Titel: Die Wiederherstellung ausgebrannter Glühlampen.
Autor: Kummer
Fundstelle: Band 341, Jahrgang 1926, S. 5
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Die Wiederherstellung ausgebrannter Glühlampen. Von Oberregierungs-Baurat a. D. Kummer (Ludwigshafen a. Rh.) KUMMER, Die Wiederherstellung ausgebrannter Glühlampen. Trotz der hochentwickelten Technik in der Herstellung moderner Glühlampen wird die elektrische Beleuchtung als Ersatz für das Tageslicht noch bei weitem nicht in der notwendigen Weise gewürdigt. Noch weniger hat man es in unserer geldarmen Zeit verstanden, der Wiederherstellung ausgebrannter Glühlampen die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Die Vorurteile gegen die erneuerten Glühlampen, die früher vielleicht eine teilweise Berechtigung hatten, sind bei dem heutigen Stand der Technik völlig unberechtigt und wären nur dann zu verstehen, wenn wirtschaftliche Interessen der Entwicklung dieser Sparmaßnahmen entgegenstehen würden. Das Bestreben, die noch unversehrten Teile von ausgebrannten Glühlampen weiter zu verwenden, ist schon sehr alt. Bald nach Beginn der Herstellung der ersten Kohlefadenlampen wurden dahingehende Versuche mit glücklichem Erfolg unternommen. Dem Nichteingeweihten kommt es zwar beim Betrachten des zarten Gebildes im Inneren, namentlich einer Metalldrahtlampe geradezu als eine Unmöglichkeit vor, den ausgebrannten oder abgerissenen Metallladen wieder gebrauchsfähig zu machen und die Lampe in einen Zustand zu versetzen, daß sie hinsichtlich Lebensdauer und Stromverbrauch einer neuen Lampe absolut ebenbürtig ist. Die nachfolgenden Ausführungen sollen dazu dienen, eine derartige Fabrikation und ihre wirtschaftliche Bedeutung kurz zu beschreiben. Eine wirklich brauchbare Erneuerung ausgebrannter Glühlampen läßt sich nur dann erzielen, wenn der unversehrte Glasballon derart geöffnet wird, daß alle Ueberreste und Unreinigkeiten vom erstmaligen Verbrennen entfernt werden können. Es soll bei dem hier zur Verfügung stehenden Raum davon abgesehen werden, die in früheren Jahren angestellten Versuche durch Teilen des Glasballons und Wiederzusammenschmelzen usw. zu beschreiben. Diese Methoden sind in verschiedenen Fachzeitschriften ausführlich behandelt worden wie ez.B. in „Licht und Lampe“ Nr. 18 vom 7. 9. 22 usw. Alle diese Verfahren boten so viele Schwierigkeiten technischer und wirtschaftlicher Art, daß sie bald als unhaltbar aufgegeben werden mußten. Das heutige wirtschaftliche Verfahren beruht auf der Oeffnung des Glasballons an der Spitze (erstmals schon 1890 patentiert). Dieses Verfahren hat sich in der Praxis immer weiter vervollkommnet und sich technisch und wirtschaftlich sehr gut bewährt. Durch das Entgegenkommen einer Spezialfirma,Hauser Glühlampen Kommanditgesellschaft Augsburg. welche sich seit Jahren mit der fabrikationsmäßigen Erneuerung ausgebrannter Glühlampen befaßt, war es dem Verfasser vor einiger Zeit möglich, den Betrieb in seinen Einzelheiten zu besichtigen und es wird die Leser dieser Zeitschrift sicherlich interessieren, die Arbeiten zur Erneuerung ausgebrannter Glühlampen kennen zu lernen und aus den weiteren Ausführungen zu sehen, daß die erneuerten Glühlampen in keiner Hinsicht den Vergleich mit einer neuen erstklassigen Lampe zu scheuen brauchen. A. Fabrikation, 1. Sortierung. Die ausgebrannten Glühlampen gelangen in Postpaketen oder in Kisten und Fässern je nach dem in Frage kommenden Quantum einfach