Titel: TECHNIK UND INDUSTRIE AUF DER INTERNATIONALEN HYGIENE-AUSSTELLUNG IN DRESDEN.
Autor: A. Sander
Fundstelle: Band 326, Jahrgang 1911, S. 793
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TECHNIK UND INDUSTRIE AUF DER INTERNATIONALEN HYGIENE-AUSSTELLUNG IN DRESDEN. Von Dr.-Ing. A. Sander, Charlottenburg. (Schluß von S. 780 d. Bd.) SANDER: Technik und Industrie auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden. Auch die Halle 35, die die „Hygiene im Verkehr“ zu Land und zu Wasser darstellt (der Luftverkehr wurde noch nicht berücksichtigt), bietet dem technisch interessierten Besucher ein reichhaltiges Anschauungsmaterial. Es wird hier von den meisten deutschen Eisenbahndirektionen die technische Vervollkommnung von Streckenanlagen, Gleisbauten und Sicherheitsvorrichtungen vorgeführt, soweit sie eine erhöhte Sicherheit der Reisenden und des Betriebspersonals erstreben. Ferner werden die Einrichtungen der Hilfszüge und sonstige Rettungsgeräte im Bild oder an Modellen veranschaulicht. Von der Kgl. Preußischen Eisenbahndirektion ist das Modell einer Desinfektionsanlage für ganze Eisenbahnwaggons ausgestellt. Diese von der Firma Julius Pintsch, A.-G., Berlin, errichtete Anlage befindet sich in der Hauptwerkstätte des Bahnhofes Potsdam. Sie dient nicht allein zur Desinfektion, sondern auch zur Reinigung von Personenwagen, besonders der nach Rußland verkehrenden D-Zugwagen, von Ungeziefer und schließlich auch zum Austrocknen von Speisewagen, deren Fußböden häufig völlig durchnäßt sind. Die gründliche Reinigung von D-Zugwagen und die völlige Vertilgung von Ungeziefer waren bisher nur durch Herausnehmen aller Polsterteile zu erreichen und infolgedessen recht langwierig und kostspielig. Mit dem neuen Apparat sind diese Arbeiten dagegen sehr schnell und einfach zu erledigen. Er besteht aus einem gußeisernen Zylinder von etwa 5 m innerem Durchmesser und ungefähr 25 m Länge. Die beiden Enden sind durch Böden verschließbar, von denen der eine mit Hilfe eines Kranes zur Seite gedreht werden kann. Einschließlich dieses Kranes wiegt der ganze Apparat 135000 kg. Wenn der zu reinigende Eisenbahnwagen in den Zylinder hineingefahren ist, wird der Deckel mit Hilfe des Kranes vorgeschoben und mit Klappschrauben an den Rand des Zylinders festgedrückt. Dann wird mitte's Frischdampfes der Innenraum auf 45–50° erwärmt und die Luft mittels einer Siemens-Schuckert-Luftpumpe, die mit einem Drehstrommotor gekuppelt ist, auf eine Verdünnung von 70–74 cm Quecksilbersäule unter normal gebracht. Die gleichmäßige Durchwärmung des ganzen Apparates und des eingefahrenen Wagens wird durch zwei Ventilataren noch befördert und ist nach etwa fünf Stunden erreicht; das Evakuieren des fast 500 cbm großen Raumes nimmt zwei Stunden in Anspruch. Da unter diesen Umständen allen Lebewesen ihre Körperflüssigkeit entzogen wird, so ist man sicher, daß hierbei alle Insekten samt ihrer Brut vernichtet werden. Weder die Polster noch die Wandbekleidung brauchen hierbei entfernt zu werden, und auch die äußere Lackierung des Wagens wird in keiner Weise beschädigt. Schließlich wird in dem Vakuum noch Formalin verdampft, dessen Dämpfe beim Wiedereinströmen der Luft von dieser bis in die kleinsten Poren mitgenommen werden, so daß eine vollkommene Abtötung aller Krankheitskeime mit Sicherheit erreicht wird. Die Betriebskosten für die Desinfektion eines großen Schlaf- oder D-Zugwagens belaufen sich auf 20 