Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 324, Jahrgang 1909, S. 784
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Bücherschau. Bücherschau. Betonpfähle, Patent Strauss von W Gehler. Berlin 1909. Wilhelm Ernst & Sohn. Das Buch ist die Wiedergabe eines Vortrages des Regierungsbaumeisters Gehler, gehalten im Sächsischen Architekten- und Ingenieur-Verein in Dresden, der durch die Beschreibung der neuesten Strauss-Pfahlgründungen ergänzt wird. Nach einer kurzen geschichtlichen Einleitung über die Pfahlgründungen überhaupt, werden die neueren Gründungen mit Eisenbeton- und Betonpfählen kurz besprochen. Gehler unterscheidet fertige Eisenbetonpfähle oder Pilote, die eingerammt werden, und Betonpfähle oder Pfeiler, bei denen ein im Erdboden bis zum tragfähigen Baugrund meist durch Einrammen eines Blechrohres hergestelltes Loch ausbetoniert wird. Die verschiedenen Bauweisen der letzteren Art, wie die Systeme Dulac, Reymund, Stern, Simplex und Strauss werden in ihren Unterschieden klargelegt. Das System Strauss wird als das einfachste, mit großen statischen Vorteilen verbundene angesprochen, weil der aus dem Blechrohr nach und nach austretende Beton zu einem Pfahl erhärtet, der dicker ist als der Röhrendurchmesser und dort, wo die umgebenden Bodenschichten nachgiebiger sind, Wulste und Verdickungen erhält, die die Tragfähigkeit des Pfahles bedeutend erhöhen sollen. Das Blechrohr wird ohne eine teure Spitze verwendet und während der Stampfarbeit aus dem Boden herausgezogen. Dieser Bauvorgang wird von Gehler im einzelnen beschrieben und seine Zweckmäßigkeit durch Anführung von Probebelastungen und theoretischen Untersuchungen, sowie durch Mitteilung zahlreicher Ausführungen in Rußland und in Deutschland eingehend klargelegt. 63 Abbildungen und 16 Tafeln erläutern den Text. Das im Auftrag der Inhaberin des Auslührungsrechtes für die patentierten Strausspfahle in Deutschland, der Firma Dyckerhoff & Widmann in Biebrich, von Gehler bearbeitete Buch soll die Kenntnis dieser neueren Gründungsweise verbreiten und wird von vielen Behörden und Ingenieuren als ein willkommener Beitrag zu der schwierigen Wissenschaft des Grundbaues gern entgegengenommen werden. Dr.-Ing. P. Weiske. Die normalen Eigenschaften der elektrischen Maschinen. Ein Datenbuch für Maschinen- und Elektroingenieure und Studierende der Elektrotechnik von Dr.-Ing. Rudolf Goldschmidt, Privatdozent a.d. Techn. Hochschule in Darmstadt. Berlin 1909. Julius Springer. Geb. M. 3.–. Das vorliegende Büchlein legt ein deutliches Zeugnis davon ab, daß es schon in der modernen Elektrotechnik „Normen“ von Maschinen und Transformatoren gibt, denn nur auf diese gestützt war der Verfasser in der Lage, Vergleiche der auf einer einheitlichen Grundlage entworfenen Maschinentypen anzustellen und so die „normalen Eigenschaften“ von Durchschnittsmaschinen anzugeben. Das Buch gibt mit seinem großen Kurven- und Zahlen-material Aufschluß über die Stromstärke, Spannung, Umdrehungszahl, Wirkungsgrad, Polzahl, Phasenverschiebung, günstigste Periodenzahl, Ueberlastungs- und Regulierfähigkeit von Motoren und Dynamos für Gleich- bezw. Wechselstrom, sowie von Transformatoren. Beachtenswert sind die Angaben über die Grenzwerte der obigen Größen, sowie die für diese Grenzen maßgebenden Gesichtspunkte Wertvoll sind ferner die Kriterien für das Ueberschreiten der normalen Werte, so daß mit Hilfe dieses Büchleins man stets imstande sein kann, bei der Berechnung eines bestimmten Maschinen- oder Transformatorensatzes sich der „gangbaren“ Type anzupassen. Das mit großer Sorgfalt gesammelte Material versetzt schließlich den Ingenieur in die Lage, sich auch darüber klar zu werden, wie weit er seine Bedingungen an die zu entwerfende oder kaufende Maschine stellen darf, um sie noch als „normale“ Type erhalten zu können. Bujes. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Lorenz: Die Aenderung der Umlaufszahl und des Wirkungsgrades von Schilfsschrauben mit der Fahrgeschwindigkeit. Berlin 1909. Kommissionsverlag von Julius Springer. Preis geh. Mk. 1.–. Bericht über die Jahresversammlung des Verbandes Deutscher Elektrotechniker am 3. und 4. Juni 1909 in Cöln. Sonderabdruck aus der Elektrotechnischen Zeitschrift 1909. Heft 29 und ff.