Titel: Construction der Perkins'schen Wasserheizung; von C. Schinz.
Fundstelle: Band 219, Jahrgang 1876, S. 439
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Construction der Perkins'schen Wasserheizung; von C. Schinz. Mit Abbildungen auf Texttafel A. (Fortsetzung von S. 340 dieses Bandes.) Schinz, über Construction der Perkins'schen Wasserheizung. Allgemeine Verhältnisse.Expansionsgefäße. Der scheinbare Ausdehnungscoefficient des Wassers in eisernen Gefäßen a ist = 0,00033. Nehmen wir als Maximum der Temperatur des Wassers t'' = 300°, so ist das Volum ämmtlicher Röhren mit 1 + at'' = 1 + 0,00033 × 300 = 1,0989 zu multipliciren und das Product von dem ursprünglichen Volum abzuziehen; der Rest gibt dann das Volum des Wassers an, welches in den Röhren nicht mehr Platz hat. Der Inhalt einer Röhre von 100m Länge ist = 100 × 0,000452 = 0cbm,0452. Wenn nun dieser um 300° erwärmt wird, so bekommt er das Volum 0,0452 × 1,0989 = 0cbm,0497, und dasjenige des aus der Röhre expulsirten Wassers ist 0,0497 – 0,0452 = 0cbm,0035. So klein nun auch dieses Volum ist, so muß es doch irgendwo Platz finden, wenn die Röhre nicht bersten soll; denn die Kraft der Ausdehnung ist eine so große, daß man sie mit Erfolg da verwenden kann, wo alle übrigen Mittel nicht mehr ausreichen. Ein Sicherheitsventil kann auf keine Weise die Expansionsröhre ersetzen, um dem durch die Ausdehnung expulsirten Wasser Raum zu geben. Wäre die Röhre hinter dem Ventile voll Wasser, so würde dieses selbst bei großer Belastung alsbald gehoben werden, wenn das Wasser auch nur ganz wenig erwärmt würde; enthält aber diese Röhre Luft, so wird zuerst diese ausgetrieben und erst, wenn das Wasser das Ventil erreicht, wird es unfehlbar gehoben werden; das Wasser mag dann auch irgend welche Temperatur haben, es kommt alles auf den Inhalt der mit Luft gefüllten Röhre an. Expansionsröhren sind daher unentbehrlich, und zwar muß der Inhalt derselben dem Inhalte sämmtlicher Röhren, die mit ihm verbunden sind, proportional sein. Es sei der innere Durchmesser der Expansionsröhre 0m,08, der Querschnitt also 0qm,0050267, so wird die Länge derselben für den Inhalt von 100 200 300 500 1000 1500m Röhren gleich 0,895 1,81 2,67 4,47 8,95 18m,9 sein müssen, um das bei 300° expulsirte Wasser aufzunehmen; das sind 9 Proc. des Inhaltes der Röhren. Man macht aber die Expansionsröhren hinlänglich groß, um einem doppelt so großen Volum Raum zu geben, da sie hermetisch verschlossen sind. Dadurch wird dann die ursprünglich in diesen Röhren enthaltene Luft auf die Hälfte ihres Volums comprimirt. Natürlich müssen diese Expansionsgefäße höher als die übrigen Röhren zu stehen kommen, damit die in denselben enthaltene Luft unter keinen Umständen in diese gelangen könne. Man kann auch, da es nicht so leicht ist, sehr lange Expansionsröhren darzustellen, deren mehrere zugleich anbringen. Würde man verschiedene Systeme von einander trennen und sie nicht verkuppeln, so würde man natürlich jedes System mit besonderer Expansionsröhre versehen. Verkupplungen. Die Verkupplung mehrerer Systeme mit einander hat den Vortheil, daß die Druckhöhe der einen sich mit der der andern ausgleicht, insofern dieselben ungleich sind; wir haben sogar bereits gesehen, daß, wenn auch eines der Systeme fast gar keine Druckhöhe darbietet, dafür ein Ueberschuß eines andern Ersatz bieten kann. Dabei ist jedoch Bedingung, daß alle gekuppelten Systeme gleiche Initial- und Endtemperaturen haben müssen, da sonst Unregelmäßigkeiten eintreten würden, die alle Vertheilung der Transmissionsröhren nach Bedarf der Wärmemengen der zu beheizenden Räume unmöglich machen. In weitaus den meisten Fällen wird dieser Bedingung leicht entsprochen werden können. Wenn aber z.B. die Perkins'sche Heizmethode zugleich für Trockenräume mit hoher Temperatur oder gar zum Erwärmen von Flüssigkeiten mitbenützt werden soll, so ist dann das System oder die Systeme, welche dazu dienen sollen, zu isoliren, und wenn die Temperaturdifferenzen groß sein sollten, sogar auch im Ofen durch eine Scheidewand zu trennen. Die schon in unserm ersten Projecte zur Anwendung gekommene Trennung der Ofenröhren in mehrere Stücke, um die Spiralen zu umgehen, wird um so nothwendiger und um so vortheilhafter sein, als die Systeme selbst größer sind, und unter Umständen sogar zur Bedingung werden, unter welcher sehr große Systeme Anwendung finden können. In den Figuren 6 und 7 ist dargestellt, wie solche Kupplungen am leichtesten bewerkstelligt werden können. Da diese stets außer dem Ofen stattfindet, so würde sogar Gußeisen dem Drucke vollkommen genügenden Widerstand leisten; nur möchte zu befürchten sein, daß die Gewinde, in welche die Röhren geschraubt werden, ausbrechen könnten; aber ich denke, daß hämmerbares Gußeisen entsprechen und dann am wenigsten rosten würde. Da große Röhrensysteme stets auch eine große Circulationsgeschwindigkeit verlangen, so wird auch in dieser Beziehung eine Theilung der Ofenröhre in mehrere Stücke den Vortheil haben, daß das Wasser sicherer und regelmäßiger die Wärme aus den Verbrennungsproducten aufnimmt. Einfluß der Differenzent'' – t' und Größe der Systeme. Am besten und übersichtlichsten können wir die Verhältnisse betrachten, wenn wir für irgend eine bedeutende Wärmemenge und für verschiedene Werthe von t''t' ausrechnen: 1) die erforderlichen Röhrenlängen, 2) den Widerstand in denselben, 3) die erforderliche Geschwindigkeit, 4) die danach erforderlichen Druckhöhen, 5) die diesen zukommenden Fallhöhen und endlich 6) alle diese Werthe für 1, 2, 3 und 4 gleich große Systeme. Es soll die in einem großen Gebäude zu vertheilende Wärmemenge gleich 150000c sein; dann wäre die Menge für 1 System = 150000c 3 System = 50000c 2 =   75000 4 = 37500. Die Werthe t''t' wollen wir für diese vier Systemengrößen 290–60, 290–100 und 250–60 machen. Es wird vorausgesetzt, daß die mehrfachen Systeme mit einander gekuppelt werden, so daß die überschüssige Druckhöhe des einen Systems der ungenügenden einer andern zu Hilfe kommt. Daher sind dann die Werthe R = Widerstände gegen die Circulation des Wassers für die Zahl sämmtlicher gekuppelten Systeme in Rechnung zu bringen, da durch die Kupplung die Druckhöhe aller Systeme ausgeglichen wird; daher wird dann auch die Geschwindigkeit in allen Systemen gleich und zwar um so kleiner, als die Zahl der Systeme größer ist. Wir machen also von den bereits bekannten Formeln Gebrauch: Länge der Transmissionsröhren = Wärmemenge/W. Länge der Ofenröhren = Wärmemenge/W°. Diese Länge der Leitungsröhren müssen wir vor der Hand willkürlich nehmen; wir setzen für 1 System = 25m, für 2 Systeme = 30m, für 3 Systeme = 35m und für 4 Systeme = 40m. Ebenso müssen wir für die Umbiegungen eine Annahme machen; wir setzen 1/10 der totalen Röhrenmenge. 