M, während früher die Reinigung eines durch Ungeziefer verschmutzten Wagens das Zehnfache an Löhnen kostete und keine Gewähr für eine einwandfreie Reinigung gab. Es wäre daher sehr wünschenswert, wenn auch auf anderen Bahnhöfen solche Anlagen errichtet würden, damit besonders alle aus dem Ausland kommenden Wagen in bestimmten Zeitabständen einer solchen Reinigung unterzogen werden könnten. In der Gruppe „Schiffsverkehr“ finden wir einen ähnlichen Zwecken dienenden Apparat nach Nocht-Giemsa zur Vernichtung pestkranker Ratten und Mäuse auf Schiffen mittels Generatorgas. Es sind hier ferner einige Schiffsmodelle zu sehen, an denen man besonders die Vervollkommnung der Beleuchtungs-, Heizungs- und Lüftungsanlagen verfolgen kann. In der Unterabteilung Seeschiffahrt werden Bilder von Quarantäneanstalten, Einrichtungen für das Auswandererwesen und u.a. auch Unterwassersignale vorgeführt. In der Unterabteilung Straßenverkehr zeigt das Leipziger-Asphaltwerk R. Tagmann ein neues Teerschotterpflaster „Pyknoton“ zur Herstellung staubfreier und geräuschloser Straßen; es wird durch Behandeln von zerkleinertem Hartgestein mit einem Pech-Oel-Präparat und unter Zusatz von Sand hergestellt und gibt sehr feste und dauerhafte Straßendecken. Von der Firma Rudolf Wolle, Leipzig, sind Eisenbetonasbeston-Schwellen für Straßen- und Eisenbahnen ausgestellt, die sich vor Holz und Eisen dadurch auszeichnen, daß sie nicht faulen bezw. rosten wie diese Materialien, aber ebenso widerstandsfähig sind. Die Firma stellt auch Eisenbetonmaste für elektrische Leitungen her, die ebenfalls sehr widerstandsfähig und gegen Witterungseinflüsse vollkommen unempfindlich sind. An diese Halle schließt sich die Waggonhalle an, in der die Stadt Dresden das neueste Modell eines Motorwagens der Städtischen Straßenbahn und die Verwaltung der Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen neben einem Lokomotivenführerstand einen schmalspurigen Personenwagen von besonderer Konstruktion vorführt. Dieser Wagen ist für den Wintersportverkehr bestimmt und ist an den äußeren Längswänden mit langen Kästen versehen, die zur Aufnahme von Schneeschuhen dienen. Auch im Innern ist er so eingerichtet, daß eine größere Zahl von Rodelschlitten über und unter den Sitzplätzen gut untergebracht werden kann; außerdem besitzt er eine Entstaubungsanlage. Von besonderem Interesse ist ein von der Sächsischen Waggonfabrik Werdau, A.-G., Werdau i. Sa., konstruierter Spezialwagen für den Transport lebender Fische (D. R. P. a). Dieser nach eigenen Ideen der Firma entworfene Wagen enthält einen Benzinmotor, einen besonderen Wendetrieb, eine Hochdruckkreiselpumpe mit Saug- und Druckleitung, eine Luftdruckpumpe, ferner eine vollständige Beleuchtungseinrichtung mit Dynamomaschine und einen Aufenthaltsraum für den Wagenbegleiter. Die nächste Halle zeigt die Fortschritte auf dem Gebiete der Krankenfürsorge und des Rettungswesens. Hier findet man die verschiedenartigsten Einrichtungsgegenstände für Krankenhäuser und deren Nebenanlagen, so Desinfektions- und Sterilisationsapparate, Eis- und Kühlmaschinen, orthopädische Apparate, chirurgische Instrumente, Verbandstoffe und Gummiwaren. Besonders sei erwähnt eine vollständige Kochanlage der Firma Gebrüder Röder in Darmstadt, die für ein großes Krankenhaus bestimmt ist und sowohl für Gasheizung wie auch für Kohlenheizung mit rauch- und rußfreier Feuerung Patent Sichert eingerichtet ist. Die Abteilung