Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XLIX., S. 233
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XLIX. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 27. Februar bis 26. Maͤrz 1838 in England ertheilten Patente. Dem Josiah Pearce Holebrook am Devonshire Place, London: auf eine verbesserte Methode Boote fortzutreiben. Dd. 27. Februar 1838. Dem John Danforth Greenwood und Richard Wynne Keene, in Belvedere Road, Lambeth: auf eine Verbesserung in der Fabrication von Cement und in der Anwendung von Cementen und anderen erdigen Substanzen zur Darstellung von Zierrathen. Dd. 27. Febr. 1838. Dem Hippolyte Francois de Bouffet Montanban in Sloan Street, Chelsea und John Carvalho de Medeiros, in Old London Street: auf Verbesserungen in der Leuchtgaserzeugung und an den zum Verbrennen desselben gebraͤuchlichen Apparaten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 27. Febr. 1838. Dem William Westley Richards in Birmingham: auf einen verbesserten Druͤker fuͤr Feuergewehre. Dd. 2. Maͤrz 1838. Dem Charles Fletcher in Stroud, in der Grafschaft Gloucester: auf Verbesserungen an den Webestuͤhlen. Dd. 5. Maͤrz 1838. Dem William Lewis in Brunscomb in der Grafschaft Gloucester und John Ferrabee in Thrupp Mill, in derselben Pfarrei: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Ausruͤsten der Wollentuche. Dd. 5. Maͤrz 1838. Dem Henry Bessemer, Ingenieur an City Terrace, City Road: auf verbesserte Apparate zum Letternguß. Dd. 8 Maͤrz 1838. Dem William Hale, Ingenieur in Greenwich: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen und dem damit verbundenen Apparate, besonders zum Forttreiben der Boote. Dd. 8. Maͤrz 1838. Dem Morton William, Lawrence, Zukerraffineur in Leman Street, Goodman's Fields: auf Verbesserungen im Eindampfen der Syrupe. Dd. 8. Maͤrz 1828. Dem John Seaward, Ingenieur an den Canal Iron Works, Poplar: auf eine Verbesserung an den Dampfmaschinen. Dd. 10. Maͤrz 1838. Dem Charles Schroth, im Sablonier's Hotel, Leicester Square: auf ein verbessertes Verfahren Leder erhaben und vertieft zu druken. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 10. Maͤrz 1838. Dem Thomas Evans, in den Dowlais Iron Works: auf verbesserte Schienen fuͤr Eisenbahnen und ein Verfahren sie zu verfertigen und zu befestigen. Dd. 10. Maͤrz 1838. Dem Abraham Parker in Gower Street, Bedford Square und Oliver Byrne ebendaselbst: auf ein Instrument zum Eichen des Matzes, so wie des fluͤssigen oder festen Inhalts von Faͤssern und anderen Gefaͤssen. Dd. 10. Maͤrz 1838. Dem William Dale, Dreher in Marsh Street, Stafford: auf eine verbesserte Construction von Saͤulen, Pfeilern, Bettpfosten und aͤhnlichen Gegenstaͤnden. Dd. 14. Maͤrz 1838. Dem Thomas Joyce, Gaͤrtner in Camberwell New Road: auf seine Methoden und Apparate, um zubereitetes Brennmaterial zum Kochen und Heizen anzuwenden. Dd. 15. Maͤrz 1838. Dem William Horsfield in Swillington Mills bei Leeds: auf eine verbesserte Einrichtung der Getreidemuͤhlen. Dd. 19. Maͤrz 1838. Dem Louis Joseph Amant Ramel, in Liste Street, Leicester Square: auf eine verbesserte Maschine zum Ausgraben und Eindaͤmmen beim Bau von Eisenbahnen etc. Dd. 19. Maͤrz 1838. Dem Robert Lucas Chance in den Glaswerken in Smethwick, Stafford: auf Verbesserungen in der Glasfabrication. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Maͤrz 1838. Dem Duchemin Victor, in Gracechurch Street: auf Verbesserungen an den rotirenden Dampfmaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Maͤrz 1838. Dem James Hill, Baumwollspinner in Haley Bridge, Chester: auf einen Apparat, der beim Vorbereiten der Baumwolle und anderer Faserstoffe zum Spinnen anwendbar ist. Dd. 19. Maͤrz 1838. Dem James Lowe, in King Street, Old Kent Road, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Forttreiben der Boote. Dd. 24. Maͤrz 1838. Dem Michael Wheelwright Ivison, Seidenspinner in Hailes Street, Edinburgh: auf eine verbesserte Methode Wolle, Flachs und andere Fasserstoffe vorzubereiten und zu spinnen, ferner rohe und verarbeitete Seide zu degummiren. Dd. 26. Maͤrz 1838. Dem Julius Oliver, in Queen Street, Golden Square: auf eine Verbesserung an den Filtern der Zukerraffinerien. Dd. 26. Maͤrz 1838. Dem Auguste Coulon, Kaufmann im Token House Yard, in der City of London: auf Verbesserungen im Modeldruk. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 26. Maͤrz 1838. Dem Thomas Oram, in East Street, Red Lion Square: auf eine verbesserte Methode Brennmaterial zu fabriciren. Dd. 26. Maͤrz 1838. Dem Charles Hullmandel, Lithograph in Great Marlborough Street, Westminster: auf eine verbesserte Methode die lithographischen Steine zum Aezen mit Saͤuren behufs des Abdrukens vorzubereiten. Dd. 26. Maͤrz 1838. Dem Charles William Grant, am St. Alban's Place, Westminster: auf eine verbesserte Methode Signale zu geben, sowohl zur See als am Ufer. Dd. 26. Maͤrz 1838. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1838, S. 253. Die englischen Riesendampfschiffe zur Fahrt nach Nordamerika. Seit Monaten las man in den englischen Blaͤttern Anzeigen von Vorbereitungen zur Einrichtung einer regelmaͤßigen Dampfchifffahrt-Verbindung mit Amerika; auch sind bereits angestellte Versuche wirklich ganz genuͤgend ausgefallen. Ein fuͤr diese Bestimmung eigens gebautes Dampfschiff und Eigenthum einer Handelsgesellschaft in Bristol ist der Great-Western, welcher die Reise von London nach Bristol und von da nach New-York in 15 Tagen zuruͤklegen soll, und auf 25 Tage Kohlenbedarf einnehmen kann. Der Great-Western hat 1340 Tonnen Gehalt, wie viel das sagen will, duͤrfte selbst dem in Schiffsangelegenheiten unbewanderten Leser daraus klar werden, daß das kuͤrzlich vollendete groͤßte Dampfschiff der engl. Marine, der Gorgon, bloß 1150 Tonnen Gehalt hat. Die Laͤnge des Great-Western betraͤgt 240 Fuß; er hat vier Dampfkessel, die mit Wasser gefuͤllt 180 Tonnen wiegen; der untere Raum hat Gelaß fuͤr 900 Tonnen, in eisernen Kasten verwahrter Kohlen (die Tonne zu 2280 Pfd.), und jede seiner zwei Dampfmaschinen hat die Kraft von 225 Pferden. Er ist auch mit einem vollstaͤndigen, von vier Masten gehaltenen Segelapparat versehen. Die vordere Cajuͤte ist 46 Fuß lang; dann kommt ein geraͤumiges Maschinenzimmer, und diesem folgt die Hauptcajuͤte, 82 Fuß lang und 34 breit; rings um beide Cajuͤten sind 128 Passagierschlafstellen angebracht, und abgesondert von diesen ist Weltraum fuͤr 20 Personen Dienstpersonal; die gesammte Ausstattung ist wahrhaft praͤchtig, im Geschmake der Zeit Ludwigs des Vierzehnten. Ein anderes, noch nicht ganz vollendetes Dampfschiff, welches die Fahrt nach New-York von Liverpool antreten soll, ist die Victoria, ein wahrer Seemammuth. Sie hat einen Gehalt von 1800 Tonnen, ist in der Wasserlinie 230, in ihrer laͤngsten Flaͤche 253 Fuß lang, mißt in der groͤßten Breite 69 Fuß, geht geladen 16 Fuß tief, hat Cylinder von 78 Zoll im Durchmesser und zwei Dampfmaschinen, jede von 250 Pferdekraͤften, Raum fuͤr 500 Passagiere, und 1000 Tonnenguͤter. Unbedeutend neben dieser Victoria nehmen sich drei andere, ebenfalls zu Fahrten zwischen England und Amerika bestimmte Schiffe aus; zwei sind Dampfschiffe, von denen das eine von Eisen und 213 Fuß lang ist, und das dritte ist bloß deßhalb merkwuͤrdig, weil es die Frage von der Anwendbarkeit des Queksilberprincips durch seine naͤchste Probefahrt zur Entscheidung bringen soll. Hays's Maschine zur Reinigung des Bettes kleiner Fluͤsse. Hr. W. B. Hays, Civilingenieur, legte der Institution of Civil-Engineers in London die Beschreibung einer Maschine vor, deren er sich mit Vortheil zum Reinigen und Ausliefen des Bettes kleiner Fluͤsse, namentlich des Little Stour River im Kent, bediente. Das Princip dieser Maschine beruht auf der Anwendung eines kuͤnstlichen Wasserschwalles, um mit Huͤlfe einer geringen Stroͤmung ein mit Raͤumschaufeln bewaffnetes Fahrzeug vorwaͤrts zu treiben. Es wird am Hintertheile des Fahrzeuges ein senkrechter Rahmen, an dessen Grund sich Raͤumschaufeln befinden, herabgelassen, waͤhrend an den Seiten in der Naͤhe des Hintertheiles Fluͤgel befestigt sind, die, wenn sie ausgespannt werden, einen Damm bilden. Man erzielt auf diese Weise einen kleinen Wasserschwall, der das Fahrzeug weiter treibt, waͤhrend der aufgeschaufelte Schlamm fortgeschwemmt wird. (London Journal of Arts, Febr. 1838, S. 318.) Orgesson's Torfpresse. Oeffentliche Blaͤtter melden, daß ein Hr. Orgesson, Besizer großer Laͤndereien in der Nahe von Helsingfors in Finnland, einen Apparat erfunden habe, womit man den Torf in kurzer Zeit in eine Masse verwandeln kann, die an Haͤrte und Dichtheit der Steinkohle gleichkommt, sich mit groͤßter Leichtigkeit entzuͤndet, ohne Knistern mit einer reinen und glaͤnzenden Flamme brennt, und wenigstens eben so viele, wo nicht mehr Hize gibt, als die Steinkohle. Der Erfinder hat bei einem vor dem Publicum angestellten Versuche 40 Cntr. frisch gestochenen Torf in 20 Minuten in beinahe trokene Masse verwandelt, wobei er den fuͤnften Theil seines Gewichtes und drei Achtel seines Umfanges verlor. Ueber Hrn. Joyce's neue Heizmethode. Wir haben in diesem Bande des Polyt. Journals S. 75 eine Notiz uͤber Joyce's neuen Heizapparat mitgetheilt, welcher in England in der lezteren Zeit so großes Aufsehen erregte. Kuͤrzlich wurde nun ein solcher Ofen in dem Vorzimmer des Sizungssaales der Akademie der Wissenschaften in Paris aufgestellt und dessen Einrichtung den Anwesenden durch Hrn. Delessert erklaͤrt; er besteht aus zwei in einander gestellten Cylindern, wovon der aͤußere als Huͤlse dient und wie eine Vase sehr elegant geformt ist, der innere aber durchloͤchert ist und das Brennmaterial enthaͤlt. Lezteres ist weiter nichts als gut calcinirte Holzkohle, von welcher man fruͤher behauptete, daß sie eine besondere chemische Zubereitung erhalten habe, naͤmlich mit Aeznatron oder Aezkali getraͤnkt sey, so daß das bei der Verbrennung der Kohle entstehende kohlensaure Gas von dem Alkali zuruͤkgehalten werde, und also in der Asche bleibe. Man uͤberzeugte sich jedoch sehr bald, daß wirklich kohlensaures Gas aus dem Ofen entweicht, und dieß wurde noch vollends durch die chemische Analyse des aus England mit dem Ofen erhaltenen Brennmateriales bestaͤtigt, welche Hr. Gay-Lussac vornahm; dadurch ergab sich naͤmlich, daß dieses Brennmaterial nichts anderes als eine gut calcinirte Kohle von weichem Holze ist, welche wie jede andere nur beilaͤufig 4 Tausendtheile Alkali enthaͤlt und folglich bei ihrer Verbrennung nicht weniger kohlensaures Gas als andere Holzkohlen entbinden kann. Wenn man also den neuen Apparat in geschlossenen Wohnzimmern anwenden wollte, waͤre man keineswegs gegen die Gefahr der Asphyxie geschuͤzt, und er reducirt sich somit