mit Papier verpackt oder in der alten Hülle der Neulampe in die Fabrik. Sie werden dort nach dem Auspacken einer kurzen Prüfung auf ihre Brauchbarkeit zur Erneuerung unterzogen und nach Sorten und Spannungen aussortiert, um dann serienweise in die Fabrikation zu gehen, woselbst sie folgenden Operationen unterworfen werden: 2. Oeffnen der Lampe. Man ist erstaunt, mit welcher Einfachheit unter Zuhilfenahme besonders dafür konstruierter Maschinen die Oeffnung der Lampe vor sich geht. Die wesentlichsten Teile einer solchen Maschine sind das Gasgebläse mit automatischen Vorwärme- und Nachkühlflammen sowie das Einspannfutter. Von ungelernter Mädchenhand werden die Lampen in die Maschine eingeschraubt. Das Gebläsefeuer erhitzt die Glaswand an der zu öffnenden Stelle. Ist an dieser Stelle das Glas heiß und weich genug, so tritt ein zweckmäßig geformter Aufreiber in Tätigkeit, der die erweichten Glaswände nach außen drückt und sanft Wiederherstellung konisch aufhebt. Die so erzielte Oeffnung hat einen Durchmesser von 7 bis 10 mm nach Größe und Art der Lampe. (Abb. 1.) Lampen ohne Spitze werden dabei durch eine ebenso sinnreiche wie einfache Vorrichtung auf die gleiche Weise ohne jede Schwierigkeit geöffnet. Textabbildung Bd. 341, S. 5 Abb. 1. Zur Wiederherstellung geöffnete Glühlampe. 3. Reinigung der Lampe. Durch langjährige Tätigkeit geübte Hände entfernen mittels besonders konstruierter Werkzeuge die restlichen Teile des verbrauchten oder abgerissenen Drahtes aus der Lampe, so daß bei der nunmehr folgenden Waschung nur die Unreinigkeiten von den Fadenträgern und der Glaswand entfernt zu werden brauchen. Die Reinigung der einmal gebrauchten Glühlampen vor der Erneuerung ist mit ein wesentlicher Faktor der ganzen Fabrikation. Alle Lampen, ganz gleich, ob an den Glaswänden von dem verbrauchten Draht Niederschläge vorhanden sind oder nicht, werden dem Reinigungsprozeß unterworfen. In maschinellen Wasch- und Brausevorrichtungen wird durch eine gründliche Bearbeitung mit kaltem, leicht angesäuertem Wasser, die Lampe von allen Unreinigkeiten befreit und nachher auf maschinellen Vorrichtungen mit kalter Liift ebenso rasch wieder getrocknet Selbst Lampen mit den größten Niederschlägen werden in wenigen Minuten absolut kristallklar. 4. Einführung des Leuchtdrahtes. Durch den erstmaligen Gebrauch der Lampen sind besonders bei den starkströmigen Lampen die Fadenträger, welche aus dem sehr widerstandsfähigen Molybdänmetall bestehen, das sich durch Härte und Elastizität auszeichnet, teilweise für die Erneuerung unverwendbar, teilweise sind diese Fadenträger auch bei der vorhergehenden Bearbeitung abgerissen oder abgestoßen. Diese schadhaften Fadenträger werden mit Hilfe einer besonders weichen und besonders konstruierten Stichflamme von der Stärke einer Nähnadel durch neue ersetzt. Die oberen und unteren Fadenträger werden dann für die bestimmte Lampensorte in die vorgeschriebene Entfernung von einander gebracht, so daß beim Bespannen der Lampe keinerlei Rücksicht mehr auf Halter und deren Distanz zu nehmen ist. Die Lampen selbst werden durch die winzige Oeffnung hindurch mittels besonderer „Nadeln“ mit dem für ihre Spannung und Kerzenstärke vorgeschriebenen Draht gewickelt. Bei der Einführung wird der Anfang des Drahtes auf die denkbar einfachste Art in die Stromzuführungsdrähte eingeklemmt, mit der vorerwähnten Nadel auf die oberen und unteren Halter aufgehängt und mit dem Ende wiederum in den zweiten Stromzuführungsdraht geklemmt. Die innige Verbindung von Anfang und Ende mit den Stromzuführungsdrähten geschieht durch eine Quetschvorrichtung besonderer Konstruktion. 