Rettungswesen umfaßt Transportvorrichtungen aller Art für Kranke und Verwundete, Wagen für Pferdebespannung und Krankenautomobile, ferner feuersichere Türen, Blitzableiter, chemische Feuerlöscher, Alarmsignale, Sauerstoffatmungsapparate und Feuerwehrutensilien. Die Ausstellungsgegenstände aus dem Gebiete der Armee-, Marine- und Kolonialhygiene sind in einer besonderen Halle untergebracht. Sehr gut beschickt ist auch die Abteilung wissenschaftliche Instrumente; sie enthält Meßinstrumente für Gas, Wasser und Elektrizität, orthopädische und zahnärztliche Apparate, Röntgenröhren und andere elektromedizinische Geräte, ferner Thermometer und meteorologische Instrumente verschiedenster Art, photographische Apparate für wissenschaftliche Zwecke und Mikro-Kinematographen, Mikroskope, Prismengläser und andere Erzeugnisse der Feinmechanik. Die bekannte Firma W. C. Heraeus, G. m. b. H., Hanau a. M., zeigt eine Reihe von Geräten, die aus geschmolzenem Bergkristall (Quarzglas) geblasen sind, ferner elektrische Laboratoriumsöfen, Fernthermometer und Quecksilberdampf-Bogenlampen mit Quarzmantel. Wagen und Gewichte für genaueste wissenschaftliche Wägungen stellt F. Sartorius, Göttingen, aus. Eine sehr umfangreiche Sammlung ihrer Erzeugnisse führt die Firma Carl Zeiß, Jena, vor; wir finden hier die verschiedensten Apparate für Geodäsie, Astronomie, Mikroskopie und Photographie, ferner Meßinstrumente und Fernrohre. Besondere Beachtung verdient auch der Stand der Siemens & Halske, A.-G., Berlin. Neben elektrotechnischen Apparaten und Meßinstrumenten, Lichtbädern und anderen elektromedizinischen Apparaten sind hier eine Reihe von Gegenständen zu sehen, die aus Tantalmetall gefertigt sind. Mit der Erkenntnis, daß das Tantal ein geeignetes Material zur Herstellung von Glühfäden für elektrische Lampen ist, sah sich die Firma zunächst genötigt, zur Gewinnung des Metalls aus den Erzen ein wirtschaftliches Verfahren auszuarbeiten. Nun ist es ihr auch gelungen, andere Anwendungsgebiete für dieses Metall zu schaffen. So hat man mit gutem Erfolg Schreibfedern aus Tantal hergestellt, sie sind ebenso elastisch wie Stahlfedern, rosten aber nicht und sind, da sie sich härten lassen, auch gegen mechanischen Abschliff sehr widerstandsfähig. Von dem Materialprüfungsamt in Groß-Lichterfelde angestellte Versuche ergaben, daß die Tantalfedern auch bei mehrwöchiger Einwirkung der Tinte nicht angegriffen werden. Sie eignen sich daher ganz besonders als Ersatz von Goldfedern für Füllfederhalter. Weiter finden wir eine große Sammlung zahnärztlicher Instrumente, deren Spitzen alle aus Tantal hergestellt sind und die infolgedessen durchaus säurebeständig sind. Ozonapparate zur Sterilisation von Trinkwasser wie zur Luftreinigung werden im Betrieb vorgeführt. In einem großen Sterilisationsturm sieht man, wie die ozonisierte Luft mit dem zu reinigenden Wasser innig vermischt wird, so daß das Wasser völlig frei von pathogenen Keimen oben abfließt. Die Luft enthält 2–2,5 g Ozon in 1 cbm und die gesamten Kosten der Sterilisation einschl. Vorklärung und Schnellfiltration stellen sich auf 0,5–2,0 Pf. für den cbm Wasser. Mit diesem Verfahren sind schon in einer ganzen Reihe von Städten, die unter jährlich wiederkehrenden Typhusepidemien zu leiden hatten, sehr gute Erfolge erzielt worden; eine der größten Anlagen dieser Art wurde im vorigen Jahr in St. Petersburg in Betrieb genommen.D. p. J. 1911, S. 415. Dieses Werk