auf ein elegantes, nur bei offenen Fenstern in Zimmern anwendbares Kohlenbeken. Sicherheitsdochte fuͤr Kohlengruben etc. Eine der haͤufigsten Ursachen des Verlustes an Menschenleben in den Bergwerken, und besonders den Kohlengruben, ist die sogenannte schlechte Luft, welche hauptsaͤchlich aus einem Gemisch von kohlensaurem und schwefligsaurem Gas besteht, und die Lampen ausloͤscht, sobald die atmosphaͤrische Luft beilaͤufig den zehnten Theil ihres Raumes davon enthaͤlt. Doch koͤnnen die Menschen darin einige Augenblike ohne Nachtheil verweilen, und die Bergleute haͤtten immer noch Zeit sich zu retten, wenn ihnen nicht das Licht fehlte, um sich in den Stollen zurecht zu finden. Es ist nun den HH. Eugen von Bassano, einem der Directoren der Steinkohlengruben in Blanzy, und Ajasson von Grandsagne gelungen, ein Mittel gegen diese Unfaͤlle ausfindig zu machen; sie verfertigen naͤmlich einen sogenannten Sicherheitsdocht, welcher chlorsaures Kali enthaͤlt und daher selbst den zu seiner Verbrennung erforderlichen Sauerstoff besizt, so daß er auch im kohlensauren Gase brennen kann: man kann ihn sogar einen Augenblik in Wasser tauchen, ohne daß er erlischt, was fuͤr die Bergwerke ebenfalls ein sehr wichtiger Umstand ist. Diese Dochte sind leicht anzuwenden und zu transportiren. Sie sind nicht viel diker als ein Federkiel, ungefaͤhr 10 Zoll lang, und brennen beilaͤufig drei Minuten fort; um sie anzuzuͤnden, haͤlt man das kleine Huͤtchen an ihrem Ende entweder in der linken Hand oder zwischen den Zaͤhnen fest, waͤhrend man den Docht selbst in entgegengesezter Richtung rasch anzieht; ein Gemenge, welches sich durch Reibung entzuͤndet, thut das Uebrige. Gin Firniß schuͤzt diese Dochte gegen die Feuchtigkeit. (Echo du monde savant, No. 13.) Ferrand's Fabricationsmethode des kuͤnstlichen Ultramarins. Hr. Ferrand, der bereits einen ruͤhmlich bekannten Namen unter den Farbenfabrikanten besizt, und der sich in den lezten Jahren namentlich durch seyn Cadmiumgelb auszeichnete, hat im abgelaufenen Jahre auch den Preis 2000 Fr. gewonnen, den die Société d'encouragement fuͤr genaue Angabe eines fabrikmaͤßigen Verfahrens zur Ultramarin-Fabrication ausschrieb. Sein Ultramarin ist zwar nicht ganz so schoͤn wie jenes, welches Guimet nach seiner geheim gehaltenen Methode fabricirt; allein es entspricht den meisten Zweken, und duͤrfte mit der Zeit wahrscheinlich noch eine hoͤhere Stufe der Vollkommenheit erlangen. Das von ihm befolgte Verfahren besteht in einer Verbesserung der Robiquet'schen Methode, welche im polytechn. Journal Bd. L. S. 298 beschrieben wurde. Die Gesellschaft gestattete dem Erfinder dessen Geheimhaltung fuͤr 10 Jahre, behaͤlt sich aber vor, es am Schlusse des Jahres 1847 bekannt zu machen. Hr. Ferrand liefert das Kilogramm feinstes Ultramarin Nr. 1 fuͤr Maler zu 60 Fr., Ultramarin Nr. 2 zum Blaͤuen von Zeugen und Papieren kommt auf 24 Fr. das Kilogr., und Ultramarin Nr. 3 in Zeltchen fuͤr Buntpapier auf 3 1/2 Fr. das Kilogr. (Aus dem Bulletin de la Société d'encouragement, Decbr. 1837.) Anwendung der Dextrine als Firniß fuͤr Gemaͤlde u. zum Aufspannen. Hr. Baron de Silvestre berichtete der Société d'encouragement am 8. Novbr. v. J. uͤber die Versuche, die er gemeinschaftlich mit Hrn. Dupuis uͤber die Benuzung der Dextrine als Firniß fuͤr Oehlgemaͤlde angestellt. Ein altes Oehlgemaͤlde wurde, nachdem es durch Abwaschen mit Seifengeist und schwarzer Seife von allen ihm anklebenden Unreinigkeiten befreit worden war, mit Dextrine behandelt, und bekam dadurch dieselbe Lebhaftigkeit der Farben wie ein frisch gemalenes. Hr. de Silvestre fuͤgte bei, daß die Dextrine eine so klebende Mischung gaͤbe, daß man sie mit Vortheil anstatt des Mundleimes zum Aufspannen der Blaͤtter fuͤr Waschgemaͤlde benuzen koͤnne. Es bleibt nur noch durch Versuche zu ermitteln, in wie weit diese Mischung den Einwirkungen der Feuchtigkeit widersteht. Auffindung lithographischer Steine in Frankreich. Der Preis von 3000 Fr., den die Société d'encouragement seit einer Reihe von Jahren wiederholt auf die Auffindung und Ausbeutung von lithographischen Steinen in Frankreich ausschrieb, ward endlich im Jahre 1837 von Hrn. Dupont in Châteauroux gewonnen. Wir begnuͤgen uns aus dem Berichte, den Hr. Chevallier hieruͤber erstattete, und den man im lezten Decemberhefte des Bulletin der genannten Gesellschaft nachlesen kann, fuͤr unsere Landsleute Folgendes auszuziehen. Die ersten Nachgrabungen, welche Hr. Dupont vor drei Jahren in der Naͤhe von Châteauroux anstellte, lieferten Steine, auf denen eisenschuͤssige Fleken bemerkbar waren; seither traf er aber in groͤßerer Tiefe auf Schichten, welche sich gleich den bayerischen abloͤsen, und Steine von 3, 4 1/2 und 5 Zoll Dike geben. Die beiden ersteren Schichten geben zuweilen noch stetige Steine; die lezte hingegen ist sehr rein und von einer solchen Gleichfoͤrmigkeit des Farbentones, daß diese Steine von den Lithographen allgemein geschaͤzt werden. Das Etablissement in Châteauroux ist bereits jezt schon beinahe einzig in seiner Art, und selbst besser eingerichtet als die bayerischen. Es besizt eine Wasserkraft von 180 Pferden; eine Schneidmuͤhle mit 80 Saͤgen und zwei Polirvorrichtungen, die mit 30 Pferdekraͤften arbeiten. Da die Triebkraft starker ist als man ihrer bedarf, so hat man zugleich auch eine Marmorsage damit in Verbindung gebracht. Aus den Documenten geht hervor, daß Hr. Dupont vom 12. Jan. 4834 bis 27. Novbr. 1837 an 107 Lithographen 5323 Steine abgeliefert hat; daß eine eben so große Anzahl zur Ablieferung bereit liegt, und daß der Absaz fortwaͤhrend im Steigen ist. Aus einem Vergleiche des Preiscourantes des Hrn. Dupont mit jenem der staͤrksten Niederlagen bayerischer Steine in Frankreich ergibt sich, daß die franzoͤsischen Steine in Paris um volle 30 Proc. wohlfeiler zu stehen kommen, als die bayerischen. – Moͤge man hieraus einen neuen Beweis schoͤpfen, wie wenig man sich auch unter den guͤnstigsten Verhaͤltnissen auf ein Monopol verlassen kann, und wie nothwendig es ist, mit jedem Tage auf neue Fortschritte zu denken. Ueber Hrn. Engelmann's Chromolithographie. Die Société d'encouragement ertheilte in ihrer Generalversammlung vom 18. Jan. l. J. Hrn. Engelmann auf den Bericht des Hrn. Gaultier de Claubry den seit Jahren auf den Steindruk mit Farben ausgeschriebenen Preis von 2000 Fr. Die wesentlichsten, in diesem Berichte enthaltenen Daten beschraͤnken sich auf Folgendes. Das Engelmann'sche Verfahren, vom Erfinder Chromolithographie genannt, ist dem Principe nach ganz neu; es bietet, was den Abdruk betrifft, gar keine Schwierigkeiten; es erheischt von Seite des Arbeiters keine besondere Geschiklichkeit; und es gibt immer gleiche Abdruͤke, deren Effecte der Zeichner durch die Ausfuͤhrung seiner Zeichnung beliebig bestimmen kann. Obwohl mehrere Steine dazu noͤthig sind, so kann doch ein einziger Arbeiter taͤglich wenigstens 100 Abdruͤke in Groß Quart liefern, ohne eines Instrumentes oder einer Maschine, die sich nicht in jeder Steindrukerei befindet, zu beduͤrfen; eine gewoͤhnliche Presse, der Stein und die Walze sind Alles, was noͤthig ist. Mehrere Lithographen haben bereits die Chromolithographie angenommen, und die Commission zweifelt nicht, daß sich dieselbe namentlich zur Darstellung von Gegenstaͤnden der Naturgeschichte besonders eignen duͤrfte. Die Abdruͤke beduͤrfen keines Retouchirens, sind in allen Theilen mit sich vergleichbar, und lassen sich zu mehreren Tausenden abziehen. Was die Kosten betrifft, so hat die Commission gefunden, daß Lithographien, die nach der gewoͤhnlichen Methode colorirt, auf 2 Fr. 40 Cent, kommen, mit der Chromolithographie nur 1 Fr. 25 Cent. kosten. Baldwin's Erntemaschine. Hr. Robert Baldwin von Annan in Dumfricshire hat eine Maschine zum Schneiden des Getreides erfunden, welche alle bisherigen Erfindungen dieser Art weit uͤbertrifft, und welche so zu sagen das Princip des Scherens mit jenem des Schneidens verbindet. Die Schneidwerkzeuge sind an einer umlaufenden cylindrischen Trommel befestigt; sie treten zugleich mit dem Rechen, der die abgeschnittenen Halmen herum legt, an deren inneren Seite hervor, und bewegen sich in der Runde gegen das stehende Getreide. Wenn sie das ihnen bei jedem Umgange obliegende Geschaͤft vollbracht haben, so werden sie wieder an die innere Seite des Cylinders zuruͤkgezogen, damit das Getreide leichter und regelmaͤßig niedergelegt werden kann; zugleich werden sie hiebei auch durch einen zu diesem Zwek angebrachten Wezstein geschaͤrft. Die Maschine hat vor allen bisher erfundenen das voraus, daß sie sich sowohl fuͤr stehendes als fuͤr liegendes Getreide eignet, und daß sie sich mit Huͤlfe eines den Schneidinstrumenten voraus laufenden Regulirrades allen Unregelmaͤßigkeiten des Bodens anpassen laͤßt. Sie schneidet, von einem Arbeiter und einem Pferde bedient, taͤglich 10 Acres. Mehrere Mitglieder der Highland Agricultural Society, so wie auch Mechaniker, die dieselbe arbeiten sahen, sprachen sich sehr guͤnstig daruͤber aus. (Mechanics' Magazine, No. 754.) Ueber die Zusammensezung der gefrornen Kartoffeln. In einem Vortrage, den Hr. Payen am 27. Febr. l. J. vor der Akademie der Wissenschaften in Paris uͤber die beim Gefrieren der Kartoffeln Statt finden, den Erscheinungen hielt, hat derselbe dargethan: 1) daß die gefrornen Kartoffeln eben so viel trokenen Bestandtheil enthalten, wie die ungefrornen; 3) daß der aufloͤsliche Bestandtheil immer in gleichem Verhaͤltnisse vorhanden ist; 2) daß der Sazmehlgehalt durch das Gefrieren nicht vermindert wird. Er schreibt den Verlust an Sazmehl, den man bei der Behandlung aufgethauter Kartoffeln nach den gewoͤhnlichen Methoden erleidet, der in dem Zellgewebe vorgehenden allgemeinen Dislocirung zu. Er verweist endlich auf die einfache, von d'Orbigny beschriebene Methode, nach welcher die Peruaner gefrorne Kartoffeln ganz troknen, und sie hiedurch in einen dem Brode vergleichbaren taͤglichen Nahrungsstoff verwandeln. (Echo du monde savant, No. 13) Callias' Verfahren gefrorne Kartoffeln zu benuzen. Waͤhrend eines strengen Winters gefriert immer eine ungeheure Menge Kartoffeln, und es ist daher wichtig ein Verfahren zu kennen, wodurch sie nach ihrer Veraͤnderung durch den Frost, brauchbar gemacht werden koͤnnen. Hr. Callias benuzt dazu folgendes: er bringt die fuͤr eine Mahlzeit bestimmte Quantitaͤt gefrorner Kartoffeln in einen Trog mit kaltem Wasser. Nach 10 bis 15 Minuten sind sie mit Eis umgeben, und das Wasser selbst uͤberzieht sich mit einer duͤnnen Eisschichte; man nimmt dann die Kartoffeln aus dem Troge und bedient sich der, selben wie gewoͤhnlicher; sie haben durchaus keinen schlechten Geschmak und sind eben so gesund wie die anderen. Bei eintretendem