5. Wolframdraht. Die Bespannung der Lampe wird mit einem erstklassigen, den besten Lampen absolut ebenbürtigem Wolfram-Thoriumdraht vorgenommen. Der Durchmesser des Drahtes richtet sich nach Kerzenstärke und Spannung der ursprünglichen Lampe. Von erheblicher Bedeutung für die richtige Bauart der Lampe hinsichtlich Lichtstärke, Spannung und Wattverbrauch ist die gleichbleibende Stärke des Drahtes auf seiner ganzen Länge. Die Kontrolle des verwendeten Drahtes erfolgt besonders daraufhin durch Gewichtsmessung mit den feinsten Apparaten und durch Messung des elektrischen Widerstandes. Erst dann wird der Draht auf besondere Formen über Stifte gewickelt, deren Abstand ebenso groß ist, wie die Entfernung zwischen den beiden Haltersternen an dem Lampengestell. Nach dieser Aufarbeitung wird der Draht in einer Atmosphäre indifferenten Gases auf höhere Temperatur erhitzt, so daß er nach dem Abwickeln. dauernd die gewundene Form beibehält. Aehnlich, jedoch bedeutend einfacher ist die Herstellung der Spiralen für die gasgefüllten Lampen. Auch für diese wird Wolfram-Thoriumdraht, das beste Erzeugnis, verwendet. Die Spirale selbst wird auf einer besonders konstruierten Maschine hergestellt. Die Maschine ist derart konstruiert, daß die Windungsschläge selbst der kleinsten Spiralendurchmesser absolut genau und haarscharf nebeneinander liegen, so daß die Spiralen auf ihrer ganzen Ausdehnung weder ausgezogen noch zusammengedrängt sind. Textabbildung Bd. 341, S. 5 Abb. 2. Fertiggestellte und zum Auspumpen vorbereitete Glühlampe. 6. Lampen fertig zum Pumpen. Während in der Neufabrikation nach dem Bespannen der Gestelle bzw. nach dem Einführen der Spiralen die Rohkolben und Glocken zuerst gelocht und dann durch besondere Maschinen mit dem Fuß verschmolzen werden müssen, wird bei der Erneuerung die mit Draht versehene Lampe direkt in einer Maschine oder von Hand hergerichtet zum Pumpen. Der Lochrand bereitete Glühlampe, des Kolbens, der beim Oeffnen der Lampe entstanden ist, wird erhitzt und nach Erreichung der Schmelztemperatur mit dem Auspumprohr, welches mittlerweile durch eine andere Gasflamme ebenfalls zur Schmelztemperatur gebracht wurde, zusammengeschoben. Durch einen geringen Zug in dem Röhrchen wird die noch weiche Schmelzstelle etwas verengt und die Lampe wandert weiter zum Pumpengestell. (Abb. 2). 7. Pumpen der Lampe. Das Auspumpen der Luft aus dem Lampenkörper ist ein für die Güte des Fabrikats sehr wichtiger Vorgang. Auf der Pumpapparatur wird die Lampe luftdicht auf die übrige Glasarmatur aufgeschmolzen und mittels bekannter Glashähne einmal mit der Saugleitung des Vorvakuums und dann mit der Saugleitung des Feinvakuums je nach Bedarf verbunden. Bei dem Auspumpen wird die Lampe auf mehrere 100° erwärmt, um den Entlüftungsprozeß günstig zu beeinflussen. Zur Entlüftung bedient man sich der bekannten Quecksilber-Strahl-Hochvakuumpumpen, welche in sehr kurzer Zeit das gewünschte Vakuum erzeugen. Nach dem Auspumpen wird die Lampe an der an der Einmündung des Pumprohrs in den Kolben verengten Stelle durch eine Gebläseflamme erhitzt, das Glas fließt zusammen und das Rohr schließt sich. Durch Abheben der Lampe von dem Röhrchen, wird diese von der Pumpapparatur getrennt und nur die kleine Glasspitze ist noch Zeuge von dem Rohransatz. 8. Lampenprüfung. Zur Feststellung des Vakuums nach dem Pumpen werden die Lampen durch die bekannten Teslaapparate geprüft. An dem Leuchten der Farben wird die Brauchbarkeit der Lampe selbst festgestellt. Die Glühlampen zeigen nach dem Abschmelzen von der Pumpe im Durchschnitt einen Druck von 0,001 mm Quecksilber. Zum Entfernen der letzten Gas- oder Luftreste aus der Lampe bedient man sich noch chemischer Mittel, die an geeigneter Stelle in der Lampe untergebracht sind und bei der ersten Prüfung mit elektrischem Strom die Luftreste unschädlich machen, welche sich vorher' auf mechanischem Wege nicht beseitigen ließen. Wird die Lampe nach dem Pumpen erstmalig eingeschaltet, tritt, sobald die Glühtemperatur gewisse Werte erreicht, ein blaues, die ganze Glocke erfüllendes Leuchten auf, welches eine elektrische Gasentladung anzeigt. Ist in diesem Moment genügend Widerstand vor die Lampe geschaltet, dann verschwindet dieses sonst gefährliche Leuchten nach kurzer Zeit und es läßt sich nachweisen, daß durch diese Entladung das Vakuum der Lampe außerordentlich verbessert wird. Diese Prüfung geschieht bei den erneuerten Lampen sorgfältig bei jedem einzelnen Stück. Durch die Abmessungen des Leuchtdrahtes und den sonstigen Aufbau ist die Beschaffenheit der Lampe genau bestimmt, trotzdem werden die Lampen nach der vorerwähnten Prüfung nochmals am Photometer auf ihre Richtigkeit kontrolliert. Durch Vergleich mit sogenannten Normallampen der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, die ihrerseits wieder täglich nachkontrolliert werden, wird Lichtstärke und Spannung noch festgestellt. Die Prüfung geschieht am Bankphotometer der bekannten Konstruktion. Die beim Messen gefundenen Werte werden nachher nach dem äußeren Reinigen der Glocken auf die Lampen selbst aufgestempelt. Nach der Stempelung sind die Lampen versandfertig. Sie werden aber vorher nochmals einer durchgreifenden Prüfung unterworfen, damit die Lampen alle guten Eigenschaften besitzen, welche die Merkmale einer sorgfältigen Fabrikation voraussetzen. Die sämtlichen Arbeiten werden durch weibliche Arbeitskräfte und größtenteils von ungeschulten Arbeiterinnen vorgenommen. Daß bei dem anfänglichen Verfahren manche Kinderkrankheiten überwunden werden mußten ist selbstverständlich. Es geht dies schon aus der Mitteilung der Firma hervor, daß sie in der Zeit ihres sechsjährigen Bestehens nicht weniger als 5 Umstellungen des Betriebes infolge Verbesserungen technischer und wirtschaftlicher Art vorgenommen hat, daß aber das Verfahren heute zu derartiger Vollkommenheit ausgebaut ist, daß Anlässe zu weiteren Verbesserungen erst dann eintreten werden, wenn in der Neuherstellung der Lampen oder in deren Bauart Aenderungen grundlegender Art eintreten. B. Wirtschaftlichkeit und volkswirtschaftliche Bedeutung. Wenn die vorstehende Schilderung der Wiederherstellung ausgebrannter Glühlampen auch die Besichtigung an Ort und Stelle nicht zu ersetzen vermag und wenn aus Raumrücksichten einzelne nebensächliche Arbeiten nicht besonders angeführt werden konnten, so erhellt doch aus der Darstellung des Verfahrens zur Genüge, daß die Lampen in ihrem Hauptteil einem Arbeitsprozeß unterworfen werden, der sich von demjenigen der Neulampen in seinen wesentlichsten Teilen nicht unterscheidet. Um jedes Bedenken, als ob die erneuerten Lampen den Neulampen hinsichtlich Lebensdauer und Stromverbrauch nicht vollständig ebenbürtig