Titel: | Ueber Prüfung der Milch auf Verdünnung mit Wasser, vermittelst der Dörffel'schen Milchwaage; von Professor Dr. Fr. Jul. Otto. |
Fundstelle: | Band 144, Jahrgang 1857, Nr. LXXII., S. 303 |
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LXXII.
Ueber Prüfung der Milch auf Verdünnung mit
Wasser, vermittelst der Dörffel'schen Milchwaage; von Professor Dr. Fr. Jul. Otto.
Aus den Annalen der Chemie und Pharmacie, April 1857, S.
57.
Otto, über Milchprüfung.
Wie in den meisten größeren Städten hat jetzt auch in der Stadt Braunschweig die
Polizei ihre Aufmerksamkeit dem Milchverkauf zugewandt und durch energisches
Einschreiten der maaßlosen Verdünnung der Milch mit Wasser, welche sich
eingeschlichen hatte, ein Ziel gesetzt. Zur Prüfung der Milch benutzte sie die von
dem Mechanikus Dörffel in Berlin construirte Milchwaage,
deren sich auch die Polizei in Berlin bedient. Ich wurde nun durch herzogl.
Polizeidirection veranlaßt, mich gutachtlich darüber zu äußern, wie weit das
Instrument Zutrauen verdiene, und namentlich ersucht festzustellen, bei welcher
Anzeige desselben eine Vermischung der Milch mit Wasser mit Bestimmtheit angenommen
werden könne. Da die vorhandenen Arbeiten unzureichend waren für dieß Gutachten, so
mußte ich selbst eine Reihe von Versuchen beginnen, deren Resultate ich hier
veröffentliche, weil sie von allgemeinerem Interesse seyn dürften. Die für diese
Versuche erforderliche Milch ist mir von dem Hrn. Oberamtmann Engelbrecht, auf dem Kreuzkloster vor Braunschweig, und von dem Hrn.
Kammerherrn von Veltheim auf Veltheim mit der größten Bereitwilligkeit und wie ich sie wünschte geliefert worden, wofür ich meinen besten
Dank auch hier abstatte.
Die Dörffel'sche Milchwaage ist ein kleines Aräometer,
dessen Scala 20 Grade umfaßt. An dem Instrumente, welches mir von herzoglicher
Polizei geliefert ist, beträgt die Länge der Scala 55 Millimeter, also reichlich
zwei Zoll. Der Nullpunkt der Scala ist der Wasserpunkt, bei 12 1/2° R.; der
zwanzigste Grad entspricht, nach meiner Ermittelung, genau oder doch fast genau
einer Saccharometeranzeige von 9 1/2 Grad, also dem specifischen Gewichte 1,0383.
Die Grade sind gleich groß; es ist also der Abstand zwischen beiden
Fundamentalpunkten in zwanzig gleiche Theile getheilt. Die Länge eines Grades
beträgt 2,75 Millimeter. Das Instrument würde an Brauchbarkeit nicht verloren, in
mancher Hinsicht gewonnengegewonnen haben, wenn als zweiter Fundamentalpunkt die Saccharometeranzeige von 10
Grad gewählt worden wäre, und am rationellsten wäre wohl das Instrument ein kleines,
bis zu 10 Proc. gehendes und in halbe Grade getheiltes Saccharometer. Jedes andere empfindliche
Saccharometer könnte dann als Milchwaage dienen.
Es war nun zu ermitteln, welche Verschiedenheit des spec. Gewichts unverfälschte
Milch zeigt und wie weit das durchschnittliche spec. Gewicht von den gefundenen
Extremen abweicht. Die Milch wurde dazu großen Gütern entnommen, weil sich hier Kühe
in allen Perioden nach dem Kalben finden, und es wurde Morgenmilch und Abendmilch
untersucht, aus dem Milchtubben, d.h. so wie sie, unverfälscht, zum Verkauf kommt.
In Rücksicht darauf, daß die Milch neumilchender Kühe verschieden ist von der Milch
altmilchender Kühe, und daß daher die Milch bei denjenigen Milchverkäufern, welche
nur wenige Kühe oder nur eine Kuh besitzen, verschieden seyn muß je nach der Zahl
der vorhandenen neumilchenden oder altmilchenden Kühe, oder je nachdem die eine Kuh
neumilchend oder altmilchend ist, wurde die Milch von einer Anzahl neumilchender und
von einer gleichen Anzahl altmilchender Kühe der Domäne Kreuzkloster getrennt
untersucht.
Zur Ermittelung des spec. Gewichts wandte ich nicht unmittelbar die Dörffel'sche Milchwaage an, weil man an dieser schon die
halben Grade abschätzen muß, nicht ablesen kann, sondern ich benutzte dazu ein sehr
empfindliches, Zehntelprocente anzeigendes Saccharometer, an welchem noch halbe
Zehntelprocente mit einiger Sicherheit geschätzt werden konnten. Die 55 Millimeter
lange Scala der Milchwaage wurde dadurch gleichsam zu einer Länge von fast 100
Millimeter ausgedehnt. Die Scala des Saccharometers war zwar nicht völlig genau,
aber ich habe dieselbe von Procent zu Procent controlirt und corrigirt. Die
corrigirten Angaben wurden dann in Grade der Dörffel'schen Milchwaage übertragen, nach folgender Tabelle von ausreichender
Genauigkeit:
Saccharometer.
Milchwaage.
5,1°
11°
5,6
12
6,1
13
6,6
14
7,1
15
7,6
16
8,1
17
8,6
18.
Ich will hierbei bemerken, daß eine Differenz von 0,1° am Saccharometer einer
Differenz von nur 4 in der vierten Decimaltabelle des specifischen Gewichts
entspricht, z.B. 8° Saccharometer = 1,0322; 8,1° Saccharometer =
1,0326 (Balling's Tabelle). Es mußte nun aber ermittelt werden, wie weit man
aus dem specifischen Gewicht, also aus den Angaben der Milchwaage, Schlüsse ziehen
darf auf den Gehalt der Milch, mit welchem Worte ich hier die Gesammtmenge der außer
dem Wasser in der Milch vorhandenen Stoffe, also die Menge des Käsestoffs, des
Milchzuckers, der Salze und der Butter zusammen, bezeichnen will. Die Bestandtheile
der Milch wirken ja nicht sämmtlich nach einer Richtung hin auf das spec. Gewicht;
Käsestoff, Milchzucker und Salze erhöhen das spec. Gewicht, die Butter vermindert
dasselbe, so daß also der Gehalt der Milch bei gleichem spec. Gewicht verschieden
seyn kann.
Die Bestimmung des Gehalts geschah durch vorsichtiges Eintrocknen der Milch. 20 Grm.
derselben wurden in einem Porzellanschälchen abgewogen, anfangs entweder im
Wasserbade oder auf einer warmen Stelle verdampft, der Rückstand wurde schließlich
in einem Luftbade ausgetrocknet. Der Zusatz eines pulverigen Körpers befördert und
erleichtert bekanntlich das Austrocknen des Rückstandes. Schon Wicke hat gefühlt, daß Gyps als solcher Körper zweckmäßig nicht genommen
werde, wenn es sich nur um die Gewichtsbestimmung des Gesammtgehalts der Milch
handelt; er nahm schwefelsauren Baryt. Ich hatte eben reinen, weißen, mit Salzsäure
ausgewaschenen Sand zur Hand, benutzte deßhalb diesen. Wenn man, sobald der
Rückstand breiartig geworden, die vorhandenen Häute gehörig zertheilt und mit dem
Sande mengt, wozu ein Glasstäbchen dient, so erhält man im Luftbade, bei 85°
C., eine krümliche Masse, die nicht die mindeste Färbung zeigt und die, nachdem sie
völlig trocken geworden, sich auch bei 95 bis 100° nicht färbt. Ist die
Temperatur des Luftbades vor dem völligen Austrocknen der Masse höher als angegeben,
so zeigt sich stets im Schälchen ein gelblicher oder bräunlicher Rand.
In dem Folgenden sind nun die Resultate der Untersuchung der verschiedenen
Milchsorten übersichtlich zusammengestellt, und will ich bemerken, daß die
Untersuchung im November und December des vorigen Jahres und Anfang Januar dieses
Jahres ausgeführt wurde. Ich habe außer den Angaben des Saccharometers und den
daraus abgeleiteten, bisweilen auch direct gefundenen Angaben der Milchwaage, noch
die entsprechenden spec. Gewichte beigefügt. Die Kühe auf der Domäne Kreuzkloster
wurden mit Kartoffelschlempe und Klee oder Heu, die Kühe auf dem Rittergute Veltheim
mit Kartoffelschlempe und Stroh gefüttert:
Spec. Gew.
Saccharo-
meter
Milch- waage.
Gehaltin Proc.
Kreuzkloster. Morgenmilch
1,0310
7,7
16
12,3
Deßgleichen
1,0322
8,0
17
12,1
Deßgleichen
1,0326
8,1
17
12,2
Kreuzkloster. Abendmilch
1,0330
8,2
17
12,7
Deßgleichen
1,0326
8,1
17
12,5
Deßgleichen
1,0326
8,1
17
12,4
Veltheim. Morgenmilch
1,0322
8,0
17
11,8
Deßgleichen
1,0314
7,8
16,5
11,8
Deßgleichen
1,0322
8,0
17
12,1
Veltheim. Abendmilch
1,0318
7,9
16,5
12,2
Deßgleichen
1,0322
8,0
17
12,2
Lehndorf. Morgenmilch
1,0326
8,1
17
12,2
Aus ein. Milchstube in Braunschweig
1,0326
8,1
17
11,3
Kreuzkloster. Morgenmilch
von
neumilchenden Kühen
1,0334
8,3
17,5
11,5
Deßgleichen
1,0330
8,2
17
11,7
Deßgleichen
1,0326
8,1
17
11,5
Kreuzkloster. Morgenmilch
von
altmilchenden Kühen
1,0318
7,9
16,5
11,9
Deßgleichen
1,0310
7,7
16,0
11,6
Deßgleichen
1,0310
7,7
16,0
11,5
Abgerahmte Milch
1,0343
8,5
18,0
11,1
Mehr abgerahmt
1,0355
8,8
18,7
–
Abgerahmte Milch
1,0338
8,4
17,7
11,0
Deßgleichen
1,0347
8,6
18,0
10,7
Rahmige Milch
1,0261
6,5
14
16,8
Milch von herzgl. Polizei
1,0216
5,4
11,5
7,9
Deßgleichen
1,0228
5,7
12,6
9,1
Deßgleichen
1,0257
6,4
13,5
9,5
Ein Blick auf diese Zusammenstellung zeigt, daß gewöhnliche, unverfälschte Milch 17
Grad oder doch nahezu 17 Grad an der Dörffel'schen
Milchwaage zeigt, entsprechend einer Saccharometeranzeige von 8 bis 8,2 Proc. und
einem spec. Gewichte von 1,0322 bis 1,0330. Dieß Mittel hat sich auch der Polizei in
Berlin ergeben. Nur in einem einzigen Falle stoßen wir auf die Zahl 16, nämlich bei
der zuerst untersuchten Milch; ich vermuthe, daß diese Milch nicht den Milchtubben
entnommen ist, sondern daß der Oekonomieverwalter, der den Zweck der Untersuchung
noch nicht kannte, etwas besonders Gutes geschickt hat, vielleicht die letzte Milch
aus dem Euter einer Kuh, oder sonst eine rahmreichere Milch. Aus der
Zusammenstellung der Resultate der Versuche ersieht man aber auch, welchen hohen
Werth die gleichzeitige Bestimmung des spec. Gewichts der Milch und ihres Gehalts hat. Es läßt
sich daraus ein sicherer Schluß ziehen auf das relative Verhältniß der Bestandtheile
der Milch, d.h. des Käsestoffs, Milchzuckers und der Salze auf der einen Seite und
der Butter auf der andern Seite, so daß eine genaue Bestimmung des Buttergehalts für
viele Fälle überflüssig wird.
