Titel: Beschreibung eines Klappenhahnes, welcher vollkommen luftdicht schließt, und statt des gewöhnlichen Hahnes gebraucht werden kann. Von Hrn. Professor Hare.
Fundstelle: Band 50, Jahrgang 1833, Nr. LXXVII., S. 348
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LXXVII. Beschreibung eines Klappenhahnes, welcher vollkommen luftdicht schließt, und statt des gewoͤhnlichen Hahnes gebraucht werden kann. Von Hrn. Professor Hare. Aus dem Franklin Journal im Mechanics' Magazine, No. 526 Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Hare, Beschreibung eines Klappenhahnes. Der Hahn, den ich hier in einer Zeichnung mittheile, und welcher sich sehr gut statt der gewoͤhnlichen Haͤhne benuzen laͤßt, wurde vor beilaͤufig 20 Jahren nebst mehreren anderen derlei Dingen von mir erfunden. Ich nenne denselben einen Klappenhahn (valve cock), und habe mich durch lange Erfahrung uͤberzeugt, daß er seinen Zwek seltner verfehlt, als sich dieß bei irgend einem anderen Hahne ereignet, so daß ich ihn mit Recht allgemein empfehlen kann. Fig. 45 ist ein Laͤngendurchschnitt des Klappenhahnes. Bei a befindet sich ein Kolben mit einem Halsringe, welcher in eine Schlußbuchse b eingeschlossen ist, die mittelst eines Oehlleders luftdicht schließt. Dieser Kolben kann mithin gedreht oͤder um seine Achse bewegt werden, ohne daß er eine andere Bewegung zu machen im Stande waͤre. In das Ende des Kolbens ist ein Schraubengang geschnitten, der in eine in dem messingenen Prisma c befindliche Mutterschraube paßt, so daß dieses Prisma auf diese Weise veranlaßt wird, sich einem mit Leder bedekten Lager, in dessen Mittelpunkt sich eine mit einer der Muͤndungen des Instrumentes communicirenden Hoͤhle oo befindet, zu naͤhern oder sich davon zu entfernen. Diese Muͤndung ist mit einer maͤnnlichen Schraube d ausgestattet, damit der Klappenhahn auf diese Weise in irgend einer zu dessen Aufnahme dienender Oeffnung befestigt werden kann, wobei ein dazwischen gebrachtes Leder so zusammengedruͤkt wird, daß dadurch ein luftdichtes Gefuͤge entsteht. Zwei der vier Kanten des Prisma's c sind weggeschnitten, damit auf diese Weise ein freier Durchgang in den Seitencanal bleibe, welche sich in eine andere Muͤndung endigt, uͤber der sich eine Galgenschraube g befindet. Mittelst dieser Schraube kann, wenn es noͤthig ist, ein an eine bleierne Roͤhre geloͤtheter, messingener Knopf an den Klappenhahn geschraubt werden. Das Gefuͤge wird durch den Druk der Schraube auf das Leder in dem Galgen luftdicht geschlossen, und dieses Leder wird mittelst des Aufsazes n an Ort und Stelle erhalten. Diese leztere Art eines luftdichten Gefuͤges erfand ich vor beilaͤufig 7 Jahren; sie scheint mir vor allen uͤbrigen nur bekannten Methoden, wodurch zwischen zwei vorher getrennten Hoͤhlen ein luftdicht schließendes Gefuͤge erzeugt wird, den Vorzug zu verdienen, und großen Nuzen zu gewaͤhren.

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Tafel Tab. VI
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