errichtete der hochw. Hr. Jos. Smith zu Wendover mit zwei seiner Pfarrkindern, um die Nachbarn zur Sparsamkeit einzuladen, eine Anstalt, in welcher er von zwei Pence (6 kr.) aufwaͤrts jede Summe aufnahm, und dann zu Weihnachten dem Einleger die Einlage mit Interessen und Preisen zuruͤkbezahlte. Dieses Beispiel wirkte so trefflich, daß im J. 1829 in Ganz England bereits 487 solche Sparcassen vorhanden waren, in welchen sich 403,712 Pfd. Sterl. aufgespart befanden. Die Zahl der Huͤlfsanstalten (Friendly Societies) war in diesem Jahre in England 4,549, und die der Wohlthaͤtigkeitsanstalten (Charitable Societies) 1,684: beide haben ein Capital von 146,434,921 Pfd. Sterl., 4 Shill., 9 1/2 Pence anliegen. (Herald. Galign. Mess. N. 4915.) Treue und Anhaͤnglichkeit der irlaͤndischen Schmide an die Regierung. Waͤhrend wir auf dem festen Lande, und zumal in einigen Gegenden Deutschlands, mit Unwillen sehen mußten, wie einige Classen von Handwerkern, vorzuͤglich Schlosser, Schmide etc. (die sogenannten Rußigen) sich von den Volksthuͤmlern als Werkzeuge zu den schaͤndlichsten Auftritten mißbrauchen ließen, und dadurch die gesammte Classe dieser Arbeiter in Mißcredit brachten, sehen wir die Schmide zu Dublin sich in Masse gegen den Meutemacher O-Connell erheben, der nun zum zweiten Male ein neues Belgien aus dem Ungluͤklichen Irland schaffen will. „In Zeiten, wie die gegenwaͤrtigen“ sagten die handfesten Schmide in ihrem Vereine zu Dublin „jezt, wo man ohne alles Erroͤthen die tuͤkischsten und kuͤhnsten Versuche wagt, um einen Geist der Widersezlichkeit gegen die bestehenden Regierungen zu erzeugen, und Zwietracht zwischen ruhigen und harmlosen Buͤrgern zu erzeugen, halten wir es fuͤr schuldige Pflicht eines jeden ehrlichen Mannes und treuen Unterthanes vorzutreten, und furchtlos seinen Abscheu gegen jeden Versuch zur Stoͤrung der oͤffentlichen Ruhe auszudruͤken, ohne welche kein Heil im Lande bestehen kann. Wir, Mitglieder der alten und treuen Schmidguͤlde, ergreifen mit Freude diese Gelegenheit, unsere unerschuͤtterliche Anhaͤnglichkeit an unseren gnaͤdigsten Koͤnig auszusprechen, so wie unseren Entschluß, die ruhmvolle brittische Verfassung, wenn es noͤthig seyn sollte, mit unserem Leben zu vertheidigen.“ Man sieht also, daß die Vorwuͤrfe, welche man heute zu Tage so oft uͤber ganze Classen aussprechen hoͤrt, insofern sie allgemein gelten sollen, nicht immer richtig sind, und daß es bloß darauf ankommt, wie man das Volk zu leiten versteht. – Wir koͤnnen hier nicht umhin zur Ehre der Familie O-Connell zu bemerken, daß die zwei Bruͤder des Meutemachers und Advocatens O-Connell, Johann und Jakob, die Ansichten ihres Bruders durchaus nicht theilen, und wenigstens seine politischen Gegner sind. (Vergl. Dublin Journal. Galignani. N. 4874.) Arbeitslohn in England fuͤr Landleute. Duke Buccleuch zu Dalkisth zahlt seine Leute schlechter, als der aͤrmste Paͤchter. Einem verheirateten Manne gibt er woͤchentlich 8 Shill. (Ein Shill. = 36 kr.), einem ledigen 5; einem Weibe 4. Das Gemuͤse, das in seinen Gaͤrten gebaut und nicht bei seiner Tafel verbraucht wird, laͤßt er in den Fluß werfen. (Scotsman. Galignani. N. 4928.) Wochenlohn der Kattundruker zu Manchester. Maschinendruker 31 Shill.   2 3/4 Pence. (Ein Pence = 3 kr.) Lehrlinge derselben 19   –   8 1/4    – Blokdruker 27   –   4 1/4    – Lehrlinge derselben 15 Shill.   8 1/4 Pence   –   noch nicht aufgedung, 12   –   7 1/2    –   –   im ersten halben Jahre   9   – 10 1/2    – Die Arbeiter sind damit nicht zufrieden. (Times. Galignani. N. 4928.)Diese Arbeitsloͤhne kommen denen des Continentes ziemlich gleich; wobei aber bemerkt werden muß, daß die Fabrikarbeiter der Englaͤnder mindestens die Haͤlfte mehr arbeiten muͤssen als die in deutschen Fabriken. Rechnet man nun hinzu, daß Wohnungen und Lebensmittel in England um das Drei- und Vierfache hoͤher als in Deutschland stehen, so kann man sich leicht einen Begriff von dem Zustande dieser Arbeitsleute machen. A. d. G. Feuerassecuranz-Reform in England. Dahin ist es in dem constitutionellen England gekommen, daß die Feuerassecuranz-Gesellschaften kein Haus mehr assecuriren, in welchem sich eine Dreschmaschine befindet. Der beruͤchtigte Sir Rob. Peel gibt seinen Landsleuten im Parliament den guten Rath, diejenigen todt zu schlagen, die da kommen und das Haus anzuͤnden. Schlechte franzoͤsische Postanstalt zu Calais. Im Globe und im Galign. Mess. N. 4919. befindet sich eine Schilderung der erbaͤrmlichen franzoͤsischen Postanstalten zu Calais, um Briefe und Reisende uͤber den Canal nach England zu foͤrdern. Es sind nur 2 Dampfbothe zu Calais, und seit laͤngerer Zeit faͤhrt gar nur Eines mehr. Die franzoͤsischen Post- (Segel) Schiffe sind mehr auf Frachtgewinn erpicht, als auf schnelle Foͤrderung. Schlechte Einrichtung der franzoͤsischen Diligencen. Man laͤßt auf die franzoͤsischen Diligencen laden, so viel sie tragen moͤgen, und so erhielt neulich die Diligence, die von Paris nach Boulogne faͤhrt, nicht weniger als 9 Tonnen (180 Ctr.). Da in Frankreich, wie in England, das Schwere oben auf den Dekel kommt (neulich druͤkte Geld, das von Algier kam, den Dekel der Diligence zwischen Toulon und Lyon durch, und beschaͤdigte mehrere Passagiers), so mußte diese Diligence umwerfen, und die Folge hiervon war die schwere Beschaͤdigung einer Reisenden. (Galignani. N. 4884.) Telegraphen-Post. Lieut. Morrison zu Liverpool gab einen Prospectus zu einer Telegraphenlinie von Dover nach Liverpool uͤber London und Birmingham heraus. Hundert englische Meilen sind in 45 Minuten abgethan, und alle Berichte (Liebesbriefe sogar) bleiben vollkommen geheim. Die Anlage dieser Telegraphenlinie soll nicht uͤber 3000 Pfd. (36,000 fl.) kommen. (Sun. Galignani. 4901.) Die St. Simon-Gesellschaft zu Paris ist nicht so neu, als man sie in den Zeitungen ausschreit. Sie existirt in Deutschland seit undenklichen Zeiten unter dem Namen Simoni- oder Simandl-Bruderschaft, und hat ihren Siz zu Krems in Unteroͤsterreich. Man findet einige Notizen hieruͤber in Schultes Donaufahrten, II. Th. S. 337. Die alte norwegische Colonie in Groͤnland wieder aufgefunden. Eine im vorigen Mai aus Kopenhagen ausgelaufene Expedition entdekte gluͤklich die vor 800 Jahren aus Norwegen nach dem oͤstlichen Groͤnland abgegangene Colonie, zu welcher man zeither wegen des Gifts nicht gelangen konnte. Die Colonisten sind Christen geblieben, obschon sie keine theologische Facultaͤt hatten, und sprechen norwegisch, so wie man im 10ten Jahrhunderte norwegisch gesprochen hat. (Indicateur de Calais. Galignani. N. 4899. Herzog von Portland hebt das Faustrecht des Jagd-Unwesens auf seinen Guͤtern in England auf. Wir haben vor einigen Jahren berichtet, daß der junge Lord Radnor alles Forstrecht auf seinen großen Besizungen aufhob, und fortan jedem seiner Unterthanen erlaubt alles Wild zu schießen, was er auf seinen Ackern findet. Diesem Beispiele folgte nun auch der edle Herzog von Portland, der auf allen seinen ausgedehnten Herrschaften jedem seiner Unterthanen erlaubt alles Wild niederzuschießen, das er auf seinen Feldern findet. Wenn nun alle drei Jahre Ein Nimrod sich bekehrt, und wenigstens so human wird, wie ein Tuͤrke, der bekanntlich kein Thier muthwillig erlegt, so wird am Ende doch das Jagd-Unwesen weniger verderblich fuͤr Laͤnder und Voͤlker werden muͤssen, als es heute zu Tage zur Schande der Menschheit noch immer ist. (Globe. Galignan. 4903.) Garrard's Service. Der Herzog von Buccleugh bestellte bei dem beruͤhmten Silberarbeiter, Garrard, zu London in Panton-Street zwei praͤchtige Service; einen auf sein Schloß in Schottland, den anderen fuͤr seinen gewoͤhnlichen Aufenthalt in Privy-Gardens. Der Contract mit Garrard ist auf 60,000 Pfd. (720,000 fl.) abgeschlossen. Auch die Lords Dudley und Ward haben aͤhnliche Service. Garrard soll so schoͤn arbeiten, wie Benv. Cellini. Post. Galign. N. 4892. (Ist dieß nicht der Welt das Geld abstehlen? 36,000 fl. sind auf diese Weise fuͤr jedes kuͤnftige Jahr außer Umlauf, um der Thorheit eines Einzigen willen.) Banknoten-Mumien. Man bewahrt zu Woolwich in England hoͤchst sorgfaͤltig die gebenedeiten Reste, den Aschenklumpen, von 7,500,000 Pfund Sterling Banknoten (von 110 Millionen Gulden!), an welchen man, in einem eigens dazu erbauten Reverberir-Ofen, 13 Monate lang zu brennen hatte. Asche genug um die Haͤupter der blinden Suͤnder damit zu bestreuen, die Lumpen fuͤr Geld halten. (Herald. Galignani. N. 4850.) Zum Andenken an den Apotheker Milward in Cityroad. Dieser rechtschaffene Mann hinterließ 140,000 Pfd. Sterl., und veraachte davon den Spitaͤlern und Wohlthaͤtigkeitsanstalten zu London 100,000 Pfd. (d. i. 1',200,000 fl.) (Galignani. a. a. O.) Hunt, das Parliaments-Mitglied. Wenige unserer Leser werden wissen, daß Hr. Hunt ein Stiefelwichsfabrikant ist, der Hunderttausende jaͤhrlich durch seine Composition gewinnt. Da er dieselbe auch fuͤr das Militaͤr liefert, fand man darin einen Grund, seine Wahl in Anspruch zu nehmen. (Atlas. Galignani. N. 4928.) Auslaͤndische Literatur an der Universitaͤt zu Paris. Nach dem Moniteur ward an der Universitaͤt zu Paris jezt eine eigene Lehrkanzel fuͤr die Literatur des Auslandes errichtet, und Hrn. Fauriel uͤbertragen. (Galign. Mess. N. 4868) Smith's neue Methode Arithmetik ohne Lehrer zu lernen. Elements of Arithmetic, in Principle and in Practice. For the Instruction of youth of both Sexes, and more especially of young Mechanics, Seamen, Tradesmen and Farmers, who may be desirous of learning the art without the aid of a Master. By Th.Smith. 8. London and Liverpool, 1830 wird im Mechan. Magaz. sehr gepriesen, und nach dieser Empfehlung waͤre eine deutsche Uebersezung nicht uͤberfluͤssig. Beitrag zur Literatur der Logarithmen-Tafeln. Hr. Woolgar hat im Mech. Mag. N. 376. die Leser mit Recht auf die Nothwendigkeit einer groͤßeren Verbreitung und Anwendung der Logarithmen aufmerksam gemacht, und zu diesem Ende ein Verzeichniß bequemer Handausgaben der logarithmischen Tafeln geliefert. Lalande war der erste, der eine Ausgabe dieser Tabellen in 18° besorgte, welche zeither so viele neue Auflagen erlebte, und die Reynaud im J. 1818 erweiterte. Nach Lalande kam Planzoles mit seinen Tables de Logarithmes. Pit. 8. Paris. 