Die Milch altmilchender Kühe hat bei ziemlich gleichem Gehalte mit der Milch
neumilchender Kühe stets ein geringeres spec. Gewicht, ein Beweis, daß sie reicher
an Butter. Allgemein zeigt großer Gehalt bei kleinem spec. Gewichte eine
butterreiche Milch; kleiner Gehalt bei großem spec. Gewichte eine butterarme Milch
an. Kleiner Gehalt bei kleinem spec. Gewichte beweist die Verdünnung der Milch mit
Wasser.
Die abgerahmte Milch, 17,7 bis 18,7 Grad zeigend, ergab nur einen Gehalt von 10,7 bis
11,1 Proc.; die als rahmartige Milch aufgeführte Milch, welche mir als gewöhnliche
Morgenmilch zugesandt war, wahrscheinlich um mich irre zu führen, oder um mich auf
die Probe zu stellen, besaß einen Gehalt von 16,8 Proc., während sie nur 14 Grad an
der Milchwaage zeigte. Gewöhnliche Milch zeigt, wie gesagt, 17 Grad bei einem
Gehalte von 11,5 bis 12,5 Proc.
Die Milch aus einer Milchstube der Stadt Braunschweig, mit 11,3 Proc. Gehalt bei 17
Grad Anzeige der Milchwaage, war sicher theilweis abgerahmte Milch, wahrscheinlich
abgerahmte Abendmilch und nicht abgerahmte Morgenmilch. Solche Milch gibt sich, wie
die reine abgerahmte Milch, bei der Untersuchung dadurch zu erkennen, daß sie
während des Eindampfens sauer wird und gewöhnlich gerinnt.
Niemand wird daran zweifeln, daß die von herzoglicher Polizei mir zur Untersuchung
übersandte Milch mit Wasser verdünnt war und daher mit völligem Rechte confiscirt
wurde. Die erste aufgeführte derartige Milch enthielt gewiß ein Drittheil
Wasser.
Auf die Resultate meiner Untersuchungen mich stützend, habe ich der herzoglichen
Polizei anheim gegeben, jede Milch, welche nicht wenigstens 14 Grad an der Dörffel'schen Milchwaage zeigt, als eine mit Wasser
verdünnte Milch zu betrachten, und ich glaube, daß ich das Minimum weit genug
hinabgesetzt habe. Gute Milch wird hiernach von den Verkäufern zwar immer noch mit
1/6 bis 1/5 Wasser vermischt werden können, ohne verdammt zu werden, aber dagegen
läßt sich eben nichts machen. Auf den Einwand, daß eine absichtlich rahmreicher als
gewöhnlich in den Handel gebrachte und für gewöhnliche Milch verkaufte Milch als
eine verdünnte Milch erscheine, antworte ich mit jenem Soldaten, der im Examen
gefragt wurde, wie er sich benähme, wenn ihm von seinem Hauptmanne ein Glas Wein
vorgesetzt werde: „das kommt nicht vor.“
Uebrigens gibt bekanntlich das Aeußere der Milch einen deutlichen Fingerzeig über
ihre Beschaffenheit, und die mit der Prüfung der Milch beauftragten
Polizeiofficianten erlangen bald einen bewundernswerth sicheren Blick. Die Milch
verliert durch die Verdünnung mit Wasser mehr und mehr ihre Undurchsichtigkeit, ihre
milchweiße Farbe, sie wird blau, wie man zu sagen pflegt. Dadurch wird es unmöglich,
das spec. Gewicht einer Milch durch Abrahmen zu erhöhen und dann wieder, durch
Zusatz von Wasser, bis zu dem spec. Gewichte unabgerahmter Milch zu vermindern. Die
Milch wird durch diese Operation so blau, daß sie Niemand für nicht abgerahmte Milch
kauft. Das Aeußere der als rahmartige Milch aufgeführten Milch ließ sogleich deren
Beschaffenheit erkennen; diese Milch war schon sehr dickflüssig und gar nicht mit
gewöhnlicher Milch zu verwechseln.