1 System 2 Systeme 3 Systeme 4 Systeme t''t' = 290 – 100 = 190 m m m m Länge der Transmissionsröhren 476 238 158 119 Länge der Ofenröhren   57   28   19   14 Länge d. Leitungsröhren   25   30   35   40 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Totale Länge 558 296 212 173 Zur Bestimmung von R 558 592 636 692 Werthe von R 1 + 558+ 58 = 617 1 + 592+ 59 = 652 1 + 636+ 63 = 700 1 + 692+ 69 = 762 Circulationsgeschwindigkeit v       0,485        0,2424      0,1616     0,1212 Druckhöhe P = (v²R)/2g     7,40      1,953    0,932   0,570 Fallhöhen P/(s – s') 99,3 26,2 12,51 7,66 t''t' = 290 – 60 = 230Länge der Transmissionsröhren 554 277 184 138 Länge der Ofenröhren   60 30   20   15 Länge d. Leitungsröhren   25 30   35   40 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Totale Länge 639 337 239 193 1 System 2 Systeme 3 Systeme 4 Systeme m m m m Zur Bestimmung von R 639 674 717 772 Werthe von R 1 + 639+ 63 = 703 1 + 674+ 67 = 742 1 + 717+ 71 = 789 1 + 772+ 77 = 850 Circulationsgeschwindigkeit v 0,4004 0,2002 0,1335 0,1001 Druckhöhen P = (v²R)/2g   5,75     1,517         0,717       0,434 Fallhöhen P/(ss')= h 62,60 16,51      7,81    4,73 t''t' = 250 – 60 = 190Länge der Transmissionsröhren 696 353 235 176 Länge der Ofenröhren   57   28   16   14 Länge d. Leitungsröhren   25   30   35   40 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Totale Länge 778 411 286 230 Zur Bestimmung von R 778 822 858 920 Werthe von R 1 + 778+ 77 = 865 1 + 822+ 82 = 905 1 + 858+ 85 = 944 1 + 920+ 92 = 1013 Circulationsgeschwindigkeit v 0,4848 0,2424 0,1616 0,1212 Druckhöhen P = (v²R)/2g    10,26    2,71      1,257     0,759 Fallhöhen h = P/(ss') 167,4  35,15 16,29    9,84. Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich nun, daß die Theilung in mehrere Systeme vor allem die erforderliche Circulationsgeschwindigkeit vermindert und in Folge dessen auch die Widerstände gegen dieselbe und die erforderliche Fallhöhe; dann daß die erforderliche Röhrenlänge am größten wird, wenn t''t' ungleich klein ist und auf einer niedrigeren Temperatur liegt; wird hingegen diese erhöht, so wird die Röhrenlänge wieder kleiner. In Beziehung auf Constructionskosten ist also die Differenz t''t' = 290 – 100 am vortheilhaftesten, in Beziehung auf die erforderliche Fallhöhe die Differenz t''t' = 290 – 60. Man wird also letztere Differenz wählen, sobald die Localität und die nothwendige Disposition nur geringe Fallhöhen bieten, sowie man in diesem Falle auch genöthigt sein wird, nur kurze Systeme zu machen. Auf den Brennstoffconsum haben weder die Werthe t''t', noch die Länge der Systeme Einfluß; in dieser Beziehung kommt alles auf die totale Menge der Wärme an, die im Ofen empfangen wird. Wenn wie z.B. in diesem Falle diese Menge gleich 150000c ist, so ist das Verhältniß des Consums zum Nutzeffect = 195230 : 150000; also letzterer = 76,96 Proc. Bestimmung der Größe der Systeme und Anordnung derselben. Um die Länge und Menge der Systeme zu bestimmen, ist zu untersuchen, wie groß die Druckhöhe bei der durch die Localität gegebenen Fallhöhe sein müsse. Als erstes Beispiel wollen wir annehmen, die 150000c seien für mehrere große Fabriks- oder Arbeitssäle bestimmt, die zu ebener Erde liegen und zwar so, daß der Ofen auf demselben Niveau angebracht werden müsse; ferner daß man das möglichst geringe Röhrenquantum verwende, daher t''t' = 290 – 100 = 190 setzen kann. Unter solchen Bedingungen kann eine Fallhöhe nur dadurch erhalten werden, daß man die eine Hälfte der Transmissionsröhren in einiger Höhe über dem Boden, die andere auf oder in demselben anbringt. Betrachten wir nun die vorstehenden Rechnungsergebnisse für t''t' = 290 – 100, so finden wir daß 1, 2, 3, 4 Systeme die Fallhöhen 96,9, 26,2, 17,51 und 7,66m erfordern. Da wir aber nicht annehmen können, daß unsere Säle eine solche Höhe haben, so müssen wir also eine größere Zahl von Systemen machen. Dagegen können wir in diesem Falle alle Leitungsröhren entbehren und ebenso die Zahl der Umbiegungen auf ein Minimum bringen, wodurch die Widerstände gegen die Circulation kleiner werden und folglich auch die erforderlichen Fallhöhen. Da nun jedes System aus zwei gleich langen Röhren besteht, von denen die eine oben, die andere unten liegt, so müssen wir die Röhrenlängen mit in Rechnung ziehen, was dann die Untersuchung etwas weitläufig macht. Theilen wir die 476m Transmissionsröhren in 6, 7, 8 und 9 Systeme, so bekommen wir: 79,93  68,0  59,5  und  52,9, somit haben wir pro Temperaturintervall von 10°, da tt dann 19 bietet, 79,33/19 = 4,158    68/19 = 3,579 59,5/19 = 3,1316    52,9/19 = 2m,7842. Diese müssen wir mit den Werthen C a der Tabelle II multipliciren und die Producte addiren, die Summen müssen dann = 150000/6 = 25000    150000/7 = 21429 150000/8 = 18750    150000/9 = 16666 werden; wir erhalten: für 6 Systeme für 7 Systeme obere untere obere untere Röhre Röhre tt 10 = 2548,0   599,1   1130,3   515,7 20 = 2356,7 1090,2   1293,7   938,4 30 = 2177,5   986,3   1347,5   848,9 45 = 2031,6   892,7   1467,7   768,4 50 = 1875,2   802,1   1614,1   690,4 60 = 1705,2   717,2   1748,7   617,4 70 = 1565,4   637,0   1874,3   548,3 80 = 1435,3   561,3   2028,6   483,1 90 = 1313,1   490,2   2193,2   421,9 95 =   599,1   422,9     515,7   364,0 –––––––––––––––––––––––––––––––––––– 17607,1 7199,0 15213,8 6196,5 24806,1 21410,3 für 8 Systeme für 9 Systeme obere untere obere untere tt 10 =     988,9   451,2     879,2   401,2 20 =   1132,0   821,1   1006,4   730,0 30 =   1179,0   748,2   1048,2   660,4 45 =   1284,2   672,3   1141,8   597,8 50 =   1412,3   604,1   1255,6   537,1 60 =   1530,1   540,2   1360,3   480,3 70 =   1640,0   479,8   1458,1   426,5 80 =   1775,0   422,7   1578,1   375,8 90 =   1919,0   369,2   1706,2   328,2 95 =     451,2   318,5     401,2   383,1 –––––––––––––––––––––––––––––––––––– 13311,7 5427,3 11835,1 4820,4 18739,0 16655,5 Um nun daraus die Temperatur des Wassers in der Röhre an der Stelle zu bestimmen, wo diese nach unten umbiegt, reduciren wir die Summen: 17607,1   15213,8   13311,7   11835,1 durch Division durch die Röhrenlängen 4,158 3,579 3,1316 2,7842 auf 4234,5 4250,6 4250,8 4550,8 und setzen diese in eine Proportion ein mit 4037,8 : 240, der Zahlsumme der Werthe C a Tabelle II für t = 240°, und erhalten dann: t = 252°; daher ss' für 252 – 100 = 0,95548 – 0,89491 = 0,06057. Nun hat jedes System 8 Umbiegungen im rechten abgerundeten Winkel, wovon 5 auf den Ofen kommen, da wir keine Leitungsröhren brauchen; es sind daher die Werthe = R, d.h. Widerstände gegen die Circulation des Wassers für: 6 Systeme = R = 1 + 553 + (6 × 8)/2 = 558 7 1 + 553 + (7 × 8)/2 = 562 8 1 + 553 + (8 × 8)/2 = 566 9 1 + 553 + (9 × 8)/2 = 570. Die Geschwindigkeiten sind 1/6, 1/7, 1/8 und 1/9 der Zahl, die wir für 1 System gefunden, also v = 0,080833 0,069285 0,060625 0,053888, und führen wir nun diese Werthe in die Formel P = (v²R)/2g ein, so erhalten wir P = 0,1859 0,1376 0,1060 0,0844, und dann gibt uns P/(ss'), die Höhe, um welche die obere Röhre höher liegen muß als die in oder auf dem Boden. Wir erhalten h = 3,069 