Titel: Verbesserungen an den Schießgewehren, worauf sich Joseph Egg, Büchsenmacher von Piccadilly in der Grafschaft Middlesex, am 2. Mai 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 61, Jahrgang 1836, Nr. LII., S. 259
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LII. Verbesserungen an den Schießgewehren, worauf sich Joseph Egg, Buͤchsenmacher von Piccadilly in der Grafschaft Middlesex, am 2. Mai 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius 1836, S. 13. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Egg's verbesserte Schießgewehre. Meine Erfindung beruht darauf, daß ich mit dem Laufe des Schießgewehres, von welcher Art es seyn mag, ein Zuͤndkrautmagazin in Verbindung bringe. Sie beruht ferner aber auch in der Art und Weise, auf welche ich die Zuͤndroͤhre (detonating tube) aus dem Magazine auf die Zuͤndpfanne oder auf das Zuͤndloch bringe, und auf welche ich die Communication zwischen dem Zuͤndloche und dem Magazine waͤhrend des Abfeuerns des Schießgewehres aufhebe. Fig. 77 gibt eine Ansicht des Schlosses und der Schwanzschraube eines Schießgewehres, welches nach meiner Erfindung gebaut ist; der Hahn ist in der Ruhe oder halb aufgezogen. Fig. 78 zeigt dieselben Theile in der Stellung, welche sie nach Abfeuerung des Gewehres haben. Fig. 79 ist eine Ansicht des Inneren des abgenommenen Schlosses in demselben Zustande, in welchem es in Fig. 77 abgebildet ist. Fig. 80 ist eine aͤhnliche Ansicht, jedoch mit abgelassenem Schlosse, wie in Fig. 78. Fig. 81 ist eine Ansicht eines Doppellaufes, woran man den zwischen den beiden Laͤufen befindlichen Ausschnitt, in welchen das Magazin zu kommen hat, ersieht. Fig. 82 zeigt das Magazin einzeln fuͤr sich. Dieses Magazin besteht fuͤr Doppellaͤufe aus zwei Roͤhren von beliebiger Laͤnge, welche an einem Kopfstuͤke festgemacht sind, und die fuͤr diese Art von Schloß mit kurzen Zuͤndroͤhrchen gefuͤllt werden muͤssen. Es wird in den Ausschnitt a gelegt und mit einer Schraube oder auf irgend andere Weise darin festgemacht. Hebt man die Muͤndung des Gewehres empor, so sinkt das Zuͤndroͤhrchen auf den breiten Theil der Kammer b herab, um dann in seitlicher Richtung durch einen kleinen Canal c, c, dessen aͤußerer Theil mit einem Schieber oder Conductor verschlossen ist, zu treten. So wie der Hahn aufgezogen wird, wie man ihn in Fig. 77 sieht, kommt die Oeffnung z diesem Canale c gegenuͤber zu stehen, wo dann das Zuͤndroͤhrchen durch lezteren in den Schieber oder Conductor gelangt, und von diesem in die Zuͤndpfanne oder auf das Zuͤndloch gebracht wird. Der Kopf des Schiebers oder Conductors ist, wie die Abbildung zeigt, mit einem kleinen Vorsprunge versehen, der als Dekel fuͤr die Pfanne oder das Zuͤndloch dient und an dem Magazine voruͤbergeht. Bewegt man den Druͤker, so stoͤßt der Tummler den Hebel f, welcher mit dem Arme des Schiebers oder Conductors d in Verbindung steht, herab, wodurch dann die Communication zwischen dem Magazine und der Pfanne oder dem Zuͤndloche aufgehoben ist. Es erhellt aus obiger Beschreibung, daß ein aͤhnliches Zuͤndkrautmagazin auch an solchen Schießgewehren, die Pulver-Zuͤndkraut bekommen, angewendet werden kann; in diesem Falle muß jedoch der von dem Magazine zu der Pfanne fuͤhrende Canal etwas erweitert und ein Schloß mit Steinfeuer angebracht werden. Meine Anspruͤche beschraͤnken sich auf die Verbindung der Schießgewehre mit den angedeuteten Zuͤndkraut-Magazinen, die jedoch verschieden geformt und auch an verschiedenen Stellen untergebracht seyn koͤnnen; auf den gleichfalls verschieden modificirbaren Conductor, der das Zuͤndkraut auf die Pfanne oder das Zuͤndloch bringt, und auf die Vorrichtung zur Unterbrechung der Communication zwischen dem Magazine und dem Zuͤndloche waͤhrend des Abfeuerns.

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Tafel Tab.
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Tab. IV