Wendet mir Jemand ein, es sey doch möglich, daß Milch so verdünnt, daß sie weniger
als 14 Grad zeigt, aus dem Euter einer Kuh kommen könne, dem erwiedere ich, aus
vollster Ueberzeugung, solche Milch dürfe noch weniger als absichtlich mit Wasser
verdünnte Milch zugelassen werden. Eine Kuh, welche so schlechte Milch liefert, ist
entweder krank, oder befindet sich in so schlechtem Ernährungszustande, daß der
Genuß ihrer Milch aus sanitätspolizeilichen Gründen unstatthaft erscheint. Man frage
sich, ob man nicht eine normale, mit verdünnte Milch lieber als eine anomal dünn aus
dem Euter gekommene Milch trinken möchte. Die sogenannte Verfälschung der Milch mit
Wasser ist, vom sanitätspolizeilichen Gesichtspunkte betrachtet, eine der
unschuldigsten Verfälschungen; die Verdünnung ist eigentlich nur strafbar als
Betrug, weil Wasser für Milch verkauft wird. Da das Gesetz die Vernichtung der
confiscirten Waare befiehlt, so ist aller Orten, wo man neuerlichst den Milchverkauf
polizeilich beaufsichtigt hat, viel Milch weggegossen worden, welche den Kindern der
Waisenhäuser und Armenhäuser schöne Milchsuppen hätte geben können. Das Gefühl des
Chemikers empört sich gegen solche Vergeudung eines herrlichen Nahrungsmittels.
Ich muß nochmals auf die oben mitgetheilten Resultate meiner Untersuchung
zurückkommen, nämlich selbst einen Umstand hervorheben, der vielleicht schon
aufgefallen ist. Die ersten Versuche mit Kreuzklostermilch haben den Gehalt dieser
Milch fast um ein Procent höher ergeben, als die später mit Kreuzklostermilch von
neumilchenden und altmilchenden Kühen angestellten Versuche. Jene wurden Mitte
Novembers, diese Ende Decembers angestellt. Auf die Frage, wodurch diese
beträchtliche Verschiedenheit bedingt seyn möchte, erwiederte mir der Hr.
Oberamtmann Engelbrecht, er könne keinen andern Grund
dafür auffinden, als den, daß die Kühe zur ersteren Zeit neben Schlempe Klee, zur späteren Zeit neben
Schlempe Heu erhalten hätten. Ein interessantes Beispiel der Wirkung des Futters auf
den Gehalt der Milch.
Von neueren Gehaltsbestimmungen der Milch durch Andere mögen nur die folgenden hier
erwähnt werden. Administrator Rohde in Eldena fand den
Gehalt der Morgenmilch 12,5 Procent, der Mittagsmilch 13,2 Procent, der Abendmilch
11,7 Proc., Durchschnitt 12,4 Proc.; bei zweimaligem Melken den Gehalt der
Morgenmilch 12,0 Proc., der Abendmilch 12,2 Proc., Durchschnitt 12,1 Procent. Dieß
stimmt mit meinen Resultaten recht wohl überein. Nicht dasselbe kann man von Struckmann's Bestimmungen sagen (Annalen der Chemie und
Pharmacie Bd. XCVII S. 153 und 154). Struckmann fand den
Gehalt der Morgenmilch zu 10,2 Proc., der Mittagsmilch zu 11,78 Procent; in einer
zweiten Versuchsreihe den Gehalt der Morgenmilch zu 10,03 Proc., der Mittagsmilch zu
10,8 Proc., der Abendmilch zu 13,4 Procent. Auch aus meinen Versuchen ergibt sich
unzweifelhaft, daß der Gehalt der Abendmilch etwas größer ist als der der
Morgenmilch; der Unterschieb beträgt aber höchstens 0,4 Proc., während ihn Struckmann 2,5 Proc. fand. Das spec. Gewicht der Milch
mit 10 Proc. Gehalt gibt Struckmann zu 1,038 an, während
die von mir untersuchte völlig ausgerahmte Milch nur das spec. Gewicht 1,0355 besaß.
Offenbar liegt hier etwas Außergewöhnliches vor.