wurde in einem Stadtteil errichtet, der täglich ungefähr 50000 cbm Wasser verbraucht und bisher nur mit rohem Newawasser versorgt war. Diese Anlage bedeutet daher für die Stadt St. Petersburg einen gewaltigen Fortschritt in hygienischer Beziehung und wird bei der Bekämpfung der Cholera eine wichtige Rolle spielen. Andererseits sind auch mit kleinen Ozonanlagen von 1–10 cbm Stundenleistung auf Schiffen wie in Brauereien und Eisfabriken, besonders in den Tropen, gute Erfolge erzielt worden. Schließlich sind auf diesem Stande noch sehr interessante Registrierapparate ausgestellt, die zur fortlaufenden Kontrolle von Fabrikabwässern mittels ihrer Leitfähigkeit dienen und von den Aufsichtsbehörden zur Feststellung der Verunreinigungen von Flußläufen benutzt werden. Die angrenzende Gruppe „Rauchschäden“ zeigt den zerstörenden Einfluß, den die Abgase der Fabrikschornsteine auf die Vegetation, besonders auf die Wälder, ausüben, und die Maßnahmen, die zur Verhütung dieser Schäden getroffen werden. Aus dem reichhaltigen statistischen Material, das hier zusammengetragen wurde, sei das Ergebnis von umfassenden Versuchen mitgeteilt, die das Stadtbauamt München über den Rußgehalt der Luft in München angestellt hat. Die Versuche wurden in der Art ausgeführt, daß immer während zwei Stunden in Kopfhöhe über dem Straßenboden je 1000 l Luft aufgefangen und durch Papierfilter hindurchgesaugt wurden. Aus der verschieden starken Färbung der verwendeten Filter ergab sich nun folgendes: 1. die Luft kommt nach München völlig rußfrei herein, 2. der Rußgehalt ist in den Morgen- und Vormittagsstunden am höchsten und nimmt gegen Nachmittag und Abend immer mehr ab, 3. der Rußgehalt ist an Sonntagen nicht geringer als an Werktagen, trotzdem die Industrie teilweise ruht; damit ist der wesentliche Einfluß der Hausfeuerungen auf den Rußgehalt der Luft nachgewiesen, 4. der Rußgehalt ist am stärksten im Stadtzentrum; auf dem Wege vom Zentrum nach außen findet eine teilweise Reinigung der Luft statt, und zwar in höherem Maße bei Westwind als bei Ostwind, 5. die Windrichtung und der Witterungscharakter sind von keinem entscheidenden Einfluß auf den Rußgehalt der Luft im Zentrum, dagegen ist von wesentlicher Bedeutung die Windstärke, und zwar nimmt der Rußgehalt mit zunehmender Windstärke ab. Unter den zur Verhütung der Rauchschäden vorgeführten Maßnahmen finden sich auch Modelle von Dissipator-SchornsteinenD. p. J. 1911, S. 320. , deren durchbrochene Wände ein inniges Vermischen der Rauchgase mit der Luft schon im Schornstein selbst ermöglichen und die sich schon an vielen Orten gut bewährt haben. Es versteht sich von selbst, daß auch die mehr medizinischen Abteilungen „Balneologie“, „Infektionskrankheiten“ usw. vieles enthalten, was für den Ingenieur und den Chemiker von Interesse ist, es sei da nur die Abteilung „Desinfektion“ genannt, die ein anschauliches Bild von dem heutigen Stand dieser Technik bietet, jedoch würde es zu weit führen, auf alles dies hier näher einzugehen. Einen wesentlichen Teil der Ausstellung bilden die Pavillons der ausländischen Staaten, die längs der Herkules-Allee errichtet wurden. Mit Ausnahme der Vereinigten Staaten von Amerika, deren Fernbleiben von der Ausstellung sehr zu bedauern ist, sind hier alle bedeutenden Kulturländer vertreten. Das Interesse des Auslandes für diese Ausstellung ist höchst anerkennenswert, zumal ein materieller Erfolg für die ausländische Industrie