Stromverbrauch der Portalkrane.Von H. Koll,Karlsruhe.(Schluß von S. 436 d. Bd.)Stromverbrauch der Portalkrane.VI. Beschreibung des
Kranes.Die Fig. 1 gibt eine Gesamtansicht des Kranes in
verschiedenen Darstellungen. Das Halbportal überspannt zwei Eisenbahngleise und die
Rampe eines Speichers. Das halbe Portal stützt sich an der einen Seite auf eine auf
die Kaikante verlegte Schiene und an der anderen Seite auf eine an der Speichermauer
befestigte Laufbahn. Das Hub- und Schwenkwindwerk ist in den Fig. 2 und 3
besonders dargestellt. Die Motorwelle ist verlängert und trägt auf ihrem äußersten
Ende das Antriebsritzel und in Verbindung hiermit eine Keilbackenbremse a. Zum Antrieb der Trommelwelle ist nur ein Vorgelege
vorhanden. Auf der Vorgelegewelle ist eine Reibungsklinkenbremse b vorgesehen, die derart wirkt, daß beim Heben der Last
die Klinken eine Umdrehung der Vorgelegewelle c
zulassen, wobei die Bremsscheibe von b in Ruhe bleibt
und durch das geschlossene Bremsband am Umlaufen verhindert wird. Soll die Last
gesenkt werden, so wird das Bremsband von b durch Hebel
d und Gestänge e
gelüftet. Gleichzeitig wird durch denselben Hebel auch die Keilbackenbremse a geöffnet. Auf der Trommelwelle f sind zwei Trommeln g und
h in bekannter Weise so angeordnet, daß g mit dem Antriebszahnrad i und h mit der Haltebremse k verbunden sind, um entweder mit dem Kran als
Lastenkran für Stückgüter, oder als Greiferkran mit einem Zweikettengreifer für
Getreide, Kohlen usw. arbeiten zu können.
[Textabbildung Bd. 322, S. 451]
Fig. 1.Das Windwerk und die Motoren sind auf einer gemeinschaftlichen schweren gußeisernen
Grundplatte aufgebaut. Das Schwenkwerk wird durch das wagerechte Schneckengetriebe
l in Verbindung mit Zahnrädern m und n angetrieben.
Zahnkranz n und Laufring o
sind sicher mit dem Portal des Kranes verbunden. Es wälzt sich somit Zahnritzel m bei seiner Umdrehung auf dem Umfang von n ab. Vier Laufräder p
stützen das Drehgestell auf den Laufring o. Das ganze
dreht um den Königszapfen q, der ebenfalls mit dem
Portal des Kranes umwandelbar verbunden ist. Der Königszapfen q ist durchbohrt, um die Stromzuleitungsdrähte, nach
den Schleifringen r durchzuführen; letztere sind auf
q befestigt. Die Fig.
4 und 5 zeigen die Kugellagerkonstruktion,
wie sie bei dem Kran zur Ausführung gelangt ist.
[Textabbildung Bd. 322, S. 452]
Fig. 2.
[Textabbildung Bd. 322, S. 452]
Fig. 3.
[Textabbildung Bd. 322, S. 452]
Fig. 4.
[Textabbildung Bd. 322, S. 452]
Fig. 5.Ring a wird auf die Achse
gepreßt, während Ring b durch den Lagerdeckel c in seiner Lage gehalten wird. Die Arbeitsweise ist
aus der Zeichnung deutlich ersichtlich. Hubwindenlager und Motoren werden mit! diesen Kugellagern versehen und zwar ist dies
eine Spezialkonstruktion der Gesellschaft für elektrische
Industrie in Karlsruhe, welche gute Erfolge hiermit erzielt hat, in
Sonderheit mit den Motoren, die in folgedessen einen hohen Nutzeffekt haben.VII. Stabilität des
Kranes.Für den Drehzapfen ist es ein Haupterfordernis, daß derselbe weder auf Zug noch auf
Biegung beansprucht wird. Aus diesem Grunde ist es notwendig, daß der Schwerpunkt
des drehenden Teils innerhalb des Rollkranzes liegt und zwar so weit nach innen, daß
er innerhalb der Landseite von dem großen Laufrad des senkrechten Portalfußes sich
befindet. Es ist dieses auch der Fall, wie die nachfolgende Rechnung zeigt. Die zwei
ungünstigsten Beanspruchungen wären zu untersuchen:1. Wenn der Kran mit der Höchstlast belastet ist und2. wenn er unbelastet ist.
[Textabbildung Bd. 322, S. 453]
Fig. 6.In Fig. 6 sind die Schwerpunkte und Belastungen der
einzelnen Konstruktionsteile des drehenden Oberteils für beide Fälle eingetragen.
Nachfolgende Tab. 2 gibt die Einzelgewichte der drehbaren Teile an:Tabelle 2.
kgSeil, Kugel, Haken usw.AuslegerKontroller mit
WiderstandVier Drehrollen mit Achsen und LagerKompl.
FührerhausDrehgestellWinde mit Motoren
usw.Gegengewichte 300 2000 550 1112 4126 2815 8872 4650Summa:24425
1. Der belastete Kran.In Tab. 3 sind die Momente zusammengestellt unter Zugrundelegung der dem Ausleger
zunächst befindlichen Drehrollen als Kippkante.Tabelle 3.
Hiernach hat man am Auslegerkopf eine Sicherheit vonund einen Raddruck vonFerner ergibt sich der Schwerpunktsabstand von der Kippkante
zuBei 6000 kg Last, mit welcher der Kran probiert wurde, ist der
Schwerpunkt von der vorderen Kippkante noch entfernt umDie Sicherheit am Auslagerkopf beträgt in diesem Falle2. Der unbelastete Kran.In Tab. 4 sind die Momente zusammengestellt unter Zugrundelegung der dem Gegengewicht
zunächst befindlichen Drehrollen als Kippkante:Tabelle 4.
Die Sicherheit am Gegengewicht beträgt somitAbstand des Schwerpunktes von der KippkanteEs ist somit nach beiden Seiten genügend Sicherheit vorhanden und zwar annähernd
genau, wenn man den Zustand des leeren Kranes mit dem mit der Probelast von 6000 kg
beanspruchten Kran vergleicht.