seien, gründlich zu beseitigen, hat die betreffende Firma eine Reihe von wiederhergestellten Lampen in der letzten Zeit an die Physikalisch-Technische Reichsanstalt in Charlottenburg zur Prüfung eingeschickt. Ueber die mit den Lampen vorgenommenen Brenndauerversuche gibt nachstehende Tabelle getreulich Aufschluß. Amt Bez. Lampen-type Amp. HK W/HK MBrennstund P. T. R. 4388/25 a 220/16 0.088 16,1 1,20 bei          1     „ 0.087 15,4 1,24 1000     „                    b 0.088 16,0 1,21 1     „ 0.086 15,3 1,24 1000     „                    c 0.088 16,0 1,21 1     „ 0.087 15,3 1,25 1000     „                    d 0.088 16,2 1,20 1     „ 0.087 15,3 1,25 1000     „                    e 0.087 15,9 1,20 1     „ 0.086 15,0 1,26 1000     „                    f 220/25 0.123 23,5 1,15 1     „ 0.120 21,9 1,21 1000     „                    g 0.123 23,3 1,16 1     „ 0.120 22,2 1,19 1000     „                    h 0.123 23,6 1,15 1     „ 0.120 22,5 1,17 1000     „                    i 0.123 23,4 1,16 1     „ 0.120 22,4 1,18 1000     „                    k 0.123 23,5 1,15 1     „ 0.120 22,1 1,19 1000     „                    l 220/50 0.229 49,4 1,02 1     „ 0.218 39,4 1,22 1000     „                    m 0.230 51,4 0,98 1     „ 0.220 41,5 1,17 1000     „                    n 0.230 49,9 1,01 1     „ 0.220 39,2 1,23 1000     „                    o 0.230 49,5 1,02 1     „ 0.220 40,1 1,21 1000 Aus dieser Tabelle ergibt sich der sicherste Nachweis dafür, daß die erneuerten Lampen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit unbedingt den Anforderungen genügen, welche die moderne Lichttechnik heute an die Lampen stellen kann. Vergleicht man aber den Werdegang einer Neulampe mit demjenigen einer erneuerten Lampe, so ergibt sich, daß eine ganze Reihe von sehr schwierigen Spezialarbeiten bei der erneuerten Lampe erspart bleiben. Solche Arbeiten sind: Das Anfertigen des Fadenträgers mit Tellerrohr, Stab und Linsen, das Einquetschen der Stromzuführungsdrähte, das Einsetzen der Halter, das Einschmelzen der Kolben und das Sockeln. Dabei sind nur die wesentlichsten Arbeitsvorgänge berücksichtigt. Was die Erneuerung der Lampen ganz besonders in der heutigen Zeit als eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit erweisen läßt, ist die Ersparnis an Rohmaterialien. Bei der Erneuerung bleiben die wesentlichsten Teile der Lampe wie die Fadenträger, die Glocke und der Sockel völlig erhalten und dadurch werden dem Volksvermögen ganz ungeahnte Mengen von Werten, die noch heute vielfach achtlos beiseite geworfen werden, erspart. Die erneuerten Lampen werden heute durchschnittlich zu dem halben Preis der jeweiligen Neulampen geliefert. Für den Verbraucher handelt es sich nur um die kleine Mühe, die ausgebrannten Lampen zu sammeln und mit geringen Frachtkosten an die einzelnen Fabriken zurückzuschicken. Eine Ersparnis von 40 bis 50% auf die bisherigen Ausgaben für Leuchtmittel ist so wesentlich, daß wohl kein Betrieb in der heutigen Zeit darauf Verzicht leisten kann. Damit ist eigentlich alles gesagt, denn in der heutigen Zeit und in der heutigen Lage unseres Vaterlandes bedeutet jede Ersparnis einen Gewinn am Volksvermögen und alle Leiter staatlicher, städtischer und privater Betriebe erfüllen eine nationale Aufgabe, wenn sie – jeder in seinem Bereich – mithelfen, dem deutschen Volksvermögen Werte zu erhalten und ihre Untergebenen anleiten und zurückführen zur Sparsamkeit auch im Kleinen.