1800 (bis auf 21,750). Die aͤlteste englische Taschenausgabe von Logarithmen ist: Whiting, portable Mathematical Tables. 12. Lond. 1806. Klein-Duodez. Die Logarithmen gehen bis auf 10,000 mit Differenzen, Log. Sin. und Tang. fuͤr jede Minute bis auf 6 Decimale. Natuͤrliche Sin. und Tang. fuͤr jede Minute bis auf 7 Decimale. Besondere Tafel fuͤr Proportional-Theile, Quadrat- und Kubikwurzeln bis 180. Diese Ausgabe ist beinahe vergriffen. Nach ihm kamen Barker, Mathematical Tables. 18°. Lond. 1814 (Stereotyp). Wie die Whiting's, nur daß hier die Differenzen fuͤr Sekunden vorkommen, und eine sogenannte Travers-Tafel. Die Wurzeln fehlen. Brown, Mathematical Tables, containing Logarithms of Numbers, Sines, Tangents and Sciants, Natural Sines and Traverse Table and various Tables useful in business. 5 Edit. improved and enlarged byWallace. 8. Edinb. und London. 1829. Carr, Logarithmic Tables. (Bloß ein Bogen, aus Carr's Synopsis of Practical Philosophy. Dieß ist das kleinste Werk dieser Art, das jemals gedrukt wurde; die Lettern sind Nonpareille. Die Zahl der Logarithmen ist 5000 (1 bis 10,000 abwechselnd). Log. Sin. und Tang. von 2' zu 2' ohne Differenzen. Eine Seite constanter Logarithmen von Babbage.) Hassler, Logarithmic and Trigonometric Tables abridged fromCallet. Roy. 18°. New-York. 1830. (Das vollstaͤndigste Werk in kleinem Formate: die Logarithmen bis auf 7 Decimale, fuͤr Zahlen von 10,000 bis 100,000 mit Differenzen und Proportional-Theilen; fuͤr Sin. und Tangenten fuͤr jede einzelne Sekunde im 1°, fuͤr jede zehnte im 2 und 3ten, und fuͤr jede halbe Minute in den uͤbrigen. Die Differenzen fuͤr 10 Sekunden. Eine Tafel fuͤr natuͤrliche Sinus fuͤr jede halbe Minute mit den Differenzen. Einleitung in fuͤnf Sprachen!) Galbraith'sCollection. 8. Lond. 1827 macht einen Uebergang von den leibigen zu den kleinen. Von unseren deutschen Kaufleuten werden vielleicht nur wenige Reishammer, table de Logarithmes pour le Manuel général des Arbitrages de Change. 8. Paris 1800, und Preston, new System of commercial arithmetic, 12°. Lond. 1817 haben, wo die Logarithmen auf das Duodecimal- und Sexagesimal-System (des kenuͤnzfußes) angewendet sind. Literatur. a) Deutsche. Das Rauchen in den Gemachern durch Kuͤchenoͤfen und Kaminfeuerungen. Eine Nachweisung des Architekten F. A. Bernhardt in Berlin, wie diesem bis jezt noch nicht mit Sicherheit begegneten Uebelstande uͤberall vollkommen abgeholfen, und wie demselben bei Neubauten gaͤnzlich und zugleich mit Verminderung der Schornsteine und mit groͤßter Ersparniß des Brennmaterials begegnet werden kann. Durch praktische Anwendung erwiesen und durch Zeugnisse bestaͤtigt, namentlich von Seiten Sr. Exc. d. k. preuß. Hofmarschalls Freih. v. Maltzahn. 8 Verl. 1830 bei Fr. A. Herbig. 27 S. Der Zwek dieser kleinen Schrift ist, zu erweisen, 1) daß man bisher kein allgemein guͤltiges und sicheres Mittel gegen das Rauchen der Schornsteine besizt; 2) die Zeugnisse bekannt zu machen, welche Hr. Bernhardt fuͤr die Guͤte seiner Methode erhielt. Frhr. v. Maltzahn bezeugt ihm unter dem 1. Febr. 1830 zu Berlin: „daß in mehreren herrschaftlichen Gemaͤchern des hiesigen koͤniglichen Schlosses sich Kamine, Oefen und Feuerungsanlagen befanden, welche den Rauch nicht gehoͤrig abfuͤhrten, und durch Anfuͤllung der