Thauwetter ist es wichtig, die Kartoffeln nicht an der Luft aufgefrieren zu lassen; man bringt sie dann in Kufen und gießt so viel kaltes Wasser daruͤber, daß sie einen bis anderthalb Zoll hoch damit bedekt sind. Man wartet nun, bis sie gut mit Eis umgeben sind, laͤßt das Wasser ablaufen, nimmt das Eis mit einem Leinentuch weg und troknet die Kartoffeln in einem warmen Zimmer. Nach demselben Verfahren lassen sich auch andere Fruͤchte, wie Aepfel, Runkelruͤben etc. aufgefrieren. Uebrigens ist dieses Verfahren ganz dasselbe, welches man im Norden zum Aufthauen des Fleisches benuzt, ehe man dasselbe kocht. (Echo du monde savant, No. 15) Papierfabrication aus der Rinde des Maulbeerbaumes. Man hat die Rinde des Maulbeerbaumes schon seit langer Zeit als ein treffliches Surrogat fuͤr die zur Papierfabrication dienenden Lumpen empfohlen. Im Großen zeigte sich aber diese Substanz bisher stets unbrauchbar, weil es an einem einfachen und wohlfeilen Verfahren, nach welchem das Oberhaͤutchen, das immer seine braune Farbe beibehaͤlt, und das also der Weiße des Papieres Eintrag thun wuͤrde, von dem faserigen Stoffe geschieden werden koͤnnte. Dieser Uebelstand verschwindet, wenn man nach folgendem, von den HH. Gérard und de Prédeval angegebenen Verfahren arbeitet. Die zu irgend einer Jahreszeit gesammelten Maulbeerreißer werden mit gesaͤttigtem Kalkwasser gewaschen und hierauf getroknet; dann laͤßt man sie durch eine Muͤhle und ein Beutelwerk laufen, wodurch das Oberhautchen von dem Splinte und dem faserigen Bestandtheile geschieden wird. Die Scheidung des lezteren von dem Splinte wird durch einen Ventilator bewerkstelligt, so daß er nur mehr gebleicht zu werden braucht, um sogleich zur Papierfabrication dienlich zu werden. (Mémorial encyclopédique, Febr. 1838.) Englischer Bericht uͤber die Asphaltpflasterung in Paris. Ein Hr. F. W. Simms, Civilingenieur, und ehemals am koͤnigl. großbrit. Observatorium, der eigens zur Untersuchung und Pruͤfung der sogenannten Asphalte Pflasterung nach Paris gesendet worden, und der uͤber die Tauglichkeit dieses Pflasters fuͤr England zu berichten haͤtte, hat das Resultat seiner Sendung kuͤrzlich in einer eigenen Broschuͤre bekannt gemacht. Das Mechanics' Magazine entnimmt aus diesem Berichte, der sehr guͤnstig lautet, und der auch die Einfuͤhrung der neuen Methode in England empfiehlt. Folgendes. „Der Asphaltkitt von Seyssel besteht zum Gebrauche zubereitet aus natuͤrlichem Asphalt und aus Bitumen, und zwar in einem Verhaͤltnisse von 93 Procent des ersteren auf 7 Procent des lezteren. Der in Bloͤken aus der Grube heraufgeschaffte Asphalt wird vor der Vermengung mit Bitumen in ein beinahe unfuͤhlbares Pulver verwandelt. Das aus dem Gesteine gewonnene Bitumen wird in Staͤke von der Groͤße eines Eies zerschlagen, und in siedendes Wasser gebracht, wobei die an die Oberflaͤche des Wassers emporsteigenden Theile durch 24stuͤndiges Sieden gereinigt werben. Der durch Vermengung der beiden Substanzen gebildete Kitt oder Cement wird durch Anwendung von Waͤrme in fluͤssigen Zustand verwandelt, und in Model von beliebiger Form gegossen, oder auch in diesem Zustande bei Wasserbauten etc. verwendet. Das Bitumen gibt dem Kitte eine gewisse Geschmeidigkeit; dagegen macht ihn schon eine sehr geringe Menge Schwefel hart und bruͤchig. Der Kitt wird so hart wie Stein und behaͤlt dabei dennoch eine gewisse Elasticitaͤt bei. Zu Trottoirs verwendet ist er so dauerhaft wie Granit, dem er auch, wenn man ihn nach Pariser Art benuzt, taͤuschend aͤhnlich wird. Eines der schoͤnsten Pflaster dieser Art