Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 53, Jahrgang 1834, Nr. LXVI., S. 384
Download: XML
LXVI. Miszellen. Miszellen. Das Monument fuͤr den sel. Herzog von York im St. James Park. Das Architectural Magazine, und aus diesem das Mechanics' Magazine No. 574 enthaͤlt eine von Hrn. J. Robertson verfaßte und mit Abbildungen erlaͤuterte Beschreibung des Monumentes, welches dem sel. Herzoge von York auf Subscription am St. James Parke errichtet worden. Wir beschraͤnken uns, indem wir unsere Architekten auf diesen Aufsaz verweisen, auf folgende Auszuͤge aus demselben. Das Monument, welches am 23 April l. J. enthuͤllt wurde, ist gewisser Maßen eine Copie der Trajan'ssaͤule zu Rom, mit der es auch in den Dimensionen große Aehnlichkeit hat. Der Plan dazu ward von Hrn. Wyatt, einem beruͤhmten Architekten Roms entworfen; den Bau der Saͤule fuͤhrte Hr. Nowell in einem Jahre und 8 Monaten fuͤr eine Summe von 15,760 Pfund Sterling, wobei jedoch die Kosten der Statue, welche von Hrn. Westmacott gearbeitet wurde, und die den seligen Herzog stehend und in militaͤrischer Uniform vorstellt, nicht gerechnet sind. Der Grund fuͤr das Monument ward 22 Fuß tief ausgegraben. Das Piedestal, welches aus grauem Granit von Aberdeen gebaut ist, hat 16 Fuß 8 Zoll Hoͤhe. Das Capital und die Basis der Saͤule besteht aus etwas dunklerem grauen Granit; die Saͤule selbst und das obere Piedestal, oder das Aeroter, auf welchem die Statue steht, und um welches eine Galerie laͤuft, sind aus rothem Granit von Peterhead aufgefuͤhrt. Die Saͤule ist von toscanischer Ordnung, und hat mit Inbegriff des Capitales und der Basis 94 Fuß 4 Zoll Hoͤhe, ihr Durchmesser betraͤgt 10 Fuß 7 1/2 Zoll. Das Aeroter hat 12 Fuß 6 Zoll Hoͤhe. Die Schnekenstiege, welche in der Saͤule hinauffuͤhrt, ist links gewunden, damit die zum Anhalten bestimmte Stange an der aͤußeren Wand, d.h. da herablaͤuft, wo die Stufen am tiefsten sind; sie besteht aus 168 Stufen von 2 Fuß 4 Zoll Breite, und das Merkwuͤrdigste dabei ist, daß diese Stufen mit den Granitbloͤken, aus denen die Saͤule besteht, aus einem Stuͤke gehauen sind. Die Hoͤhe der Statue betraͤgt 13 Fuß 3 Zoll, so daß das ganze Monument also 137 Fuß 9 Zoll hoch ist. Wir fuͤgen nur noch folgende Vergleichung dieses Monumentes mit jenem bei, welches in der City zum Andenken an den großen Brand vom Jahre 1666, und mit jenem, welches in Edinburgh zum Andenken an Lord Melville errichtet wurde. Textabbildung Bd. 53, S. 385 City Monument; Herz. v. York's M.; Melville's M.; Höhe vom Grunde bis zum Scheitel; Fuß; Durchmesser der Säule; Umfang des Piedestals; Höhe des Piedestals; Hoͤhe der Gallerie uͤber den Boden; Hoͤhe uͤber der Gallerie; Zahl der Stufen der Stiege; Dauer des Baues; Jahre; Monate Ueber die Communication mit Ostindien. Die Commission, welche dem Parliamente uͤber die Dampfcommunication mit Ostindien Bericht zu erstatten hatte, hat sich dahin ausgesprochen, daß die Verbindung durch den persischen Meerbusen und den Euphrat sowohl in physischer, commercieller als politischer Hinsicht vor allen uͤbrigen Planen den Vorzug verdienen duͤrfte. Sie trug daher darauf an, daß das Parliament eine Summe von 20,000 Pfd. Sterling zu einem Versuche bewilligen soll. Die Streke von Bir im persischen Meerbusen, wo die Linie beginnen soll, bis nach Scanderoon am mittellaͤndischen Meere soll nicht so groß seyn, als jene von Suez nach Alexandrien. – Die Commission, bemerkt das Mechanics' Magazine in seiner No. 571, scheint hiebei die Vorzuͤge der Dampfschifffahrt um das Vorgebirge der guten Hoffnung gar nicht erwogen zu haben; denn, wie groß auch die Vorzuͤge des Weges durch den Orient in Hinsicht auf Geschwindigkeit der Expedition von Briefen und einzelnen Reisenden seyn moͤgen, so scheint seiner Ansicht nach die Dampfschifffahrt um das Vorgebirge der guten Hoffnung doch in Hinsicht auf den Transport von Guͤtern und Truppen vortheilhafter und sicherer. – Wir bemerken hiezu nur, daß das Dampfboot Forbes am 15. April l. J. von der bengalischen Dampfschifffahrtscompagnie nach Suez abgesandt werden sollte, und daß Hr. Rob. Todd, ein englischer Kaufmann zu Damascus und Bagdad, unter Mitwirkung des englischen Consuls an lezterem Orte vor einiger Zeit eine Courierlinie zwischen Damascus und Bussorah errichtete. Alle 20 Tage geht von Damascus ein Courier nach Bussorah ab, wo er in 16 bis 23 Tagen anlangt, und von wo die Depeschen mit dem ersten Schiffe nach Bombay gesendet werden. Von London bis Konstantinopel braucht die Post 27 bis 30, ein Courier 16 bis 18 Tage; von Konstantinopel bis Aleppo brauchen die Regierungstartaren 15, und von Aleppo bis Damascus 6 bis 7 Tage. Eine Depesche gelangt also in 75 Tagen von London nach Bussorah. Ueber Hrn. Dr. Church's Dampfwagen. Hrn. Dr. Church's Dampfwagen, schreibt ein Correspondent des London Journal, Julius S. 311, wurde in lezterer Zeit mehrere Male auf den Straßen gesehen, und scheint mehrere gute Eigenschaften zu haben. Dessen ungeachtet duͤnkt es uns zweifelhaft, daß der Wagen in seinem gegenwaͤrtigen Zustande schon mit Vortheil zu regelmaͤßigen Fahrten verwendet werden kann, obschon Hr. Church und seine Arbeiter dieß nicht zugeben wollen. Die Maschinerie hat Kraft genug, d.h. der Kessel kann jede beliebige Menge Dampf erzeugen; das Spiel der Maschine ist schoͤn und das Wagengestell scheint mauerfest. Der Wagen erlitt, jedoch jedes Mal, so oft er eine Probefahrt machte, den einen oder den andern kleinen Unfall. Die Hauptfehler des Wagens liegen unserer Ansicht nach darin, daß er zu groß und unbehuͤlflich ist, und daß die Cylinder groͤßer sind, als sie zu seyn brauchen, indem sie 12 Zoll haben. Die Kessel sind so groß und erzeugen so viel und so schnell Dampf, daß zur Unterhaltung des Feuers und zur Speisung des Kessels mit Wasser sehr viel Genauigkeit erforderlich ist. Es scheint, daß alle einzelnen Theile sehr gut sind, daß dieselben jedoch nicht auf die moͤglich beste Weise mit einander verbunden sind, dieß wird die Erfahrung lehren. – Hr. Dr. Church hat nun auch einen Dampfzugkarren beinahe fertig, und hofft an diesem alle die Maͤngel, die man seinem Wagen vorwerfen kann, beseitigt zu haben. Wir halten dergleichen Zugkarren, welche alle Arten von Wagen, Omnibus sowohl, als Lastwagen, in's Schlepptau nehmen koͤnnen, gegenwaͤrtig fuͤr weit zwekmaͤßiger, als Dampfwagen, und glauben, daß das Publikum sich solchen Wagen weit lieber anvertrauen wird. Russel's Dampfwagen zu Glasgow. Der Glasgow Courier vom 1. und 4. Julius enthaͤlt folgende Aufklaͤrungen uͤber die Unterbrechung der Fahrten, welche Hr. Russel mit seinem Dampfwagen zwischen Glasgow und Paisley veranstaltete. Die Dampfwagen der Compagnie fuhren mehrere Tage lang taͤglich 6 Mal zwischen Glasgow und Paisley hin und her, und hatten solchen Zulauf, daß oft mehr als die Haͤlfte der Passagiere, die sich meldeten, abgewiesen werden mußte, obschon jeder Wagen 26 Personen aufnehmen kann. Durch die Straßen fuhren die Wagen zur Vermeidung von Ungluͤksfaͤllen etwas langsamer; die 7 engl. Meilen, welche man von Glasgow bis Paisley zaͤhlt, legten sie hingegen regelmaͤßig in 30 bis 35 Minuten zuruͤk. In Paisley wurde Wasser und Kohlenvorrath eingenommen und die naͤchste Stunde darauf wieder nach Glasgow zuruͤkgekehrt. Die Wagen koͤnnen auf guter Straße mit einer Geschwindigkeit von 17 engl. Meilen fahren; im Durchschnitte kann man aber nur 12 englische Meilen auf die Stunde rechnen, da die Straße nicht immer gleich gut unterhalten ist. Dieser guͤnstigen Resultate ungeachtet mußten die Wagen wegen der Chicanen der Straßenaufseher, die mit den Landkutschen- und Canaleigenthuͤmern im Einverstaͤndnisse stehen, ihre Fahrten einstellen. Man ließ naͤmlich anfangs nur eine der schwierigsten Stellen dik mit grob zerschlagenen Steinen uͤberfuͤhren; da dieß nicht ausreichte, und die Dampfwagen ohne Hinderniß hindurch fuhren, so dehnte man dieses Manoͤver noch weiter aus, und da dieß noch nichts fruchtete, so uͤberfuhr man, indem man Tag und Nacht arbeitete, den groͤßern Theil der Straße dergestalt mit Steinen, daß die Zollgitter abgeschnitten werden mußten, um dieselben schließen zu koͤnnen, und daß