herrschaftlichen Gemaͤcher etc. mit demselben die hoͤchsten Unbequemlichkeiten, Uebelstaͤnde und Nachtheile herbeifuͤhrten; daß seit den aͤltesten Zeiten die haͤufigen versuchten Abstellungen dieser Mangel ohne Erfolg gewesen, und daß im vorigen Fruͤhjahre durch den Hrn. Architekten Bernhardt diese Maͤngel zur vollkommensten Befriedigung und ohne Anwendung des von ihm erfundenen Schornsteinaufsazes wirklich abgeholfen worden sind; solches muß demselben hierdurch der Wahrheit gemaͤß bescheinigt werden.“ Ein solches Zeugniß ist nun freilich Alles was man wuͤnschen kann, und wir koͤnnen die uͤbrigen Zeugnisse bei einer solchen Auctoritaͤt fuͤglich uͤbergehen. 3) das Publikum zu einer Subscription einzuladen, nach deren Erfolge der Hr. Verfasser sein Verfahren oͤffentlich bekannt machen will. Er hat, sagt er, weder Vermoͤgen, noch Pension, hat bereits bei seinen fruͤheren Versuchen manches Opfer gebracht, und sagt daher: „Wer das Gute zu foͤrdern geneigt ist, und zu wissen wuͤnscht, wie man Feuerungen und Schornsteine anzulegen hat, daß sich in den Gemaͤchern niemals Rauch verbreitet; wie hoch und weit die Schornsteine zu jeder Feuerung unumgaͤnglich nothwendig sind; wie man in Eine Schornsteinroͤhre den Rauch von zehn und mehreren Feuerungen bringen kann, ohne daß fuͤr ein oder das andere Gemach dadurch Nachtheil erwaͤchst, und daher die Baukosten mehrerer Schornsteine erspart werden koͤnnen; wie man die Stubenoͤfen zu construiren hat, daß sich in den Gemaͤchern nie Rauch verbreitet, die Gemaͤcher schnell erwaͤrmt werden, der Ofen auch selbst lang warm bleibt, nicht unnuͤzes Brennmaterial erfordert und nicht zu viel Rauch erzeugt wird; wie man uͤberhaupt alle Feuerungen zu construiren habe, daß das Brennmaterial moͤglich bestens erspart werden kann, und welche Mittel selbst, ohne erst Proben zu machen, bei schon bestehenden fehlerhaften Feuerungsanlagen und Schornsteinen anzuwenden sind, um dieselben auf das moͤglich Beste zu verbessern; wer dieß zu wissen wuͤnscht, beliebige ein freiwilliges dem Gegenstande entsprechendes Gebot in Friedrichsd'ors zu machen, und die Summe entweder bei seiner Ortsbehoͤrde oder in irgend einer soliden Buchhandlung gegen doppelt ausgestellten, fuͤr einfach guͤltigen Empfangschein zu deponiren, und einen dieser Scheine an mich franco einzusenden. Entspricht das Resultat saͤmmtlicher Gebote nur einiger Maßen meinen Erwartungen, so erfolgt dann durch Die, bei welchen das Geld deponirt wurde, die fragliche Anweisung in von mir versiegelten und uneroͤffneten Couverts. Sollte meine Erwartung bis zum 1 Oct. 1831 sich hierin nicht bestaͤtigen, so werde ich dagegen das in Rede stehende Geld zuruͤkzahlen lassen.“ Wir zweifeln sehr, daß der Erfolg den Erwartungen des Hrn. Bernhardt entsprechen wird, wuͤnschten aber, daß irgend eine große Regierung, die ex fumo dare lucem wuͤnscht, und nicht umgekehrt, wie es bei manchen kleineren der Fall ist, dem Hrn. Verfasser ein gemaͤchliches Einkommen mit dem Auftrage gaͤbe, alle rauchenden Schornsteine im Lande zu bessern. Der Gehalt des Hrn. Verfassers kaͤme an der Summe herein, welche bloß Augen- und Brustkranke in Folge des Rauches jaͤhrlich dem Staate in Spitaͤlern kosten. b) Franzoͤsische. Histoire du commerce entre le Levant et l'Europe etc. 8. Paris. 1830. chezTreutteletWuͤrtz. 2 vol. Cours de Chimie élémentaire et industrielle, destiné aux gens du monde; par Mr.Payen. 