hierbei kaum zu erwarten ist. Besonders erfreulich ist die Teilnahme Frankreichs, das hier zum ersten Mal wieder seit 40 Jahren an einer deutschen Ausstellung teilnimmt. In dem französischen Pavillon findet man eine große retrospektive Ausstellung von Pasteurs Werk, dessen Büste auch gleich am Eingang aufgestellt ist. Weiter sind hier die zahlreichen Modelle von Anlagen zur Abwasserreinigung von Interesse. Auch bei England ist die Abteilung Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sehr gut beschickt. Besonders anschaulich sind hier die Maßnahmen zur Rauchbekämpfung dargestellt. Auf einem Bild sehen wir die ausgedehnten Anlagen der Stahlwerke in Glasgow, deren zwölf Schlote die ganze Gegend verdunkelten, solange die Kohlenfeuerung dort angewandt wurde, während seit der Einführung der Gasheizung die Rauchplage völlig beseitigt ist. Oesterreich zeigt die technischen und hygienischen Einrichtungen seiner bekannten Badeorte, unter denen Karlsbad eine besonders umfangreiche Ausstellung über das ganze Gebiet der Staubbekämpfung bietet. Die Desinfektionsanstalten der einzelnen Städte werden in Modellen vorgeführt. Die Stadt Brunn zeigt die Verwertung ihres Abwasserschlammes. Es werden dort unter Anwendung eines Druckes von 1600 at aus dem Schlamm Briketts gepreßt, die dann in Retorten vergast werden. Höchst interessant ist auch die elektropathologische Ausstellung des Universitäts-Institutes für gerichtliche Medizin in Wien, die die Wirkung von Blitzschlägen und von Verletzungen durch den elektrischen Strom vor Augen führt. Der Pavillon Rußlands zeigt eine erfreuliche Verbesserung der hygienischen Einrichtungen in den letzten Jahren, vornehmlich in den Städten. So erfahren wir, daß die Stadt St. Petersburg im Jahre 1909 für das Medizinal-, Veterinär- und Sanitätswesen fast 6,5 Millionen Rubel ausgegeben hat. Weiter finden wir hier ein großes Modell der neuen Ozon-Wasserreinigungsanlage, über die oben schon ausführlich berichtet wurde. Aus einer Statistik über die Straßenbeleuchtung ist zu ersehen, daß 54 v. H. der Laternen für Gas, 28 v. H. für Petroleum und 18 v. H. für Elektrizität eingerichtet sind. Von den weiteren ausländischen Pavillons sei noch besonders der von Japan genannt, der ganz im Gegensatz zu dem benachbarten chinesischen Pavillon zeigt, in wie hohem Maße dieses Land bestrebt ist, die Segnungen europäischer Kultur sich zunutze zu machen. Wir finden hier die Modelle musterhafter Institute für Infektionskrankheiten und Tierseuchen, von Desinfektionsanstalten und Quarantänestationen und zahlreiche Rohstoffe und Erzeugnisse der chemischen Industrie. Die Populäre Abteilung behandelt in höchst anschaulicher und wirkungsvoller Weise den Menschen, die Wirkungsweise und die Bedeutung der einzelnen Körperorgane, sowie die Schädigungen, die das Leben für die Gesundheit mit sich bringt. Die Abteilungen „Ernährung“, „Kleidung“ usw. in dieser Halle, die vornehmlich der Belehrung und Aufklärung des Laien dient, enthalten vieles, was in den anderen wissenschaftlichen Abteilungen auch ausgestellt ist und im Zusammenhang damit schon besprochen wurde. Wenn wir nun zum Schluß noch die historische und ethnologische Abteilung durchwandern, in der uns die primitiven Einrichtungen der „guten alten Zeit“ ebenfalls recht anschaulich vor Augen gehalten werden, so werden wir unschwer erkennen, welch große Bedeutung der Technik für das weitverzweigte Gebiet der Hygiene zukommt.