nun gar kein schweres Fuhrwerk auf der Straße fortkommen kann. Da der Glasgow Herald sowohl, als der Edinburgh Observer in diesen Klagen uͤbereinstimmen, so duͤrfte dieser leider nur zu oft als Ausflucht gebrauchte Grund des Mißlingens der Dampfwagen hier allerdings richtig seyn. (Mechanics' Magazine, No. 571.) Neueste Nachrichten uͤber die Russel'schen Dampfwagen, so wie uͤber den fuͤr Wien bestimmten Dampfwagen. Der Glasgow Courier vom 24. Julius enthaͤlt folgende Tabelle uͤber die Fahrten, welche die Russel'schen Dampfwagen am 21., 22. und 23. Julius zwischen Paisley und Glasgow machten. Montag den 21. Julius fuhr der 10 Uhr-Wagen in 50 Minuten nach Paisley 11         – 35     –   – Glasgow 12         – 41     –   – Paisley   1         – 33     –   – Glasgow   2         – 46     –   – Paisley   3         – 59     –   – Glasgow. Dienstag den 22. Julius fuhr der 10 Uhr-Wagen in 50 Minuten nach Paisley 11         – 40     –   – Glasgow 12         – 49     –   – Paisley   1         – 52     –   – Glasgow   2         – 39     –   – Paisley   3         – 36     –   – Glasgow. Mittwoch den 23. Julius fuhr der 10 Uhr-Wagen in 35 Minuten nach Paisley 11         – 34     –   – Glasgow 12         – 37     –   – Paisley   1         – 36     –   – Glasgow   2         – 59     –   – Paisley   3         – 37     –   – Glasgow. Ein Mal legte ein Wagen die Haͤlfte des Weges, welcher 3 1/2 englische Meilen betraͤgt, in 10 Minuten zuruͤk, so daß sich also hienach eine Geschwindigkeit von 20 engl. Meilen per Stunde ergibt. Vollkommen uͤbereinstimmend hiemit sind die Leistungen, die der Glasgow Herald in Betreff der drei fruͤheren Tage, d.h. des 17., 18. und 19. Julius uͤber die Russel'schen Dampfwagen bekannt machte. Ueber den fuͤr Wien bestimmten Dampfzugkarren, welcher bereits auf dem Continente angekommen ist, enthaͤlt der Albion nachtraͤglich folgende Notiz. „Man sah vorige Woche einen kleinen Dampfzugkarren in Stratford-Road laufen, welchen Hr. Walter Hancock in Folge eines aus Oesterreich erhaltenen Auftrags erbaut hatte. Das Gewicht dieses Karrens betraͤgt mit Einschluß des Bedarfes an Wasser und Brennmaterial fuͤr 9 engl. Meilen nur 2 1/2 Tonne, und doch hat derselbe 4 bis 5 Fahrten in einem Tage zuruͤkgelegt, und zwar mit einer Regelmaͤßigkeit, wie man sie noch an keinem anderen Wagen beobachtete. Die Durchschnittsgeschwindigkeit dieses Wagens betraͤgt 11 bis 12 englische Meilen in der Stunde, und obschon die Straße einige Meilen mit Kies beschuͤttet war, so lief er doch auch hier mit bewundernswerther Leichtigkeit und mit einer Geschwindigkeit von 9 englische Meilen per Stunde. Der Eigenthuͤmer des Wagens, Hr. Mechaniker Voigtlaͤnder von Wien, dirigirte denselben mit außerordentlicher Gewandtheit.“ Ueber die vorzuͤglicheren chemischen Producte, welche bei der franzoͤsischen Industrieausstellung vom Jahre 1834 ausgestellt wurden. Wir haben unseren Lesern versprochen, ihnen, so wie uns die gehoͤrigen Dokumente zukommen, Notizen uͤber die vorzuͤglicheren Producte, welche bei der lezten Industrieausstellung zu Paris aufgestellt wurden, vorzulegen; wir beginnen daher mit einem gedraͤngten Auszuge aus dem Berichte, den Hr. A. Chevallier im Journal des connaissances usuelles, Julius S. 20 und August S. 74 uͤber die ausgestellten chemischen Producte bekannt machte. Mineralische Producte. Aegyptischblau, auch d'Arcet'sches Blau (Bleu d'Arcet). Der Grundbestandtheil dieser neuen oder vielmehr durch Hrn. d'Arcet wieder aufgefundenen Farbe besteht aus Kupferoxyd; ihre große Haltbarkeit verdankt sie einer halben Verglasung. Man verwendet sie bereits in der Papierfabrik zu Echarcon zum Blaͤuen des Papieres, wozu sie viel wohlfeiler kommen soll, als die gewoͤhnliche Blaͤue, und auch in der Tapetenfabrikation, wo sie nach demselben Verfahren fixirt wird, welches man beim Auftragen der gefaͤrbten Scheerwolle befolgt. Leztere Anwendung verdankt man Hrn. Drouard, in der großen Tapetenfabrik der HH. Leroy. Alaun. Sehr schoͤner Alaun wurde ausgestellt von Berard Sohn zu Montpellier, Prisette zu Arcel, Cartier und Grieu zu Paris, und von der Bergwerksgesellschaft zu Bouxvillers.Diese Gesellschaft fabricirt noch eine Menge anderer Artikel, naͤmlich: Eisenvitriol, Salzburger Vitriol, Salmiak, Berlinerblau, Knochenkohle, Knochengallerte, brennzelige Holzsaͤure, Englischroth, blausaures Kali. Den Eisenvitriol, den sie erzeugt, und der sich jaͤhrlich auf 5000 metrische Centner belaͤuft, erzeugt sie aus dem Lignite, den sie graben laͤßt.A. d. O. Frankreich erzeugt gegenwaͤrtig gegen 2,260,000 Kilogr. Alaun, die einen Werth von mehr dann einer Million Franken haben; noch vor 40 Jahren bezog es allen seinen Alaun aus Italien und aus Belgien. Ammoniak. Dieses Alkali, welches bis in die neueren Zeiten nur in den Laboratorien bereitet wurde, wird gegenwaͤrtig schon im Großen fabricirt und angewendet. Man benuzt es hauptsaͤchlich bei der Fabrikation der falschen Perlen, der Chinasalze, der inlaͤndischen Orseille, bei einigen Erzausbeutungen etc. Es werden gegenwaͤrtig jaͤhrlich gegen 100,000 Kilogr. Ammoniak fabricirt; sein Preis ist schon sehr gesunken, und wird noch mehr fallen, wenn man den gefaulten Urin besser darauf zu benuzen wissen wird. Die HH. Payen, Pluvinet, Bonnaire, Julien und Comp. haben schoͤne Muster davon vorgelegt. Arseniksaures Kali. Sehr schoͤn vorgelegt von den HH. Julien und Comp. Berlinerblau. Payen schaͤzte den Werth des Berlinerblau's, welches jaͤhrlich im Departement de la Seine fabricirt wird, im Jahre 1827 auf 272,000 Franken; gegenwaͤrtig verbraucht eine einzige Fabrik, jene des Hrn. Ducoudré, jaͤhrlich 250–300,000 Kilogr. Rindshoͤrner, Klauen, Blut und Fleisch. Die schoͤnsten Muster lieferten die Fabrikanten Souchon, Ducoudré, Bergeron, Buttet, und die Bergwerksgesellschaft zu Bouxvillers. Hr. Cunin-Gridaine legte Tuch vor welches mit Berlinerblau gefaͤrbt worden, und welches sich sowohl durch seine schoͤne Farbe, als durch seine Weiche auszeichnete. Bleiweiß. Frankreich erzeugt noch immer nicht seinen eigenen Bedarf an Bleiweiß, und noch im Jahre 1828 wurden nicht weniger als 959,924 Kilogr. davon eingefuͤhrt. Bei der lezten Ausstellung sind 10 Fabrikanten mit ihrem Fabrikate, welches groͤßten Theils nach dem sogenannten hollaͤndischen Verfahren erzeugt ward, aufgetreten. Die Schoͤnheit der Muster gab einen Beweis der Fortschritte, die dieser Fabrikationszweig in den lezten Jahren in Frankreich machte. Borax. Die Bruͤder Lescuyer zu Paris waren die ersten, die vor 50 Jahren die Boraxraffination nach Frankreich brachten. Im Jahre 1817 druͤkten die HH. Payen und Cartier, und spaͤter die HH. Marchand und Jacob den hohen Preis des Borax von 7 Fr. per Kilogr. auf 3 Fr. 50 Cent. herab, indem sie die aus den Seen in Toscana gewonnene Boraxsaͤure mit basisch kohlensaurem Natron saͤttigten, und auf diese Weise Borax erzeugten, der die im Handel herkoͤmmlichen Formen hatte. – Der bei der Ausstellung vorgelegte Borax kam aus der Fabrik der HH. Payen und Burand; eines der Muster, welches in Octaëdern krystallisirt ist, enthaͤlt nur 30 Procent Wasser, waͤhrend der gewoͤhnliche Borax 47 Procent enthaͤlt. Der octaëdrische Borax verwittert nicht, ist viel dichter, und verdient daher in vielen Faͤllen, wo der Borax haͤrter seyn muß, den Vorzug. Brechweinstein von groͤßter Schoͤnheit lieferte die Fabrik der HH. Bonnaire und Delacretat. Brennzeligholzsaures Blei. Cartier verpflanzte die Fabrikation dieses Salzes, welches in den Kattundrukereien verwendet wird, von England nach Frankreich. Sehr gut bereiten es die HH. Bobée und Lemire zu Choisy, Pitay zu Paris, und Raimond und Comp. zu Toulouse. Chlorkalk wurde nur von zwei Fabriken ausgestellt, obschon man in Paris allein gegenwaͤrtig jaͤhrlich fuͤr 750,000 Franken Chlorkalk verbraucht. Chlorsaures Kali legten sehr schoͤn und sehr wohlfeil die HH. Bonnaire und Delacretat vor. Chromoxyd wird von den HH. Cartier und Grieu nach einem eigenen Verfahren im Großen bereitet. Sehr schoͤne Muster von chromsaurem Blei und chromsaurem Kali wurden auch von verschiedenen anderen Fabrikanten vorgelegt. Eisenblausaures Kali, welches fruͤher groͤßten