1–6me Livrais. 8. Paris. 1830. Thomine. (La livraison 60 Cent.) Notice sur l'Alcalimètre et autres tubes chimico-métriques, ou sur le polymètre chimique et sur un petit alambic pour l'essai des vins. Par F. A. D.Descroizilles. 4. ed. 4. Paris. 1830. 152 S. ch. Chevallier, l'ingenieur. (Dieses kleine Tabellenwerk, das in kurzer Zeit in Frankreich vier Auflagen erlebte, verdiente bei uns doch eine Uebersezung, wie es scheint.) L'Art de fabriquer la Faience blanche, recouverte d'un émail transparent à l'instar francais et anglais, suivi d'un traité de la peinture à reverbère. Par F.Bastenaire Daudenart. 8. Paris. 1830. Ansebin. Mémoire sur le Charbon, son emploi dans l'assainissement des eaux et à divers usages économiques. Par A.Chevallier. 8. Paris. 1830. Dezauche. 32 Seiten. Manuel du Ferblantier et du Lampiste, suivi d'un Vocabulaire technique et orné d'un grand nombre de figures etc., par Mr.Lebrun. 8. Paris. 1830. ch. Roret. 300 S. 3 Franken. Mémoire sur l'application du plan incliné comme moyen de pression; par Mr.GodefroyetBarré. 8. Paris. 1830. ch. Barbier et Godefroy. 24 p. et 3 pl. Machines à vapeur; apercu de leur état actuel sous les points de vue de la méchanique et de l'industrie, pour conduire à la solution accomplie du probléme que présentent ces machines, avec un supplément donnant la Théorie mathématique rigoureuse des machines à vapeur, fondée sur la théorie generale des fluides. Par HoëneWronski. 4. Paris. 1829. Treuttel et Wuͤrtz. 7 feuill. c) Englische. Transactions of the natural History Society of Northumberland, Denham and Newcastle upon Tyne. V. I. 4. p. 130. The Elements of experimental chemistry. By Will.Henry, M. D. etc. XI. Edit., comprehending all the recent discoveries. 8. Lond. 1829. 2 vol. (Die zweite Auflage dieses Werkes uͤbersezte Hr. Hofr. Tromsdorf im J. 1803; seit dieser Zeit hatte das Original neun neue Auflagen in England, die Uebersezung in Deutschland aber keine.) d) Italiaͤnische. Tavola iconografica de' segni e caratteri chimico-fisici e delle Zodiaco, del Dott. Ant.Cattaneo. Fol. Milano. 1830. 6 Liv. Stufa alla Meissner, o apparecchio sur riscaldare gli appartamenti coll' aria atmosferica, del D. A.Cattaneo. 8. Milano 1830. 4 Livre. Principi del diritto commerciale secondo lo spirito delle leggi pontificie. Opera di EmidioCesarini, curiale rotale. 8. Roma 1827 – 30. d. Ospizio apostolico. T. IV. di pagg. 691. Lir. ital. 2, 70 al Tomo. Circolari del Direttore generale dei ponti e strade e delle acque e foreste, e della caccia del regno di Napoli, concernenti il servizio degl' ingegneri di acque e strade. 8. Napoli. 1829. Stamp. reale. 368 S. (Der Direttore ist Hr. Commandeur Carlo Afan de Rivera.) Saggio di alcune ricerche analitiche; sulla decomposizione delle frazionarie e razionali funzioni d' x con semplici e spediti mezzi; sulla storia matematica dell' antica nazione indiana. Memorie di Pietr.Franchini. 8. Lucca. 1830 tipogr. ducale. Corso elementare di fisica experimentale di Gius. Belli, Prof. etc. 8. Milano. 1830. vol. 1. 235 p. c una tavola. Di varie cose alla idraulica scienza appartenenti che Tadini idraulico italiano scrivea. 4. Bergamo. 1830 p. Mazzoleni. 271 pag. c. 2. tavo. Berichtigung. Im ersten Januarheft S. 79 wurde der nordamerikanische Dollar = 2 fl. 42 fr. angegeben, dieser betraͤgt aber nur 2 fl. 26 kr. im 24 fl. Fuß.