Titel: Schaumschlag (Apparat zur Bekämpfung der Schaumbildung bei Flüssigkeiten) für Zuckerfabriken etc.; von A. Toulet in Albert (Somme-Departement).
Fundstelle: Band 196, Jahrgang 1870, Nr. XLVII., S. 159
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XLVII. Schaumschlag (Apparat zur Bekämpfung der Schaumbildung bei Flüssigkeiten) für Zuckerfabriken etc.; von A. Toulet in Albert (Somme-Departement). Aus Armengaud's Génie industriel, Februar 1870, S. 79. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Toulet's Schaumschlag für Zuckerfabriken etc. Der z.B. bei der Saturation der Scheidesäfte und in anderen Fällen sich bildende Schaum wird durch verschiedene Mittel bekämpft.Man s. hierüber Stammer's Jahresbericht für Zuckerfabrication, Jahrg. VII S. 182 und Jahrg. VIII S. 162. Man wendet theils Fette, theils Dampf oder Kohlensäure, auch mechanische Rührwerke an. Der von Toulet erfundene Apparat erreicht den Zweck ohne irgend welchen Stoff- oder Kraftverbrauch. Fig. 12 stellt diesen Schaumschlag dar: er besteht hauptsächlich aus einer Anzahl concentrischer oder excentrischer, mehr oder weniger kegelförmiger, in einander steckender Deckel, deren Gestalt derjenigen des Kessels angepaßt ist. Diese Deckel A sind in passenden Zwischenräumen durch Querstäbe verbunden und auseinander gehalten, so daß der Kessel C bis auf einen kleinen Zwischenraum ganz zugedeckt ist. Außerdem sollen die Deckel eine von innen nach außen zunehmende Neigung besitzen (wie die Figur zeigt), so daß die Zwischenräume zwischen je zwei Deckeln eine nach oben abnehmende Breite erhalten. Die unteren Oeffnungen der Zwischenräume können in einer Ebene liegen, doch zieht der Erfinder vor, sie (wie in der Figur zu erkennen) zusammen der Oberfläche eines Kegels zu nähern. Die oberen Oeffnungen der Zwischenräume müssen nothwendig einen umgekehrten Kegel darstellen, dessen Basis der obere Rand des äußersten Deckels bildet. Dieser trägt noch eine Art Kragen E von verschiedener Größe. B ist das Kohlensäure- und D das Dampfrohr. Der Schaumschlag wird so aufgehängt, daß der Rand des innersten Deckels etwa auf der letzten Windung der Dampfschlange ruht und also 15–20 Centimeter in die Flüssigkeit eintaucht. Gehalten wird der Apparat in seiner Lage durch die Stangen F, welche mit einem T-förmigen Eisen verbunden sind, das sich auf den Rand des Kessels auflegt. Außerdem ist der Apparat mittelst des Bügels M an den Flaschenzug P aufgehängt, um ihn behufs der Reinigung des Kessels wegnehmen zu können. Die Wirkung dieser Vorrichtung beruht darauf, daß die den Schaum bildenden Bläschen beim Emporsteigen immer enger werdende Räume antreffen, welche sie zwingen sich zu beugen, zu pressen und zu zerplatzen, so daß Flüssigkeit und Gas getrennt werden, wornach erstere oben über- und in den Kessel zurückfließt. Auch findet noch eine zweite Wirkung durch den oberen Conus statt, wo die überfließende Flüssigkeit dem aufsteigenden Schaum begegnet und denselben niederschlägt. Diese doppelte Wirkung ist um so stärker, je größer die Anzahl der Deckel genommen wird. Ferner übt der Schaumschlag einen beschleunigenden Einfluß auf den Gang der Saturation selbst aus, indem in dem Deckel eine sehr lebhafte Strömung entsteht, so daß die Flüssigkeit in der Umgebung der Kohlensäure-Schlange stets erneuert und daher rascher mit dem Gase gesättigt wird. Die so entstehende Zeitersparniß kann bis 30, 40 und sogar 50 Procent betragen. Der Apparat kann außer bei der Zuckerfabrication auch noch in vielen anderen Fällen Anwendung finden, wo erzeugter Schaum niedergeschlagen werden soll.

Tafeln

Tafel Tab. III
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