Theils aus Deutschland nach Frankreich gefuͤhrt wurde, wird gegenwaͤrtig in großer Menge daselbst erzeugt; die Fabrik der Bergwerksgesellschaft zu Bouxvillers liefert z.B. jaͤhrlich 200 Centner. Mehrere Fabrikanten haben sehr schoͤne Praͤparate davon vorgelegt. Englischroth, welches zum Theil immer noch aus England bezogen wird, wird von derselben Gesellschaft und von Hrn. Pasquet vorgelegt. Das englische scheint freier von aller Saͤure zu seyn. Essigsaure Salze. Von essigsaurem Blei wurden mehrere schoͤne Muster vorgelegt; essigsaures Eisen stellten die HH. Pitay, Bobée und Lemire zu Choisy aus; von essigsaurem Kupfer waren zwar schoͤnere Praͤparate vorhanden als fruͤher, doch scheint die Fabrikation dieses Salzes in den suͤdlichen Departements abgenommen zu haben, die schoͤnsten Muster waren von den HH. Bobée und Lemire zu Choisy, und von Hrn. Pitay zu Paris; lezterer stellte auch essigsaures Natron aus. Kobaltblau. Unter den mehrfachen Mustern dieser Farbe zeichnete sich besonders das Praͤparat der HH. Barruel und Létendart aus. Kochsalz. Die HH. Chevalier und Cartier brachten Kochsalz zur Ausstellung, welches zum Einsalzen von Kabeljau verwendet worden, von ihnen aber wieder desinficirt ward. Die Reinigung geschieht entweder durch Behandlung mit Chlor, wo das Salz jedoch etwas von dem Geruche der lezteren beibehaͤlt; oder durch Ausgluͤhen und Aufloͤsen, wo man Salz von groͤßter Schoͤnheit und Weiße erhaͤlt. Die HH. Chevalier und Cartier hatten ihr Verfahren auch noch einem Dritten anvertraut, der es gleich in Ausfuͤhrung brachte, und gegenwaͤrtig zu Paris mit großem Vortheile desinficirtes Poͤkelsalz verkauft. Kohlensaure Salze. Die Fabrik von St. Gobain legte rohe Soda von 40° und trokenes kohlensaures Natron von 75 bis zu 95° vor; die Sodafabrik zu Dieux stellte krystallisirtes und trokenes kohlensaures Natron von 95° aus. Varec-Soda lieferten die HH. Guilhem der aͤltere und Sohn. Die HH. Bonnaire und Delacretat stellten Kali: und Natron-Bicarbonat aus, wovon lezteres gegenwaͤrtig in sehr großer Menge zur Bereitung der Pastilles digestives, oder Pastilles de D'Arcet verwendet wird. Bicarbonat, welches mit der aus manchen Mineralwaͤssern entweichenden Kohlensaͤure erzeugt worden waͤre, war keines zu sehen. Kohlensaͤure Bittererde in schoͤnen kleinen, vierekigen Broden brachten ebenfalls die HH. Bonnaire und Delacretat zur Ausstellung. Mennig sandte nur Hr. Pallu von Portillon zur Ausstellung, obschon dessen Fabrikation seit dem Jahre 1826, wo Hrn. Payen zu Folge im Departement de la Seine allein 525,000 Kilogr. erzeugt wurden, bedeutend zunahm. Neapelgelb von sehr schoͤner Qualitaͤt lieferte Hr. Gautier zu Paris; sein Verfahren soll ein Geheimniß seyn. Queksilber. Die HH. Julien und Comp. stellten sehr schoͤnes rothes Queksilberoxyd aus; eben so lieferten sie und die HH. Bureau jun. und Comp. ausgezeichneten aͤzenden Queksilbersublimat und auch Calomel. Lezteres wird von den HH. Bonnaire und Delacretat nach O. Henri's Methode im Großen fabricirt. Salpetersaure Salze. Außer sehr schoͤnem salpetersaurem Kali bemerkte man auch ausgezeichnetes salpetersaures Blei aus der Fabrik der HH. Cartier und Grieu, welches gegenwaͤrtig hauptsaͤchlich zur Erzeugung des chromsauren Bleies und zum Traͤnken der Lunten fuͤr die Artillerie benuzt wird. Salzsaͤure wird gegenwaͤrtig im Departement de la Seine allein jaͤhrlich zu 1,812,980 Kilogr. fabricirt, und außerdem werden noch gegen 500,000 Kilogr. aus den Departements eingefuͤhrt. Ausgezeichnetes Fabrikat liefern die Fabriken von St. Gobain. Salzsaure Salze. Die erste Salmiakfabrik, welche Baume vor vielen Jahren in Frankreich errichtete, ging zu Grunde, indem sie weder dem Preise, noch der Qualitaͤt nach mit dem orientalischen Salmiak Concurrenz halten konnte. Erst die Fabriken der HH. Payen und Pluvinet erfreuten sich eines guͤnstigen Erfolges, nachdem sie um den halben Preis einen dichteren und reineren Salmiak lieferten, als die Aegyptier. Die Fabrik des Hrn. Payen zu Grenelle und jene des Hrn. Pluvinet zu Clichy sind noch in voller Thaͤtigkeit, und beide halten mit den neuer entstandenen Concurrenz. Es werden gegenwaͤrtig im Departement de la Seine jaͤhrlich gegen 90,000 Kilogr. Salmiak im Werthe von 315,000 Franken erzeugt; die schoͤnsten Praͤparate lieferten dieß Mal: Payen, Pluvinet, Pytay, Hulot und die Bergwerksgesellschaft zu Bourvillers. – Auch salzsaures Kali wurde ausgestellt. Sauerkleesaͤure, welche hauptsaͤchlich in den Faͤrbereien und Drukereien verwendet wird, wird gegenwaͤrtig in Frankreich in großer Menge gewonnen, und zwar durch Behandlung von Melasse oder Erdaͤpfelsazmehl mit Salpetersaͤure. Dessen ungeachtet wird noch eine bedeutende Menge aus England eingefuͤhrt, wo dieselbe wegen des niedrigen Preises der Salpetersaͤure wohlfeiler ist. – Die HH. Bonnaire und Delacretat erzeugen sehr schoͤne in nadelfoͤrmigen Krystallen krystallisirte Sauerkleesaͤure. Die HH. Cartier und Grieu hingegen erhalten sie vermoͤge eines eigenen Kunstgriffes in großen Krystallen. Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß die franzoͤsischen Fabriken diese Saͤure um denselben Preis liefern koͤnnten, wie die englischen, und dieß ist nur dann moͤglich, wenn man die salpetrige Saͤure, die sich bei deren Fabrikation entwikelt, zur Bereitung von Schwefelsaͤure verwendete. Dieß befolgen gegenwaͤrtig auch die HH. Cartier und Grieu. Schwefel. Sehr schoͤnen raffinirten Schwefel stellte Hr. Simonin, a la Poterie bei Rouen, aus; von natuͤrlichem Schwefel aus der Auvergne war nichts sichtbar. Schwefelsaͤure. Hr. Cartier, einer der ersten Fabrikanten, hat in Gemeinschaft mit den HH. Casimir und Grieu gewoͤhnliche Schwefelsaͤure, sogenannte englische, dann rauchende und wasserfreie Schwefelsaͤure ausgestellt. Bei der Bereitung seiner rauchenden Schwefelsaͤure verfaͤhrt er nach folgenden beiden Methoden. Erste Methode. Man troknet Eisenvitriol in irdenen Retorten bis er orangegelb geworden; diese ausgegluͤhte Masse fuͤllt man dann in Retorten, deren Schnaͤbel man in Vorlagen leitet, in denen sich Schwefelsaͤure von 66° befindet, wobei man auf ein Kilogr. gegluͤhten Eisenvitriol 2 Kilogr. Schwefelsaͤure nimmt. Die Retorten erhizt man hierauf 24 bis 30 Stunden lang bis zum Weißgluͤhen, wobei der Eisenvitriol zersezt und die uͤbergehende wasserfreie Schwefelsaͤure in der Schwefelsaͤure von 66° aufgeloͤst wird. – Zweite Methode. Man gibt Colcothar in einen kleinen gußeisernen Tiegel, sezt ihm etwas Saͤure von 45° zu, und erhizt ihn, bis keine Wasserdaͤmpfe mehr daraus emporsteigen. Der graubraune Ruͤkstand, den man hiedurch erhaͤlt, kann in Retorten durch Calcination zersezt, und die entweichende wasserfreie Schwefelsaͤure in Saͤure von 66° aufgeloͤst werden. – Hr. Cartier steht mit mehreren Fabriken in Verbindung, welche jaͤhrlich nicht weniger als 4,998,000 Kilogr. Schwefelsaͤure in den Handel bringen. Schwefelsaure Salze. Schwefelsaures Ammoniak, welches zur Bereitung von Ammoniaksalzen, fluͤchtigem Ammoniak, Ammoniakalaun, und auch in den Faͤrbereien verwendet wird, wird gegenwaͤrtig im Departement de la Seine allein im Werthe von 90,000 Fr. fabricirt. Hulot, Verler und Comp. von Boullay, und Payen, Pluvinet und Comp. von Paris lieferten die schoͤnsten Praͤparate. – Sehr schoͤne schwefelsaure Bittererde legten Bonnaire und Delacretat vor; doch zweifelt man, daß sie mit dem Auslande Concurrenz halten koͤnnen. – Schwefelsaures Eisen war sehr schoͤnes ausgestellt, namentlich von der Bergwerksgesellschaft zu Bouxvillers, welche auch sogenannten Salzburger Vitriol (schwefelsaures Eisen mit Kupfer) erzeugt. – Schwefelsaures Kali, welches hauptsaͤchlich in den Alaunfabriken und Salpetersiedereien verwendet wird, wird angeblich jaͤhrlich zu 1,500,000 Kilogr. im Werthe von 375,000 Franken erzeugt; diese Quantitaͤt scheint jedoch nicht hinreichend, da man dieses Salz, um geringeren Zoll zu zahlen, neuerlich unter einem falschen Namen in Frankreich einzufuͤhren versuchte. Die HH. Cartier, Houzeau und Muiron legten Muster davon vor. – Schwefelsaures Kupfer wurde von vielen Fabrikanten ausgestellt; das Departement de la Seine erzeugt jaͤhrlich 160,000 Kilogr. davon. – Schwefelsaures Mangan von ausgezeichneter Schoͤnheit lieferten die HH. Bonnaire und Delacretat. – Schwefelsaures Natron, welches roh hauptsaͤchlich zur Soda- und Glasfabrikation verwendet wird, wird in Frankreich jaͤhrlich zu 51 Millionen Kilogr., im Werthe von 5,610,000 Franken erzeugt. Schweinfurter Gruͤn, welches fruͤher lediglich aus Deutschland bezogen wurde, wird nun großen Theils in Frankreich selbst fabricirt; sehr schoͤn liefern es die Fabriken der HH. Ducoudré, Stollé, Millius, Bobée und Lemire. Ultramarin ward sehr schoͤn von Hrn. Guimet ausgestellt, der bekanntlich von der Société d'encouragement den Preis von 6000 Fr. fuͤr seine Erfindung erhielt.Siehe Polyt. Journal Bd. XLI. S. 220., XLIV. S. 79 Zinnober. Der franzoͤsische Zinnober steht gegenwaͤrtig dem schoͤnsten hollaͤndischen Fabrikate in keiner Hinsicht nach. Im Departement de la Seine werden jaͤhrlich fuͤr 7 bis 800,000 Fr. fabricirt; besonders schoͤn von Lange Dumoulin, Buran und Comp. Thierische Producte. Duͤnger. Als Duͤnger wurden folgende drei Substanzen vorgelegt. 1) Getroknetes und gepulvertes Muskelfleisch von den HH. Salmon, Payen und Burand, die diese Substanz, welche den kraͤftigsten Duͤnger gibt und geringe Transportkosten veranlaßt, zu 18 Franken per 100 Kilogr. liefern. 500 Kilogr. getroknetes Muskelfleisch enthalten eben so viel Stikstoff, als 50,000 Kilogr. gewoͤhnlicher Duͤnger, woraus sich die Ersparniß an Transportkosten ergibt. Man vermengt dieses Pulver mit gleichen Theilen Erde, und streut es dann mit dem Samen in die Furchen, oder an die Wurzeln einer jeden gesezten Pflanze. – 2) Laine's Duͤnger, welcher seit dem Jahre 1830 bekannt ist. Er besteht aus vegetabilischen, vegetabilisch-animalischen und animalischen Substanzen und aus Salzen; man wendet ihn auf leichtem Boden als Duͤnger fuͤr Getreide, Oehlsamen, Hanf, Flachs, Spargel, Zwiebel, Runkelruͤben und Erdaͤpfel zu 9 bis 10 Hectoliter, auf Wiesen und in Gaͤrten zu 18 bis 20 Hectoliter per Morgen an. Der Hauptvortheil bei demselben liegt darin, daß er wenig Raum einnimmt. – 3) Thierische Kohle, von den HH. Salmon, Payen und Burand vorgelegt. Nachdem der unsterbliche Montlosier zuerst in seinen geistreichen Schriften auf die Anwendung der thierischen Kohle als Duͤnger hingewiesen, brachte Payen im Jahre 1823 in einer von der Société de Pharmacie zu Paris gekroͤnten Preisschrift die Benuzung der thierischen Kohle, die in den Zukerraffinerien benuzt worden, und deren Quantitaͤt in lezter Zeit jaͤhrlich bis auf 20 Millionen Kilogrammen angewachsen, in Anregung. Nachdem hierauf die von der Société centrale d'agriculture gekroͤnte Preisschrift desselben Verfassers uͤber die Benuzung der thierischen Ueberreste als Duͤngmittel erschienen,Siehe Polyt. Journal Bd. XL. S. 270, 363. nahm Hr. Salmon ein Patent auf die Bereitung einer an befruchtenden Stoffen hoͤchst reichen, thierischen Kohle. Kurz darauf verbanden sich die HH. Payen, Salmon und Burand zur Errichtung einer Fabrik in Grenelle, in welcher alle thierischen Ueberreste benuzt werden, und in der jaͤhrlich nicht nur 300 Hectoliter thierische Kohle erzeugt werden, sondern die auch wesentlich zur Verbesserung der Luft der Hauptstadt beitraͤgt. Man breitet diesen Duͤnger, welcher pulverfoͤrmig ist, entweder mit der Schaufel aus, oder man bringt ihn mit den Kartoffeln unter die Erde, oder man saͤet ihn mit den Samen im Pfluge; denn er greift weder die Wurzeln, noch die Staͤngel an, sondern beguͤnstigt die Vegetation. Zu einer guten Duͤngung braucht man 12 bis 18 Hectoliter per Hektare; auf Rabatten ersezen 1 bis 2 Hectoliter eine Fuhr Duͤngererde, wobei noch das Gute zu beruͤksichtigen kommt, daß durch diesen Duͤnger weder Insecten, noch Unkraut in den Boden gebracht werden. Ein Hectoliter auf eine Are Wiesenplaz ausgestreut, unterhaͤlt mehrere Jahre lang eine regelmaͤßige und uͤppige Vegetation; selbst ein ausgesaugter Boden erhaͤlt, wenn man ihn mit diesem Duͤnger behandelt, seine fruͤhere Kraft wieder. Die Pflanzen erhalten von diesem Duͤnger nie den geringsten unangenehmen Geschmak oder Geruch mitgetheilt, was bekanntlich bei vielen anderen Duͤngerarten der Fall ist. Die thierische Kohle eignet sich auch sehr gut als Duͤnger fuͤr Baͤume, welche versezt werden, und zwar sowohl im Freien, als in Orangerien; 1/2 bis 1 Liter Kohle reicht auf einen Kubikfuß Erde hin. 1/4 Liter Kohle gibt einen aͤußerst kraͤftigen Duͤnger fuͤr Weinstoͤke, Rosen, Dahlien etc., und eben so gewinnt der Spargel dadurch gar sehr an Kraft des Wachsthumes. Die Fabrikanten verkaufen zu Paris und in der Naͤhe den Hectoliter zu 5 Franken.Siehe Polyt. Journal Bd. LIII. S. 149. Fette, thierische. Hr. Houzeau-Muiron hat, nachdem er das von D'Arcet angegebene Verfahren aus dem Seifenwasser die darin enthaltenen, fluͤssigen oder festen Fette auszuziehen, praktisch angewendet, folgende Praͤparate vorgelegt: 1) mehrere Muster von mehr oder weniger gereinigten Fetten. 2) Schwefelsaures Kali, welches er durch die Saͤttigung dieses Wassers mit Schwefelsaͤure gewann; und 3) Seife, die abermals aus solchen Fetten bereitet worden. Die Anstalt, welche diese Praͤparate lieferte, behandelt zu Reims das Seifenwasser im Großen, und bringt große Quantitaͤten von Fetten, die sich zur Seifenfabrikation, zur Erzeugung von Leuchtgas und endlich zum Einschmieren von Maschinen eignen, in den Handel. – Klauenfett zum Schmieren und Befetten von Maschinen lieferten sehr gut die HH. Bruͤder Tesson zu Columbien und die HH. Bruͤder Bornheim zu Paris. Gallerte oder Leim. Das Seine-Departement erzeugte schon im Jahre 1826 jaͤhrlich 525,000 Kilogr. Leim, und seither hat sich diese Quantitaͤt nicht nur bedeutend erhoͤht, sondern auch die Qualitaͤt wurde, wie die vielen ausgestellten Muster zeigten, um Vieles besser. Besondere Erwaͤhnung verdient das Fabrikat, welches Hr. Grenet zu Rouen unter dem Namen Grenetine vorlegte, und welches ein ausgezeichnet schoͤner, vollkommen farbloser Leim ist, fuͤr den Hr. Grenet schon im Jahre 1827 die goldene Medaille erhielt. Die Grenetine kommt uͤbrigens zu theuer, als daß sie eine ausgedehnte Anwendung in den Gewerben erlangen koͤnnte. Kerzen, und zwar sowohl Wachs- als Talgkerzen, sah man mehrere, dem aͤußeren Ansehen nach vortreffliche ausgestellt. Hr. Mongenot-Berthier von Chaumont sandte Kerzen aus reinem Wachs das Pfund zu 2 Fr. 50 Cent.; die HH. Geuse und Lajonckaire, so wie Lagrange stellten durchsichtige Wachskerzen aus; Hr. Polidor seine sogenannten bougies françaises; die HH. Demilly und Mothard die sogenannten bougies de l'étoile. Talgkerzen waren mehrere eingesandt, unter denen man auch die Sebaclarekerzen des Hrn. Merijot bemerkte. Seifen. Beinahe allgemein bereitet man gegenwaͤrtig die Seifen in Frankreich mit kuͤnstlicher anstatt mit natuͤrlicher Soda. Die Marseiller hatten gar nichts von ihren schoͤnen Producten zur Ausstellung eingesandt; desto haͤufiger waren dafuͤr die Luxusseifen, unter denen sich hauptsaͤchlich die durchsichtigen auszeichneten, und namentlich jene der HH. Laugier Vater und Sohn. – Die HH. Chevalier und Cartier legten eine gruͤne Seife vor, die sie bei der Verseifung des mit Indigo gefaͤrbten Tuches, die sie zur Wiedergewinnung des Indigo vornahmen, erzielten. Hr. Cellier zu Rouen zieht gegenwaͤrtig nach einem eigenen Verfahren, worauf er sich ein Patent ertheilen ließ, den Indigo aus den gefaͤrbten Tuͤchern aus, und die einzige Schwierigkeit, die ihm hiebei noch im Wege steht, liegt in dem Aussuchen der blauen Lappen aus den Wollenlumpen. Thierische Kohle fuͤr die Zukerraffinerien, deren Fabrikation einen unglaublichen Umschwung erreicht hat, wurde von den HH. Payen, Pluvinet und Silberman ausgestellt. Wallrath. Die HH. Geuse und Lajonckaire haben die Wallrathraffination neuerlich von England und Nordamerika nach Frankreich verpflanzt, was um so mehr zu beruͤksichtigen ist, als die Consumtion dieses Artikels jaͤhrlich auf 120,000 Kilogr. gestiegen ist. Vegetabilische Producte. Aether, d.h. Schwefelaͤther. Der Bedarf der Hauptstadt an diesem Fabrikate wird groͤßten Theils von der Fabrik der HH. Bobée und Lemire zu Choisy-le-Roi geliefert. Die Apotheker pflegen denselben nur zu rectificiren. Anisoͤhl, dessen Verbrauch in der Liqueurfabrikation sehr zunahm, ward von vortrefflicher Qualitaͤt ausgestellt. Chinasalze. Diese Salze sind gegenwaͤrtig ein bedeutender Handelsartikel geworden. Einer der Aussteller, Hr. Auguste Delondre beschaͤftigt in seiner musterhaften Fabrik zu Nogent-sur-Marne gegen 20 Individuen; er bringt jaͤhrlich 50,000 Unzen schwefelsaures Chinin in den Handel, wovon 3/4 ins Ausland gehen, und zu deren Bereitung 50 bis 60,000 Kilogr. China erforderlich sind. Hr. Delondre bereitet uͤbrigens auch Cinchonin von seltener Schoͤnheit und andere Chinapraͤparate. Auch Hr. Levaillant stellte herrlich krystallisirte Chinin- und Cinchoninsalze aus, so wie auch Morphiumpraͤparate. Dextrin und Diastase. Der Weizen, der Roggen, die Gerste, der Hafer, der Mais, die Kastanien, die Erdaͤpfel etc. entwikeln, so wie sie zu gaͤhren beginnen, ein eigenes, von den HH. Payen und Persoz aufgefundenes und Diastase benanntes Princip, welches die Eigenthuͤmlichkeit hat, die innere Substanz des Staͤrkmehles aufloͤslich zu machen und sie in Zuker und Gummi zu verwandeln. Diese beiden Substanzen ziehen das Wasser so kraͤftig an, daß die Huͤllen der Staͤrkmehlkuͤgelchen plazen muͤssen, wo dann die grimmige zukerige Substanz ausfließt. Dieß ist das Verfahren, dessen sich die Natur beim Keimen bedient; kuͤnstlich kann man mit einem Male große Massen Staͤrkmehl in schleimige Syrupe verwandeln, und die mit einem scharfen wesentlichen Oehle impraͤgnirten Huͤllen, die dem Sazmehle einen eigenen unangenehmen Geschmak mittheilen, als Schaum abnehmen. Die beiden durchsichtigen und farblosen Substanzen, die man auf diese Weise erhaͤlt, sind gegenwaͤrtig unter dem Namen Dextrinsyrup bekannt, und werden die 100 Kilogr. zu 32 Franken verkauft. Das gummige Dextrin, welches man erhaͤlt, wenn man das Staͤrkmehl auf aͤhnliche Weise seiner Huͤllen beraubt, und wenn sich erst sehr wenig Gummi und Zuker erzeugt hat, wird zu 40 Fr. per 100 Kilogrammen verkauft, und dient zur Verbesserung des Geschmakes des Mehles. Mittelst dieser Substanzen wurden schon viele Nahrungsmittel, Luxusbrode und Gebaͤke angenehmer und schmakhafter gemacht; das Gummiren der Farben in der Tapetenfabrikation wurde dadurch vervollkommnet; das Bier kann dadurch gleichfoͤrmiger und besser gemacht werden. Nach neueren Versuchen eignen sich die Producte der Einwirkung der Diastase auf das Sazmehl auch zum Appretiren verschiedener Zeuge, zum Steifen des Filzes, zum Druke auf Seide, zum Verdiken der Beizen in den Kattundrukereien etc. Die HH. Lefevre und Gannal haben hierauf ein neues Verfahren der Brodbereitung aus Sazmehl begruͤndet; und eben so hat Hr. Quest hiernach Brod aus Kartoffeln verfertigt, welches er zur Ausstellung brachte, und welches einen vortrefflichen Geschmak hatte.Siehe Polyt. Journal Bd. L. S. 195, 437., LI. S. 399., LII. S. 62. Fontanellkuͤgelchen zum Verbinden von Fontanellen aus Veilchenwurzeln bereitet, welche fruͤher lediglich in Toscana fabricirt wurden, werden gegenwaͤrtig zu La Ferte-sous-Jouarre, Nantes, Bordeaux, Lyon, Marseilles und Paris verfertigt, und zwar jaͤhrlich in einer Anzahl von 20 Millionen. Hr. Frigerio, Apotheker zu Paris, welcher Frankreich die 35 bis 40,000 Franken, die es fuͤr Veilchenwurzel nach Florenz schikt, ersparen wollte, hat andere Fontanellkuͤgelchen erfunden, die jedoch nicht die Approbation der Académie de Medecine erhielten, obschon die Versuche zu deren Gunsten gesprochen haben sollen. Holzessig. Im Departement de la Seine werden gegenwaͤrtig jaͤhrlich 475,000 Kilogr. Holzessig, im Werthe von 480. 000 Franken erzeugt, welcher groͤßten Theils zur Bleizukerfabrikation verwendet wird. Bei der Ausstellung fanden sich mehrere Muster. Indigoblau. Die HH. Chevallier und Cartier legten Muster von Indigo vor, den sie aus altem blau gefaͤrbten Tuche wieder gewonnen hatten; ihr Verfahren ist einfach; sie verseifen die Wolle mit Potasche, die den Indigo nicht angreift, waͤhrend sie sich mit der Wolle verbindet. Diese Indigomuster haben eine schoͤne Farbe, sind bruͤchig und besizen den im Handel beliebten Bronceglanz. Die beiden Erfinder dieses Verfahrens nahmen kein Patent. Die HH. Bruͤder Gaffé brachten einen sogenannten aufloͤslichen Indigo, der hauptsaͤchlich zum alltaͤglichen Gebrauche beim Blaͤuen der Waͤsche bestimmt ist, zur Ausstellung. Jod wird gegenwaͤrtig von den Fabriken der HH. Couturier, Noel, Agnis und Buchotel zu Cherbourg und der HH. Guilhelm der aͤltere und Sohn und Tissier zu Couquet, in sehr großer Menge in den Handel gebracht. Dieselben liefern auch mehrere Jodpraͤparate, worunter besonders das Queksilberjoduͤr, welches als Faͤrbemittel angewendet werden soll. Kampher, welcher von den HH. Burand und Julien ausgestellt ward, und der zu 6 Franken 50 Cent, per Kilogr. verkauft wird, zeigte, daß auch die Kampherraffination in Frankreich Fortschritte macht. Kienruß. Das Fabrikat des Hrn. Bouju zeigte sich als wohlfeiler und besser, als der deutsche Kienruß, der bisher von den franzoͤsischen Kupferstichdrukern als der beste eingefuͤhrt wurde. Bouju fuͤhrt seine Waare bereits nach Deutschland aus. Kreosot brachten die HH. Bobée und Lemire zu Choisy zur Ausstellung. Oehle, so wie sie die Uhrmacher brauchen, und welche weder an der Luft dik werden, noch auch das Messing mit Gruͤnspan uͤberziehen, lieferten Aurès, Lequé und Madame Baxeu, Lecoq und Auzes. – Hr. Burau brachte verschiedene Praͤparate zur Ausstellung, welche er als vegetabilische Fette und Oehle ausgibt, und die dem sogenannten Asphaltoͤhle aͤhnlich sind. Sie eignen sich hauptsaͤchlich zum Schmieren der Raͤder an Wagen und in Fabriken, und sollen eine Ersparniß von 75 Procent geben. Das Fett gilt 80, das Oehl 60 Fr. per 100 Kilogr. – Ricinusoͤhl wird gegenwaͤrtig im suͤdlichen Frankreich in großer Menge erzeugt, und zwar besonders zu Nêmes; es scheint besser und reiner, als das amerikanische. Orseille. Hr. Bourget zu Lyon war der einzige, der ein Muster von franzoͤsischer Orseille zur Ausstellung brachte. Papier. Hr. Delestrade de Meyrargues legte Papier, welches aus dem Seetange erzeugt worden, vor. – Hr. Vidocq sandte sein sogenanntes Sicherheitspapier, welches statt Staͤmpelpapier gebraucht werden soll, indem es alle Betruͤgereien verhindert, zur Ausstellung. Dieses Papier bekommt jedes Mal sehr sichtbare Fleken, so oft ein Versuch gemacht wird, die darauf befindlichen Schriftzuͤge durch Reagentien, womit man sonst die Tinte ausloͤschen kann, zu entfernen. Runkelruͤbenkaffee. Dieses aus den geroͤsteten Wuͤrzelchen der Runkelruͤben bereitete Fabrikat wird statt des Cichorienkaffee's verwendet. Runkelruͤbenzuker. Mehr dann 10 Fabrikanten haben Runkelruͤbenzuker ausgestellt, worunter welcher von ausgezeichneter Qualitaͤt und von sehr billigem Preise. Salicin ward ausgestellt von Hrn. Leroux, Apotheker zu Vitry-le-Français, der fruͤher schon von der Société d'encouragement und der Société des sciensces physiques et chimiques einen Preis dafuͤr erhielt. Soda aus Seetang bereitet legten Guilhem, Tissier und Comp. zu Conquet vor. Tinte. Unter den ausgestellten Tinten war besonders die autographische Tinte des Hrn. Mantoux, und die unausloͤschliche Tinte des Hrn. Bosc ausgezeichnet. Weinsteinsaͤure wird gegenwaͤrtig in Frankreich jaͤhrlich fuͤr 50 bis 60,000 Franken fabricirt, und zwar von solcher Schoͤnheit, daß das englische Fabrikat keinen Vergleich damit aushalten kann. Zur Geschichte der Goldarbeiterkunst in England. Die Goldschmiede Englands besaßen im Mittelalter einen nicht unbedeutenden Ruf. Anketil, ein Moͤnch von St. Alban, machte sich am Anfange des 12 ten Jahrhunderts so beruͤhmt in Gold-, Silber- und Juwelierarbeiten, daß ihn der Koͤnig von Daͤnemark als Aufseher seiner Goldarbeiten und als einen Banquier und Wechsler berief. Ein paar aus Silber und Gold verfertigte Leuchter, welche Robert, Abt von St. Alban, dem Papste Adrian IV uͤberreichte, waren wegen ihrer herrlichen Arbeit so geschaͤzt, daß sie dem heiligen Petrus geweiht wurden, und viel zu der Auszeichnung beitrugen, welche die Abtei genoß. Nach Muratori waren die englischen Gold- und Silberarbeiten schon im 8 ten Jahrhunderte in Italien beruͤhmt. (Treatise on the Progressive Improvement and Present State of Manufactures in Metal.) Andrew Symington's neue Uhr. Hr. Andrew Symington, Uhrmacher zu Kettle, ein Sohn des beruͤhmten W. Symington, des Vaters der neueren Dampfschifffahrt, hat dem Tife Herald zu Folge eine Uhr erfunden, welche viel einfacher ist, als die gewoͤhnliche acht Tage lang gehende Wanduhr, und dabei doch nur alle Jahre ein Mal aufgezogen zu werden braucht. Die Uhr soll ohne alles Geraͤusch geben, und sich daher verzuͤglich fuͤr Schlafzimmer sehr gut eignen. Das Pendel und die Hemmung sind an derselben durch eine sehr einfache und wirksame, an dem Krenrade angebrachte Vorrichtung ersezt, und diese Vorrichtung gestattet dem Rade sich in jeder Stunde nur ein Mal umzudrehen, wobei die Bewegung vollkommen gleichfoͤrmig und ohne die geringste Erschuͤtterung der Maschinerie zu erzeugen erfolgt. Hr. Symington hat ferner auch ein eigenthuͤmliches Material, in welchem sich die Zapfen bewegen sollen, erfunden, und versichert, daß dieses Material nicht nur gar keine Cohaͤsion bedingt, sondern daß bei der Anwendung desselben auch alles Oehl entbehrlich ist, so daß also hiebei auch alle Unregelmaͤßigkeiten, die in Folge der Verdampfung des Oehles eintreten koͤnnen, wegfallen. (Mechanics' Magazine No. 571.) Ueber die Zinnbergwerke in Cornwallis. Einige der Zinnbergwerke in Cornwallis erstreken sich bereits auf eine bedeutende Weite unter den Boden des Meeres, und geben einen der merkwuͤrdigsten Beweise der Ausdauer und der Furchtlosigkeit der englischen Bergleute. Die beruͤhmte Grube von Huelcok in der Pfarrei St. Just z.B. ist 80 Faden tief, und dehnt sich weit unter die See hinein aus; an einigen Stellen ist die Felsenmasse, die sich zwischen der See und den Stollen befindet, nur 3 Faden maͤchtig, so daß man die Bewegungen und das Toben der Wogen oft mit fuͤrchterlichem Getoͤse vernimmt. Auch das Dahinrollen der Felsenmassen, die die Wogen am Grunde der See in Bewegung sezen, ist deutlich und wie ferner Donner hoͤrbar. An einer Stelle, wo die Gaͤnge sehr erzreich waren, grub man sogar mit solcher Unvorsichtigkeit, daß zwischen dem Stollen und der See nur mehr eine Felsenmasse von 4 Fuß Dike besteht, und hier ist, wenn die See hoch geht, das Getoͤse oft so fuͤrchterlich, daß selbst die kuͤhnsten Arbeiter schon vor Furcht, die Fluthen moͤchten sich einen Weg in die Grube bahnen, entflohen. (Aus dem dritten Bande des Treatise on the Progressive Improvement and Present State of Manufactures in Metal.) Bleiplatten von außerordentlicher Groͤße. Die HH. Voisin und Comp. zu Paris zeigten der Société d'encouragement im Mai l. J. an, daß sie nun im Stande seyen gegossene Bleiplatten von 3 Meter Breite auf 6,5 Meter Lange zu liefern. Von welchem Vortheile dieß fuͤr alle Gewerbe seyn wird, in welchem man große bleierne Gefaͤße ohne Fugen, wie z.B. große bleierne Kessel braucht, wird jedem Sachverstaͤndigen einleuchten. (Bulletin de la Société d'encouragement. Mai 1834, S. 207.) Ueber die Unzwekmaͤßigkeit einiger metallenen Gefaͤße. Die Kupferschmiede haben sehr haͤufig einen uͤbeln Gebrauch, der ihre große Unkenntniß in den einfachsten Gegenstaͤnden der Physik beurkundet. Die umgebogenen Raͤnder der kupfernen Trichter, Maaße und mehrerer anderer Gefaͤße brauchen gewoͤhnlich eine groͤßere Staͤrke, als ihnen das Kupferblech, aus welchem sie verfertigt werden, geben koͤnnte. In der Absicht diese Staͤrke zu erreichen, bringen sie daher gewoͤhnlich einen eisernen Draht an diesem Rande an. Die Folge hievon ist, daß, wenn irgend eine Feuchtigkeit an jene Stellen gelangt, wo die beiden Metalle mit einander in Beruͤhrung stehen, eine galvanische Wirkung Statt findet, durch welche jene Theile, denen man eine groͤßere Starke zu vergeben meinte, schnell angegriffen und zerstoͤrt werden, und durch welche uͤberdieß noch weit leichter Vergiftungen erzeugt werden koͤnnen, als durch rein kupferne Gefaͤße. Man nehme daher, wenn man zur Verstaͤrkung des Randes eines kupfernen Gefaͤßes ja einen Draht braucht, immer nur einen Kupferdraht; derselbe wird zwar, um eine und dieselbe Starke zu erzielen, diker seyn muͤssen, als der Eisendraht, allein man wird dann doch seinen Zwek erreichen, waͤhrend man ihn im entgegengesezten Falle verfehlt. An zinnernen Gefaͤßen soll man aus gleichem Grunde nur gut verzinnten Eisendraht anwenden. Auch bei der Befestigung der bleiernen Wasserleitungsroͤhren, die gewoͤhnlich mittelst eiserner Haken geschieht, soll man, obschon hier die galvanische Wirkung weit geringer ist, wo moͤglich einen Nichtleiter, wie z.B. Holz zwischen die beiden Metalle bringen. Dergleichen Faͤlle ließen sich noch eine Menge andere angeben; sie lassen sich alle unter den allgemeinen Rath zusammenfassen, daß unsere Metallarbeiter an Gegenstaͤnden, die der Feuchtigkeit ausgesezt werden sollen, so viel als moͤglich zu vermeiden haben, daß nicht zwei verschiedenartige Metalle mit einander in Beruͤhrung stehen. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 567.) Irdene Rollen statt der hoͤlzernen und metallenen. Man wendete seit einiger Zeit auf den Schiffen statt der hoͤlzernen Rollen Rollen aus Porcellan an. Der hohe Preis dieser porcellanenen Rollen veranlaßte Hrn. James Hall diese Rollen sowohl, als verschiedene andere Gegenstaͤnde aus verschiedenen Erden und Mineralien zu verfertigen. Sein Verfahren ist folgendes. Er nimmt Thon oder irgend eine Kiesel-, kalk- oder manganhaltige Erde und gepuͤlvertes mit Kiespulver oder einem anderen leicht verglasbaren Gesteine vermengtes Eisenerz, und bildet daraus mit Wasser einen diken Teig, der gut abgeknetet wird, und den man dann zu Rollen oder irgend anderen Gegenstaͤnden formt, was entweder in Modeln oder nach dem in den Toͤpfereien gewoͤhnlich uͤblichen Verfahren geschehen kann. Die geformten Gegenstaͤnde werden auf gewoͤhnliche Weise in Oefen gebrannt und erlangen dadurch eine außerordentliche Haͤrte; die Hize muß fuͤr verschiedene Gegenstaͤnde verschieden seyn, was ein geschikter Arbeiter leicht auszumitteln im Stande seyn wird. Man kann die einzelnen Ingredienzien in verschiedenen Verhaͤltnissen anwenden; man kann z.B. auf 7 Theile Thon, 2 Theile Eisenerz und 2 Theile eines leicht verglasbaren Gesteins nehmen, oder man kann auf 30 Theile Thon 25 Theile calcinirtes Erz und 2 Theile verglasbares Gestein, oder auf 8 Theile Thon 1 1/2 Theile calcinirtes Erz, 2 Theile einer verglasbaren Erde, einen Theil gegluͤhte Kiesel und 1/4 Braunstein anwenden. Auch kann man die Ingredienzien selbst verschieden abaͤndern, indem es nur darauf ankommt, daß sie mit Wasser einen ganz gleichfoͤrmigen Teig bilden, und daß sie beim Brennen eine sehr harte Masse geben. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. August 1834, S. 97.) Ueber einen weißen Ueberzug fuͤr Leder, welcher dem japanischen Porcellan aͤhnlich ist. Das Journal des connaissances usuelles, August 1834, S. 98, enthaͤlt folgende Vorschrift zur Bereitung eines Ueberzuges fuͤr Leder, der dasselbe wie japanisches Porcellan aussehen macht. Man reibe kuͤnstlich erzeugten kohlensauren Baryt mit einer hinreichenden Menge weißen Oehlfirnisses ab, und trage diese Composition nach und nach auf das Leder auf. Dann trage man eine aͤhnliche Schichte einer Composition auf, die gleichfalls aus kohlensaurem Baryt, jedoch mit weißem Copalfirniß bereitet worden; und wenn diese Schichte troken geworden, so polire man das Leder mit einem Stuͤke Filz und etwas Bimssteinpulver. Den lezten Glanz gibt man mit gebranntem Horne, welches man mit einem Schwamme oder einer Buͤrste auftraͤgt. Dieser Firniß veraͤndert nie seine Farbe und widersteht allen chemischen Agentien, die sonst viele andere weiße Farbmaterialien schwaͤrzen. Tuͤrkische Methode fuͤr Illuminationen. Das Serail, schreibt ein Correspondent der Times, bot in jeder Nacht eine andere Beleuchtung oder Illumination dar; ein Mal sah man ein Schiff, dann des Sultans zehnruderige Galeere, einen ungeheuren Stern, eine Stelle aus dem Koran etc., ja manchmal wechselte die Figur sogar in einer und derselben Nacht mehrere Male. So viel wir wissen ist diese Illuminationsmethode rein tuͤrkischen Ursprungs; wir theilen das Wesentliche derselben mit, da sie von den uͤbrigen civilisirten Europaͤern allerdings beruͤksichtigt und nachgeahmt zu werden verdient. Man fuͤhrt vor dem Haufe, welches beleuchtet werden soll, ein 20 bis 40 Fuß hohes Geruͤst auf, und befestigt an den Querriegeln kleine Rollen, uͤber welche die Schnuͤre laufen, an denen die Lampen befestigt sind. Auf diese Weise koͤnnen die Lampen mit groͤßter Leichtigkeit gehoben oder herabgelassen werden, je nachdem es zur Erzielung der gewuͤnschten Figur erforderlich ist. Alle die Schnuͤre zusammengenommen, sehen wie die Kette eines Gewebes aus, und die Geschwindigkeit, mit welcher sich auf diese Weise die verschiedensten Figuren hervorbringen lassen, ist wirklich uͤberraschend. An jeder Schnur sind naͤmlich fuͤr gewisse Figuren Zeichen angebracht, welche andeuten, wie hoch die Lampe emporgezogen oder wie weit sie herabgelassen werden muß. (Mechanics' Magazine, No. 571.) Ueber die Reinigung des Palmenoͤhles. Das Mechanic's Magazine enthaͤlt in seiner Nr. 569. S. 254 folgende Methode das Palmenoͤhl zu reinigen, und demselben zum Behufe der Seifenfabrikation eine weiße Farbe zu geben. Man soll 2 Theile Aezkalk und 3 Theile Salmiak nehmen, und beide mit einander vermengen, nachdem der Kalk mit der Haͤlfte seines Gewichts Wasser geloͤscht, und nach dem Abkuͤhlen in ein feines Pulver verwandelt worden, welche leztere Operation auch mit dem Salmiak geschehen muß. Das Gemenge wird dann in eine Retorte oder in eine gußeiserne Pfanne, auf welche mit Genauigkeit ein Dekel paßt, gebracht. Von dem Scheitel der Pfanne oder der Retorte aus leite man beinahe bis auf den Boden des Seifenkessels, in welchem sich gleiche Theile Wasser und Palmenoͤhl befinden, eine entsprechende Roͤhre. So wie nun Feuer unter der Retorte angeschuͤrt wird, wird Ammoniakgas in den Seifenkessel uͤbergehen, und so wie sich das Oehl und das Wasser mit einander verbinden, sezt man so lange siedendes Wasser zu, bis dessen Gewicht drei Mal so viel betraͤgt, als jenes des Palmenoͤhles. Durch diesen Proceß wird das Palmenoͤhl beinahe augenbliklich blaßgelb werden. Das siedende Palmenoͤhl und Wasser muß waͤhrend des Durchstroͤmens des Gases bestaͤndig umgeruͤhrt werden. Das Ammoniak traͤgt als Alkali zur Festigkeit und Reinigung der Seife bei, und der Geruch, den es der Seife mittheilt, ist so unbedeutend, daß er kaum mehr bemerkbar ist, wenn sie einige Tage dem Zutritte der Luft ausgesezt gewesen. – Wir zweifeln, daß dieses Verfahren in pecuniaͤrer Hinsicht von Vortheil seyn kann. Ueber den Einfluß der Elektricitaͤt auf die Vegetation befindet sich im Journal des connaissances usuelles, Februar 1834, S. 66 ein interessanter Aufsaz des Hrn. Boutigny, aus welchem wir bloß einige Stellen, die uns besonders von Wichtigkeit zu seyn scheinen, anfuͤhren wollen. „Die besten Duͤngerarten, sagt der Verfasser, sind diejenigen, welche sowohl aus sehr bestaͤndigen Verbindungen (unorganischen Koͤrpern), als aus minder bestaͤndigen Verbindungen (vegetabilischen Substanzen), und endlich aus leicht zersezbaren Substanzen (thierischen Koͤrpern) bestehen. Die animalisirte und mit Alaun versezte Kohle ist daher ein sehr guter Duͤnger, sowohl der Theorie, als der Erfahrung nach. Ihre Wirkung ist nicht nur eine chemische, sondern auch eine physische: eine physische, weil sie wegen ihrer dunkeln Farbe viele Sonnenstrahlen aufnimmt und folglich die Temperatur des Bodens erhoͤht; eine chemische, weil sie eine außerordentliche Menge kohlensaures Ammoniak enthaͤlt, die die schwefelsaure Thonerde zersezt, so daß schwefelsaures Ammoniak entsteht, Thonerde niederfaͤllt und Kohlensaͤure frei wird. Bei diesen verschiedenen Reactionen entstehen elektrische Stroͤmungen, die einen großen Einfluß auf die Vegetation haben. Bekanntlich verbindet sich die Thonerde nicht mit der Kohlensaͤure, folglich wird diese Erde mittelst des kohlensauren Ammoniaks nicht durch doppelte Verwandtschaft niedergeschlagen; allein es ist moͤglich, daß das schwefelsaure Ammoniak seinerseits wieder durch die Thonerde zersezt wird, und daß dieser Wechsel, wie dieß auch bei dem schwefelsauren Eisen und dem Kali der Fall ist, eine Zeit lang fortdauert.“„Mehrere Thatsachen und Versuche beweisen, daß sich die Pflanzen nicht bloß durch Aufsaugung des Duͤngers ernaͤhren, und daß der Stikstoff, der nach Gay-Lussac in allen Samen enthalten ist, von den Blaͤttern, den Haaren etc. aus der Luft angezogen wird. Einen Beweis hiefuͤr gibt folgender Versuch. Ich pflanzte am 17. Maͤrz ein Getreidekorn in einen Topf, der mit 2 Kil. scharf ausgegluͤhter Erde (die also keine vegetabilisch-animalischen Substanzen enthielt) gefuͤllt worden, und ein anderes in gewoͤhnliche Erde; ersteres begoß ich haͤufig mit destillirtem Wasser, lezteres uͤberließ ich der Natur. Ersteres trieb schnell, hatte aber nicht die Kraft des lezteren, durchlief seine Lebensperioden schnell, war schon am 6. Jul. reif, und gab 11 Grammen Samen; lezteres hingegen wuchs weit kraͤftiger, wurde erst am 4. August reif und gab 36 Grammen Samen. Dessen ungeachtet war aber, wer sollte es glauben! der in der calcinirten Erde gezogene Samen reicher an Kleber, als der andere; ja sogar die ausgegluͤhte Erde zeigte nach der Reife der Pflanze bei der Analyse Spuren von Ammoniak! – „Seit langer Zeit schon,“ sagt Hr. Becquerel, „beschaͤftigt man sich mit Ermittelung der Wirkung der Elektricitaͤt auf die Vegetation, ohne daß man zu einem genuͤgenden Resultate gelangt waͤre. Davy selbst beschraͤnkte sich, nachdem er gefunden, daß ein Getreidesamen in einem Gefaͤße mit positiv elektrisirtem Wasser lebhafter treibe, als in negativ elektrisirtem Wasser, auf die allgemeine Bemerkung, daß die Elektricitaͤt die Vegetation beguͤnstige. Es ist auch nicht zu verwundern, daß dieser beruͤhmte Physiker hiebei stehen blieb; denn er wendete bei den Versuchen mit Vegetabilien dieselben energischen Kraͤfte an, deren er sich bei feinen uͤbrigen großen Entdekungen mit so ausgezeichnetem Erfolge bediente. Diese Kraͤfte regen zwar anfangs auf, bedingen aber bald eine Desorganisation, so daß man also, um dergleichen Versuche bis an's Ende fuͤhren zu koͤnnen, schwaͤchere Kraͤfte anwenden muß: Kraͤfte, mit deren Huͤlfe ich nach Belieben schon eine Menge der in der Natur vorkommenden Producte, die man bisher noch nicht in unseren Laboratorien erhalten konnte, herzustellen im Stande war. Man muß bei der Wirkung der Elektricitaͤt auf die organischen Koͤrper zwei Dinge unterscheiden: die Commotion, welche erregend wirkt, und die chemischen Reaktionen, welche Statt finden. Mit diesen lezteren beschaͤftige ich mich hauptsaͤchlich; meine Arbeit ist noch nicht vollendet; allein schon jezt kann ich nach meinen zahlreichen Versuchen als gewiß angeben, daß ich die Vegetation in den Pflanzen, und selbst in einzelnen Theilen derselben nach Belieben beschleunigen oder verspaͤten kann.“ Ueber die Cultur des vielstaͤngeligen Maulbeerbaumes (Morus multicaulis). Hr. Soulange-Bodin legte der Société royale et centrale d'agriculture zu Paris kuͤrzlich eine zu Boston erschienene Abhandlung vor, aus welcher hervorgeht, daß die Seidenraupenzucht in den Vereinigten Staaten immer mehr und mehr an Ausdehnung gewinnt, und daß man gegenwaͤrtig sowohl um Boston als um New-York ganz vorzuͤglich die Blaͤtter des gepriesenen vielstaͤngeligen Maulbeerbaumes (Morus multicaulis oder Morus Perattetii) als Futter der Seidenraupen benuzt, indem die Erfahrung gezeigt hat, daß diese Maulbeerbaumsorte kein viel waͤrmeres Klima verlange, sondern in der Naͤhe von New-York sehr strenge Winter aushielt, ohne Schaden zu leiden. – Indem wir aus diesem Grunde gleichfalls wiederholt die Vermehrung jener Sorte, die sich in mannigfacher Hinsicht auszeichnet, empfehlen, machen wir zugleich auch auf folgende Beobachtungen des Hrn. Maupail zu Venedig aufmerksam. Hr. Maupail hat naͤmlich an der Bronta eine große Pflanzung dieser Sorte angelegt, und durch die Aussaaten, die er vornahm, auch schon mehrere Abarten derselben erzielt. Er glaubt dabei gefunden zu haben, daß sich diese Abarten saͤmmtlich mehr oder weniger dem weißen Maulbeerbaume naͤhern, und daß der vielstaͤngelige Maulbeerbaum keine eigene Art, sondern nur eine Abart des weißen Maulbeerbaumes sey. Um diese Abart in ihrer Reinheit zu erhalten, ist es daher am besten sie durch Steklinge fortzupflanzen, gleichwie man dieß seit undenklichen Zeiten auch in China zu thun pflegt. (Recueil industriel. April 1834, S. 47.) Ueber die Groͤße und das Gewicht der Menschen bei verschiedenem Alter. Hr. Quetelet zu Bruͤssel hat in einer im J. 1833 zu Bruͤssel erschienenen und bereits auch ins Englische uͤbersezten Schrift die Resultate seiner vielen Forschungen uͤber die physische Entwikelung des Menschen, seine Neigung zu Verbrechen etc. bekannt gemacht, und beabsichtigt ihnen naͤchstens auch noch weitere Versuche uͤber die Kraft, Geschwindigkeit und andere Eigenschaften des Menschen folgen zu lassen. Wir ziehen aus dieser Schrift fuͤr unsere Leser Folgendes aus. Aus den Beobachtungen an der Gebaͤranstalt zu Bruͤssel ergibt sich als mittlerer Durchschnitt fuͤr neugeborne Knaben eine Laͤnge von 1,62732 Par. Fuß, und ein Gewicht von 7,057536 Pfd. Avoirdup.; fuͤr neugeborne Maͤdchen eine Laͤnge von 1,58467 Fuß, und ein Gewicht von 6,4179468 Pfd., im Durchschnitte also ein Gewicht von 6,7377414 Pfd. Avoirdup.: ein Resultat, welches ziemlich mit jenem zusammenstimmt, das man in Paris aus 20,000 Geburten zog, und wonach das Durchschnittsgewicht eines neugebornen Kindes ohne Unterschied auf Geschlecht zu 6,74656332 Pfd. angenommen werden soll. Aehnliche Beobachtungen stellte Hr. Quetelet an den Kindern in den Waisenhaͤusern, in den Schulen, an den Juͤnglingen in Instituten, Collegien, auf Universitaͤten, an Erwachsenen und an Greisen in den Versorgungshaͤusern an. Er verfertigte hienach folgende Tabelle, die wenigstens fuͤr die Caucasische, und in einem gemaͤßigten Klima lebende Menschenrace der Wahrheit so ziemlich nahe kommen duͤrfte. Maͤnnliche Individuen. Weibliche Individuen. Alter inJahren.  Groͤße in Imper.   Fuß.    Gewichtin Avoirdup.    Pfunden  Groͤßein Imper.     Fuß.    Gewicht in Avoirdup.   Pfunden.      0 1,64045     7,05736 1,60764     6,4179468      1 2,29007   20,841786 2,26382   19,3861692      2 2,59519   25,0101432 2,56238   23,5324716      3 2,83469   27,5023356 2,79532   26,0026092      4 3,04468   31,3839804 3,00102   28,67124      5 3,24153   34,7804194 3,19559   31,6706928      6 3,43511   38,7982752 3,38261   35,28768      7 3,62539   42,984168 3,56305   38,6841192      8 3,81240   45,7857648 3,74351   42,0805584      9 3,99942   49,954122 3,92067   47,1040528    10 4,18314   54,0783696 4,09457   51,8728896    11 4,3636   59,768508 4,26189   56,570562    12 4,54404   65,7674136 4,43905   65,7674136    13 4,72122   75,8244024 4,60310   72,6485112    14 4,89838   85,4844048 4,76714   80,9411116    15 5,07227   88,69745824 4,91807   89,035276    16 5,22975 109,5461916 5,03618   96,0927636    17 5,36099 116,559618 5,10179 104,3412588    18 5,43973 127,587018 5,13132 112,5456444    20 5,49222 132,4611288 5,15757 115,3024946    25 5,51191 138,7909564 5,17398 117,5079744    30 5,52503 140,378802 5,18054 119,8237284    40 5,52503 140,4229116 5,18054 121,8086604    50 5,49222 139,9597608 5,03946 123,8597568    60 5,37740 136,074312 4,97384 119,757564    70 5,32490 131,2701696 4,96728 113,6042748    80 5,29219 127,5429084 4,94103 108,884576    90 5,29219 127,542084 4,93775 108,8183832 Aus dieser Tabelle ergibt sich: 1) daß das maͤnnliche Geschlecht bei gleichem Alter immer schwerer wiegt, als das weibliche, und daß nur bei dem Alter von 12 Jahren hierin kein Unterschied Statt findet; 2) daß die Maͤnner im Durchschnitte mit 40 Jahren ihr groͤßtes Gewicht erreicht haben; daß sie gegen das 60ste Jahr hin bedeutend an Gewicht abnehmen, und daß sie bis zum 80sten Jahre im Durchschnitte um 13,23288 Pfd. leichter geworden, waͤhrend sich ihre Groͤße zugleich um 2,75604 Zoll verminderte, 3) daß die Weiber spaͤter, und erst gegen das 50ste Jahr hin ihr groͤßtes Gewicht erreichen; 4) daß sowohl Maͤnner als Weiber, wenn sie ihre volle Entwikelung erreicht haben, 20 Mal schwerer wiegen, als bei ihrer Geburt, waͤhrend ihre Groͤße innerhalb derselben Zeit nur um das 3 1/4fache zunahm. Die Kinder erleiden in den ersten drei Tagen nach der Geburt einen Gewichtsverlust; nach Ablauf einer Woche beginnen sie merklich zuzunehmen; nach einem Jahre hat sich ihr Gewicht verdreifacht; nach 6 Jahren hat sich das Gewicht des ersten Jahres verdoppelt, nach 13 Jahren verdreifacht. – Wenn es sich also hienach darum handelt, die Last eines mit Menschen gefuͤllten Gebaͤudes oder einer eben solchen Bruͤke zu berechnen, so muß man wissen, daß das Gewicht eines jeden Individuums ohne Ruͤksicht auf Alter und Geschlecht im Durchschnitte auf 98,584956 Pfd. Avoirdup. angeschlagen werden muß, und daß das Gewicht eines maͤnnlichen Individuums im Durchschnitte 103,65756, jenes eines weiblichen hingegen 93,7328 Pfd. betraͤgt. (Aus dem Edinburgh Philosoph, Journal, April 1834.) Literatur. a) Englische. Arcana of Science and Art; or an annual Register of useful Inventions, Improvements, Discoveries and New Facts in Mechanics, Chemistry, Natural History and Social Economy; abridged from the Transactions of Public Societies, and from the Scientific Journals, British and Foreign of the past year. With. 45 Engravings. 12. London 1834. An Essay on the Roman Villas of the Augustan Age, their Architectural Disposition and Enrichments; and on the Remains of Roman Domestic Edifices discovered in Great Britain. By ThomasMoule. 8. London 1834. ByLongmanetComp. The Architectural Director. By JohnBillington, Architect. Second edition, greatly enlarged. Illustrated by nearly 100 plates and tables. London 1834. ByBennett. Catechism of Elementary Knowledge, elucidating the more simple principles of Literature, Science and the arts. 18. London 1834. ByOliverandBoyd. Practical Advice to Emigrants on all points connected with their comfort and economy, from making choice of a ship to setting on and croping a farm. 8. London 1834. By E.Wilson. The Connexion of the Physical Sciences. By Miss.Sommerville. 8. London 1834. ByMurray. Tables for calculating the cubic quantity of earth-work etc. By JohnMacneill. London 1833. The practical Irrigator and Drainer. By GeorgeStephens. Edinburgh 1834. ByBlaekwood. The Architectural Director, being an approved Guide to Builders, Draughtsmen, Students and Workmen, in the Study, Design and Execution of Architecture. By JohnBillington, Architect. London 1834. ByBennett. The Artificer's complete Lexicon for Terms and Prices. By JohnBennett, Engineer. London 1834. ByBennett. The Library of Popular Instruction, comprising Elementary Treatises on Scientific Subjects, divested of technicalities and adapted to all degrees of intelligence. Edited by Dr. J. P.Litchfield. Vol. I. 8. London 1834. BySparrowandComp. A Treatise on the Progressive Improvement and Present State of Manufactures in Metal. 8. London 1834. ByLongmanetComp. (Der dritte Band, Zinn, Blei, Kupfer und andere Metalle enthaltend.) b) Franzoͤsische. Manuel du fabricant d'indiennes, renfermant les impressions des laines, des chales et des soies; précédé de la description botanique et chimique des matières colorantes. Par L. J. S.Thillaye, professeur de chimie. In 18. A Paris chez Roret rue Hautefeuille. Pr. 3 Fr. 50 Cent. Description des machines et procédés consignés dans les brevets d'invention, de perfectionnement et d'importation, dont la durée est expirée et dans ceux dont la déchéance á été prononcée; publiée par les ordres de M. le ministre du commerce et des travaux publies. Tom. XXIII. In 4. de 50 feuilles plus 40 pl. A Paris chez Mme. Huzard rue de l'Eperon No. 7. Pr. 50 Fr. Manuel pratique élémentaire des poids et mesures et du calcul decimal. Quinzième édition, revue et corrigée d'après les nouvelles lois et ordonnances et augmenté de plusieurs articles importantes. A Paris, chez Risler rue de l'Oratoire du Louvre No. 6. Traité élémentaire de Physique. Par Athanase Dupré. Tom. II. In 8. de 25 feuilles plus 19 pl. A Rennes chez Vatar.