befindet sich an der Nordseite der Tuillerien; es hat gegen 1100 Yards Laͤnge bei 10 Fuß Breite, und wird, da die nach der Quere laufenden Fugen durch das Gehen auf dem Pflaster immer mehr und mehr verschwinden, in Kuͤrze wie eine einzige große Granitplatte aussehen. Der Kitt erlangt, wenn er fluͤssig ausgegossen wird, in wenigen Minuten seine urspruͤngliche Haͤrte wieder, die so groß ist, daß er bei 30° R. allen Eindruͤken von gewoͤhnlicher Staͤrke widersteht. Man hat ihn auch bereits haͤufig anstatt Ziegel, Schiefer oder Blei zum Dachdeken benuzt, und ihn hiebe; seiner anti-elektrischen Eigenschaft wegen sehr passend gefunden. Eben so eignet er sich zu Fußboͤden fuͤr Zimmer, Vorhallen, Magazine, in dem er sich keineswegs entzuͤndet und daher nicht feuergefaͤhrlich ist. Besonders in den untersten Stokwerken ist er zu empfehlen, da er die Feuchtigkeit sowohl als Ungeziefer abhaͤlt. Zu Wasserbehaͤltern u. dergl. benuzt theilt er dem Wasser weder Geschmak, noch Geruch, noch Farbe mit. Man trifft Anstalten, den asphaltischen Kitt von Seyssel an einem Theile der Greenwich. Eisenbahn zu probiren, in der Absicht, dadurch die Bogen des ungeheuren Viaductes gegen Feuchtigkeit zu schuͤzen. Auch mit einigen Trottoirs in London und Liverpool will man demnaͤchst Versuche anstellen. Der Unternehmer ist Hr. R. T. Claridge Esq, der laͤngere Zeit auf dem Continente zubrachte, und der mit der Compagnie von Pyrimont einen Contract abschloß, gemaͤß welchem diese Gesellschaft England nur durch ihn mit ihren Produkten versehen will.“ Statistik der Aktiengesellschaften in Paris. Man darf die Capitalsumme, welche in den lezten 12 Jahren in Paris allein in Actienunternehmungen aller Art gestekt wurde, ohne alle Uebertreibung auf eine Milliarde Franken anschlagen. Die Jahre 1835, 1836 und 1837 waren die reichsten; denn in ersterem erstanden 106 Gesellschaften mit 47,000 Actien und 45 Mill. Fr. Capital; im zweiten 216 Gesellschaften mit 373,278 Actien und 156,845,000 Fr. Capital; und in lezterem 288 Gesellschaften mit 586,579 Actien und 361,139,000 Fr. Capital; In den Jahren 1834 und 1833 zaͤhlte man nur 84 und 55 Gesellschaften mit 19,848,000 Fr. und mit 15,010,000 Fr. in 58,549 und in 28,125 Actien. Rechnet man hiezu noch die außer Paris bei den Handelstribunalen einregistrirten Gesellschaften, so wie die schon seit dem Jahre 1816 in Paris gegruͤndeten Unternehmungen, so wird man finden, daß ein großer Theil des Staatsreichthumes in diesen Speculationen stekt, und daß daher eine in ihnen einreißende Demoralisirung von den bedenklichsten Folgen seyn muß. (Mémorial encyclopédique, Februar 1838.) Literatur. Franzoͤsische. De l'assainissement des fosses d'ainsance; parCouverchel. 8. Encyclopédie moderne, Dictionnaire des sciences, des lettres et des arts; par M.Gourtin. Nouvelle édit., tome 1. 8. Manuel élémentaire d'agriculture; par M.Thibault. 16. Notice sur l'application de l'appareil à gaz carboné à l'un des hauts-fourneaux des usines de la Compagnie de l'Aveyron; par M.Cabrol. 8. Notions générales de l'industrie; par M. Ajasson deGrandsagne. 18. Dictionnaire des inventions, découvertes et perfectionnemens de l'industrie; par A.Perrot. 18. Dictionnaire universel du commerce; par M.Monbrion. 7. liv. 4. Métallurgie pratique du fer; par M.Walter. 7. liv. fol. avec pl. Recherches sur l'industrie de la Haute-Loire; par M.Hedde. 8. Arithmétique appliquée aux spéculations agricoles et industrielles; par M. Voisard 1 vol. 8. Essai sur la théorie des affûts et des voitures d'artillerie; par MM.MigouetBergery. 1 vol. 8., avec pl.