Titel: Legirungen zu Compositionsfeilen; von Dr. August Vogel jun.
Fundstelle: Band 159, Jahrgang 1861, Nr. LII., S. 212
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LII. Legirungen zu Compositionsfeilen; von Dr. August Vogel jun. Vogel, über Legirungen zu Compositionsfeilen. Vor einiger Zeit habe ich die Analyse einer im Handel vorkommenden Legirung zu Compositionsfeilen ausgeführt und ihre Resultate veröffentlicht.Polytechn. Journal Bd. CXXXVI S. 458. In runden Zahlen ausgedrückt ergab sich das procentige Verhältniß der vier Metalle, aus welchen die Legirung besteht, wie folgt: Kupfer 8 Theile, Zinn 2 Theile, Zink 1 Theil, Blei 1 Theil, Die Wichtigkeit des Gegenstandes, welcher das Auftragen von Polirmitteln, eine in der Technik so häufige Manipulation zum Zweck hatte, veranlaßte mich, eine größere Reihe von Legirungen mit abgeänderten quantitativen Verhältnissen der vier sie constituirenden Metalle herzustellen und ihre physikalischen Eigenschaften, sowie ihre Brauchbarkeit für den entsprechenden Zweck zu vergleichen. Die folgenden sieben Legirungen wurden durch Zusammenschmelzen der drei oder vier Metalle nach den angegebenen Mengen in einem hessischen Tiegel im Windofen unter einer Boraxdecke hergestellt und in dünne Stangenformen ausgegossen. Nr. I. Nr. II. Nr. III. Nr. IV. Nr. V. Nr. VI. Nr. VII. Kupfer 8 10 14 8 8 8 8 Zinn 2 2 2 4 4 4 2 Zink 1 1 1 1 1 0 0 Blei 1 1 1 1 0 1 1 Von diesen Legirungen, welche sämmtlich von gelblich weißer Farbe sind, zeichnen sich Nr. IV, V und VI besonders durch ihre Sprödigkeit aus; sie gewinnen aber zugleich gegen die anderen Nummern an Härte, indem sie (Nr. IV, V und VI) weichen Gußstahl und folglich auch die anderen Verhältnisse dieser Legirung noch ritzen. Nr. II greift Nr. III noch schwach an, Nr. I dagegen greift Nr. II und III bedeutend an. Nr. VII wird von Nr. IV, V und VI noch stark angegriffen, Nr. III ist jedoch weicher, als dasselbe, ebenso Nr. II. Mit Nr. I hat Nr. VIII ziemlich gleiche Härte. Zum Auftragen von Polirmitteln eignen sich am besten Nr. IV, V und VI.