2,271 1,751 1m,393. Es werden also für den vorliegenden Zweck 7 oder 8 Systeme am passendsten sein, da zu h = 3,069 kaum Platz ist und h = 1,393 zu niedrig wäre, um freien Durchgang unter der suspendirten Röhre zu gewähren. Hätten wir hingegen einen mehr langen als hohen Bau mit 150000c zu versehen, in welchem zugleich die Luft erneuert werden soll, so wäre die Heizkammer in das Kellergeschoß zu verlegen und derjenige Werth von t''t' zu wählen, der am meisten Druckhöhe liefert, also 290 – 60, damit der Ofen nicht allzutief im Keller eingegraben werden müsse. Eine so mit Perkins'schen Röhren versehene Heizkammer hat dann den Vortheil, daß die Luftcanäle sämmtlich senkrecht unter die zu heizenden Räume geführt werden können. Da ist nun die nothwendige Länge dieser Heizkammer zu berücksichtigen. Es muß die Länge der Transmissionsröhren eine solche werden, daß, ähnlich wie im vorliegenden Falle, jedes System aus 2, 4, 6 oder 8 gleich langen Stücken besteht, welche in umgekehrter Richtung parallel über einander liegen. Für 150000c ist bei t''t' = 290 – 60 die totale Länge der Transmissionsröhre = 554m. Für 6 Systeme wäre sie also pro System = 554 : 6 = 92m,33, für 8 Systeme = 554 : 8 = 69m,22. Wenn daher die Heizkammer 80m lang werden müßte, so würde dies eine Systemlänge erfordern, die zwischen diesen beiden Zahlen liegen würde, und wir wären dann genöthigt, eine Differenz t''t' zu wählen, welche dieser Bedingung entspräche. Um nun aber nicht allzu weitläufig zu werden, wollen wir annehmen, unsere Heizkammer bedürfe einer Länge von 69m, was also eine Theilung in 8 Systeme nach sich zieht, und jedes System wird dann eine Doppelröhre von 34m,5 Länge liefern. Die Zahl der Umbiegungen ist bei dieser Anordnung = 11 pro System, daher R = 1 + 554 + 1/2 × 8 × 11 = 599. Die Geschwindigkeit v = 0,4004 : 8 = 0,05005, daher dann P = (0,05005² × 599)/2g = 0,0765. Nun müssen wir noch den Werth von ss' suchen, um zu erfahren, wie tief die Sohle des Ofens liegen muß, um die Druckhöhe zu geben. Wenn wir dabei mit gewissenhaftiger Genauigkeit verfahren wollen, so müssen wir abermals suchen, wie viel Wärmeeinheiten die obere Röhre transmittirt. Dies habe ich gethan und gefunden, daß das Wasser da, wo die erste Umbiegung kommt, noch die Temperatur 263 hat. Daraus ist dann die Temperaturdifferenz an dieser Stelle = 290 – 263 und ss = 0,89082 – 0,88095 = 0,00987, was dann für 0m,15 Fall eine Druckhöhe von 0,0014805 gibt, welche wir aber vernachlässigen gegen die kleine negative Druckhöhe, die wir im Ofen haben. Dagegen wird dann die Differenz an der Biegung, welche in den Ofen zurückführt, gleich 263 – 60 und ss = 0,97279 – 0,89082 = 0,08197 und daraus Distanz der Ofensohle von der untern Röhre P/(ss) = 0,0765 : 0,08197 = 0m,934 und Distanz von der Decke = 0,934 + 0,150 = 1m,084, was zu wenig ist, wenn die Ofendecke eine Dicke von 0m,6 haben soll; aber nichts hindert uns, die Röhren in der Heizkammer etwas tiefer anzubringen, um dem Ofen seine natürliche Lage und Höhe geben zu können. Der Ofen wird also in die Mitte der Heizkammer gestellt, und von den 8 Systemen laufen vier nach rechts und vier nach links. Als drittes Beispiel zur Bestimmung der Systemlänge nehmen wir an, das zu beheizende Gebäude sei ein großes Wohnhaus für viele Wohnungen, die in 4 Stockwerken vertheilt sind. Um die Vertheilung in den einzelnen Räumen mit mehr Bequemlichkeit vornehmen zu können, wählen wir die Temperaturdifferenz t''t' = 260 – 60, um eine etwas größere Röhrenlänge zu bekommen, wenn auch dadurch die erforderliche Druckhöhe vermehrt wird, da es uns bei 4 Stockwerken kaum an Fallhöhe mangeln wird. Wir wollen versuchen, mit 3 Systemen auszukommen. Dafür gibt uns die oben ausgeführte Berechnung für verschiedene Werthe von t''t' bereits alle Daten, nämlich R = 944, v = 0,1616 und P = 1,257. Wenn nun der Wärmebedarf in allen 4 Stockwerken gleich groß ist, so muß das erste System im obersten 4. Stock 3/4 seiner Wärme abgeben und 1/4 kommt auf den 3. Stock. Das 2. System gibt 2/4 an den 3. Stock ab und 2/4 gehen an den 2. Stock. Das dritte System gibt 1/4 im 2. Stock ab und 3/4 im 1. Stock. Wir müssen also bestimmen, mit welchen Temperaturen das Wasser aus jedem Stockwerke nach unten gelangt. Dazu ist es nun nicht mehr nöthig, die Röhrenlängen zu berücksichtigen. Jedes System enthält die Summe von 4037c,8; der vierte Theil davon ist 1009c,5. Der oberste 4. Stock fordert aber 4037,8 – 1009,5 = 3028c,3 aus dem ersten Systeme und der 3. Stock empfängt = 1009c,5 aus dem ersten Systeme und 4037,8 – 2 × 1009,5 = 2018c,8 aus dem zweiten Systeme. Der 2. Stock empfängt 2 × 1009,5 = 2019c,0 aus demselben und 4037,8 – 3 × 1009,5 = 1009c,3 aus dem dritten Systeme. Der 1. Stock empfängt 4037,8 – 1009,5 = 3028c,3 aus demselben. Nun haben wir die zu den Wärmemengen 3028,3 2018,8 1009,5 zugehörigen Temperaturen zu suchen. Die Summen C a Tabelle II 3176,7 für 220°, 2139,2 für 190° und 943,5 für 140° geben die Proportionen 3176,7 : 3028,3 = 220 : x     x = 209° 2139,2 : 2018,8 = 190 : x x = 179°   943,5 : 1009,5 = 140 : x x = 150°. Nun kennen wir blos die Fallhöhen durch die Stockwerke hindurch und müssen erst suchen, jene im Kellergeschosse zu bestimmen, um die nothwendige Druckhöhe zu erhalten. Das 1. System liefert uns tt 250 – 209 ss = 0,91126 – 0,89565 = 0,01561 von Stock 4 nach 3, dann 209 –   60 0,97279 – 0,91126 = 0,06153 von Stock 3 nach Ofen. Das 2. System liefert uns tt 250 – 179 0,92302 – 0,89565 = 0,02737 von Stock 3 nach 2, dann 179 –   60            0,97279 – 0,92302 = 0,04977 von Stock 2 nach Ofen. Das 3. System liefert uns tt 250 – 150 0,93467 – 0,89565 = 0,03902 von Stock 2 nach 1, dann 150 –   60            0,97279 – 0,93467 = 0,03812 von Stock 1 nach Ofen. Sind nun die Fallhöhen pro Stockwerk = 3m,1, so können wir damit einstweilen die Druckhöhen berechnen, welche sich bis auf den Boden des ersten Stockwerkes ergeben, und wir erhalten: 0,01561 × 3,1 = 0,048391 0,06153 × 6,2 = 0,381486 0,02737 × 3,1 = 0,084847 0,04977 × 3,1 = 0,154287 0,03902 × 3,1 = 0,120962 Die erforderliche Druckhöhe ist = 1,257000 Davon ab die obenberechnete = 0,789973 ––––––––– Bleiben noch zu erzeugen    0,467027 Die Summe der Werthe ss für die drei zum Ofen zurückkehrenden Röhren ist: 0,06153 + 0,04977 + 0,03815 = 0,14942; dividiren wir diesen in der noch zu erzeugenden Druckhöhe, so erhalten wir 0,467027 : 0,14942 = 3m,125 als nöthige Entfernung der Ofensohle vom Boden des ersten Stockes. Wir hätten dann: 0,01561 × 3,1 = 0,048391 0,06153 × 9,325 = 0,573760 0,02737 × 3,1 = 0,084847 0,04977 × 6,225 = 0,309820 0,03902 × 3,1 = 0,120962 0,03812 × 3,125 = 0,119130 ––––––––––– 1,256960 als erforderliche Druckhöhe. Das sind freilich andere Verhältnisse als jene Lilliputsysteme von 60 bis 70m für die Transmission von 6000c, welche weder die erwartete Transmission geben, noch einen Nutzeffect, der höher wäre als jener der geringsten Heizmethode. (Schluß folgt.)