Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 326, Jahrgang 1911, S. 272
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Bücherschau. Bücherschau. Der elektrische Ofen im Dienste der keramischen Gewerbe und der Glas- und Quarzglaserzeugung unter. Berücksichtigung der neueren wichtigeren Forschungen auf diesen Gebieten. Von J. Bronn, Ingenieur bei den Rombacher Hüttenwerken. Mit 98 Figuren und 2 Tafeln. Halle a. S. 1910 Wilhelm Knapp. Preis M 22,–. Das vorliegende Werk bildet schon den XXXIV. Band der Monographieen über angewandte Elektrochemie, welche auf die verschiedensten Industriezweige so ungemein befruchtend eingewirkt haben, indem sie ihnen einzeln darlegen, welche Hilfsmittel ihnen die gewaltigen Fortschritte der Elektrochemie an die Hand geben. Das hier zu besprechende Werk versucht nun alles das zusammenzufassen, was in den letzten 20 Jahren, seit man angefangen hat mit elektrischen Oefen die ersten Versuche zu machen, auf diesem Gebiete erreicht ist, so daß der Fachmann sich daraus leicht ein Bild der wertvollen Errungenschaften verschaffen kann, die er jenen Forschungen verdankt. Nach zwei Richtungen sind jene Errungenschaften besonders wertvoll. Zunächst erweiterte sich durch Anwendung elektrischer Oefen der für direkte Beobachtung zugängliche Temperaturbereich um das doppelte und mit ihm gleichzeitig die Messung hoher Temperaturen. Die feuerfeste Industrie erhielt hierdurch die Möglichkeit, neue Rohstoffe für ihre Erzeugnisse auf elektrischem Wege zu gewinnen; ich nenne nur Karborund, geschmolzene Tonerde, geschmolzene Kieselsäure und geschmolzene Magnesia – und fertige Gegenstände sind aus jenen Rohstoffen bereits gern aufgenommene Handelsartikel geworden. Damit hat der elektrische Ofen seine Leistungen und Verbesserungen kaum erst sein Anfangsstadium überschritten, ungeahnte Möglichkeiten erwachsen, besonders für die feuerfeste Industrie, aus seiner weiteren Anwendung. Als ein großer Vorzug des vorliegenden Werkes muß hervorgehoben werden, daß es den Keramiker, der sich wenig mit Elektrizität beschäftigt hat, in leichtfaßlicher Weise in jenes Gebiet einführt und vor allen Dingen die Grundlagen klarlegt, wie die Erhitzung durch Elektrizität erfolgt. Für den Keramiker bekanntere aber hier unerläßliche Gebiete über die verschiedenen Eigenthümlichkeiten der Tone werden eingehend behandelt, um so die Anknüpfungen für die Elektrochemie zu gewinnen. Weiter finden die älteren und neueren Arten der Temperaturmessung, ältere und neuzeitige Versuchsöfen eingehende Würdigung, nicht nur, daß sie durch sorgfältig hergestellte Bilder und Text genau vorgeführt und in ihrer Arbeitsweise beschrieben werden, auch ihre Vorzüge und Nachteile werden sorgfältig abgewogen. Ein weiteres Kapitel behandelt die Aufbereitung der Rohmaterialien und das Brennen von Tonwaren in elektrischen Oefen, wie weiter die Kalzinieröfen, die Oefen, die bei der Herstellung von Gips, Kalk, Zement usw. Verwendung finden. Mit den basischen und sauren Magerungs- und Versatzmitteln und deren Verarbeitung unter besonderer Berücksichtigung der bereits erwähnten, neu herangezogenen Rohstoffe in ihrer Anwendung für die feuerfeste Industrie beschäftigen sich die weiteren Kapitel. Es folgt Schilderung des elektrischen Glasierverfahrens von Gegenständen aus geschmolzenen keramischen Massen. In der Glasherstellung gewidmeten Teilen des Werkes fesselt besonders die Geschichte, Herstellung und die Eigenschaften des Quarzglases, jenes neue und so wichtige Erzeugnis, das uns nur durch elektrische Kraft zugänglich gemacht werden konnte. Die Patentliteratur und Ergebnisse, die bei Verwendung von Quarzglas gewonnen sind, folgen in weiterer Besprechung. Schon diese kurze Inhaltsangabe mag ein Bild des weitumfassenden Stoffes geben, der hier behandelt ist und zwar derart, daß das gesamte Werk dem vorwärtsstrebenden Keramiker nur empfohlen werden kann. Es wird ihm nicht zu schwer werden, sich mit dem Inhalt vertraut zu machen und die Folgerungen zum Nutzen seines eigenen Betriebes daraus zu ziehen. Gustav Benfey. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Das Fahrgestell von Gaskraftwagen. 1 Teil. Von Dr. Ing. Lutz, Prof. der techn. Hochschule Trondhjem in Norwegen. Mit 147 Figuren. Berlin 1911. M. Krayn. Preis geh. M 7,50, geb. M 8,70. Versuche mit Betonsäulen. Von Prof. M. Rudeloff Groß Lichterfelde. Vortrag, gehalten auf der 14. Hauptversammlung des Deutschen Beton-Vereins (E. V.) am 14. Februar 1911. Mit 18 Figuren. Berlin 1911. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 0,60. Sammlung Göschen. Bd. 506 Die Baustoffkunde. Von Prof. H. Haberstroh, Oberlehrer an der Herzogl. Baugewerkschule in Holzminden. Mit 36 Figuren. Bd. 507 Koordinatensysteme. Von Paul B. Fischer, Oberlehrer an der Oberrealschule zu Groß Lichterfelde. Mit 8 Figuren. Bd. 508 Wahrscheinlichkeitsrechnung. Von Dr. Franz Hack, Prof. am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart. Mit 15 Figuren. Bd. 515 Hochbauten der Bahnhöfe. Von Eisenbahnbauinspektor C. Schwab, Vorstand der Kgl. Eisenbahn-Hochbausektion Stuttgart 2. Empfangsgebäude, Nebengebäude, Güterschuppen, Lokomotivschuppen. Mit 91 Figuren. Bd. 524 Schmalspurbahnen (Klein-, Arbeits- und Feldbahnen). Von Dipl.-Ing. August Boshart in Charlottenburg. Mit 99 Figuren. Leipzig 1911. G. J. Göschen. Preis jedes Bandes M 0,80. Prospekt. M. A.-N. Dieselmotoren. Mitteilung Nr. 22 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg.